Folge 150: Streaming, Social, Embedding – der Videomarkt in Bewegung

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00:00:00: Wir wissen, lineares Fernsehen ist der absolute Platzhirsch im deutschen Markt und das wird es wohl auch in den nächsten Jahren durchaus noch bleiben.

00:00:08: Aber linear ist eben nicht mehr das einzige Format.

00:00:13: Wir wissen alle digitale Angebote, Streaming, Nonlinear ist extrem gewachsen in den letzten Jahren.

00:00:19: Wir haben also weiterhin eine sehr starke Koexistenz der verschiedenen Videoangebote.

00:00:26: Der Wettbewerb um die Zeit, aber auch um die Budgets der Nutzer wird nur noch intensiver.

00:00:33: Todgesagte und das war das lineare TV warlich schon oft.

00:00:38: Todgesagte leben länger, müssen aber kämpfen um die Gunst des Publikums.

00:00:43: Das sagt Sophie Pastowski hier.

00:00:45: Sie ist Director Media and Entertainment bei Deloitte und hatte Zahlen dabei beim Medien-Tage-Event Special Future Video am 1. April.

00:00:56: Interessante Zahlen dazu, wie sich die Videonutzung in Deutschland verändert und was das für die Anbieter am Ende konkret bedeutet.

00:01:03: Und genau darum um diese Fragen geht es in dieser Folge von This Is Media Now und es ist eine besondere dazu.

00:01:11: Wir feiern ein kleines Jubiläum.

00:01:13: 150 Folgen haben wir mit dieser dann hinter uns.

00:01:17: Vielen Dank, dass ihr immer noch zuhört und immer noch dabei seid.

00:01:20: Freut mich wirklich sehr.

00:01:22: Und vielleicht fragt ihr euch, ist die Folge heute deswegen so lang wie sie ist über eine Stunde, was ja ungewöhnlich ist für unser kleines Format hier.

00:01:30: Aber nein, das ist nicht der Grund.

00:01:32: Der Grund ist nämlich ein anderer.

00:01:33: Im zweiten Teil hört ihr das komplette Panel.

00:01:36: Das ist zum Thema Embedding bei Future Video gab.

00:01:39: Vielleicht hat der ein oder andere da auch schon gehört, dass es da durchaus hoch herging.

00:01:43: Das Thema hat ja grundsätzlich hohe Wellen geschlagen in den vergangenen Wochen.

00:01:48: Nachdem Pro7Sat1 auf ihrer Streaming-Plattform Join Inhalte von ARD und ZDF eingebettet hatte,

00:01:54: sich die öffentlich-rechtlichen dabei aber ein bisschen Übergangen gefühlt haben.

00:01:59: Und alle Aspekte dieses Vorgangs juristische, inhaltliche, technische, die wurden in dem Panel diskutiert.

00:02:06: Und so kann sich dann am Ende jeder sein eigenes Bild dazu machen.

00:02:10: Das also wie gesagt im zweiten Teil dieser Folge lohnt sich sehr genau wie der erste natürlich auch.

00:02:16: Jetzt geht's los.

00:02:18: This is Media Now, der Podcast der Medientage München.

00:02:24: Mein Name ist Luca Schöne und ich begrüße euch zu dieser Folge unseres Podcasts.

00:02:41: Lineares TV ist nach wie vor der Platz hier im deutschen Video Markt.

00:02:46: Das hat Sophie Pastowski von "Die Leute" zu Beginn dieser Folge gesagt.

00:02:50: Das mag den ein oder anderen ein bisschen überraschen.

00:02:53: Dazu würde ich mich übrigens auch zählen als jemand, der jetzt nicht so tief drinsteckt im Video Markt.

00:02:57: Da wir doch in den letzten Jahren sehr häufig vom Siegeszug des Streamings gehört haben.

00:03:03: Nichtsdestotrotz und das ist alles extrem wichtig.

00:03:06: Nichtsdestotrotz schaut die Mehrheit der Deutschen eben immer noch überwiegend linear fern.

00:03:14: Und mit diesem Statement als wir letztes Jahr diese Studie veröffentlicht haben,

00:03:17: haben wir wirklich so das größte Medienecho überhaupt erreicht.

00:03:22: Da kamen ganz, ganz viele Nachfragen.

00:03:24: Warum ist das so?

00:03:25: Wir haben Interview Anfragen bekommen und deswegen möchte ich auch genau damit jetzt direkt einmal starten.

00:03:31: Wir haben die Konsumentinnen gefragt, wie viel Zeit ihrer Videonutzung verbringen sie denn außerhalb des klassischen Fernsehens.

00:03:43: Und hier ganz rechts in der Grafik 2024 und in dem grünen Werten sehen Sie diesen Bereich des außerhalb des klassischen Fernsehens.

00:03:53: Es sind 19 Prozent.

00:03:55: Es sind nur 19 Prozent.

00:03:58: Das ist das Wichtige an dieser Aussage.

00:03:59: Es sind nur 19 Prozent.

00:04:01: Jetzt kann man sagen, ja, seit 2015 sehen Sie hier von 10 Prozent auf 19 Prozent.

00:04:07: Es ist eine Verdopplung.

00:04:08: Aber das Gegenargument dieser Hypothese ist der graue Balken.

00:04:13: Nämlich der graue Balken bedeutet, dass 80 Prozent der Deutschen immer noch überwiegend,

00:04:18: also mehr als 50 Prozent ihrer Seedauer auf dem linearen Fernsehen verbringen.

00:04:23: Um das hier nochmal kurz zusammenzufassen, was haben wir auch noch gefragt?

00:04:28: Wir haben daneben gefragt, wie hat sich denn das Nutzungsverhalten der einzelnen Konsumentinnen verändert im Vergleich zum Vorjahr?

00:04:36: Also welche Formate, welche Kanäle nutzen Sie häufiger?

00:04:41: Nutzen Sie im gleichen Maße oder auch weniger im Vergleich zum Vorjahr?

00:04:45: Und hier ist ganz spannend, dass über die Bank hinweg bei allen nicht linearen Angeboten die Nutzung zugenommen hat.

00:04:53: Ganz entscheidend und das höchste Wachstum ist hier in der Nutzung beim Thema Subscription Video und Demand.

00:05:00: 47 Prozent der befragten Nutzung ist mehr als noch im Vorjahr.

00:05:05: Der einzige Bereich, wo die Nutzung wirklich effektiv zurückgegangen ist, ist das klassische Fernsehen.

00:05:11: Der Platz-Hirsch-Status ist also nicht in Stein gemeißelt, natürlich, aber das Lineare kommt halt von sehr weit oben und ist deswegen auch auf absehbare Zeit noch auf Platz 1.

00:05:22: Aber das dann der Schiff irgendwann kommt, wann genau weiß keiner, aber das er kommt, das ist abzusehen.

00:05:28: Streaming ist ein Erfolg.

00:05:31: Es funktioniert über alle Alterssegmente hinweg.

00:05:35: Wichtige Botschaft.

00:05:37: Wenn wir uns aber die einzelnen Alterssegmente angucken, ist eben die Nutzung doch sehr unterschiedlich.

00:05:42: Bei den jüngeren und bei den mittleren Alterssegmenten funktioniert Subscription Video die wirklich extrem gut.

00:05:49: Es ist absoluter Mainstream, es ist angekommen.

00:05:51: Schauen wir auf die älteren, dann sind es doch absolut die Mediatheken, die Mediatheken überzeugen.

00:05:57: Was heißt das jetzt in der Konsequenz?

00:06:00: Ja, bezogen auf die älteren Segmenten, das Thema Bezahlungsbereitschaft ist eben doch nur eingeschränkt vorhanden.

00:06:08: Also auch hier die Frage für die Zukunft, wie schaffen wir es, ältere zu überzeugen von unseren Inhalten und auch in eine Zahlungsbereitschaft zu bringen.

00:06:19: Vielleicht kann hier auch als Hypothese das Thema werbefinanzierte Modelle eine gewisse Abhilfe schaffen.

00:06:26: Die Zahlungsbereitschaft, ein Schlüsselwort für viele Streamer, denn bei der ganzen Erfolgsgeschichte für das Streaming, da fällt ein Aspekt in den Zahlen doch ein bisschen ins Auge.

00:06:36: Bei SWOD, also den Subscription-Angeboten, scheint das Ende der Fahnenstange zumindest vorerst erreicht.

00:06:44: SWOD hat seine Wachstumsgrenzen erreicht.

00:06:48: Auch das ist eine harte Aussage und mag vielleicht den ein oder anderen auch überraschen.

00:06:52: Wenn man so hört, wie so die Nutzungszahlen bei den verschiedenen Subscription-Angeboten der Anbieter doch steigt.

00:07:00: Wie passt das also zusammen?

00:07:02: Wir haben in den letzten Jahren, vor allem in den Corona-Jahren, ein sehr hohes Wachstum beim Thema SWOD gesehen.

00:07:10: Aber jetzt sind wir doch auf einer stabilen, auf einer sehr hohen Nutzung, aber auf einer stabilen Nutzung auf einen Plateau angekommen.

00:07:17: Und auch hier habe ich ein paar Zahlen, Daten und Fakten für Sie dabei.

00:07:22: Wir haben gefragt, wie viele Abos werden von den Deutschen in ihrem Haushalt genutzt.

00:07:29: Und hier ganz konkret die Frage, haben die Deutschen auf mindestens ein Abo in ihrem Haushaltszugriff.

00:07:36: Und wenn wir uns hier die Zahlen und den Verlauf über die Jahre anschauen,

00:07:40: sehen wir, dass eben genau in diesem Zeitraum 2019 bis 2022 ein sehr starkes Wachstum war, genau diese Corona-Zeit.

00:07:50: Seit dem, also seit 2022, sind wir aber auf einem Plateau angekommen.

00:07:56: Also wir haben jetzt in zwei Drittel der Haushalte mindestens ein Abo.

00:08:01: Diese Zahlen sind jetzt aber stabil geblieben.

00:08:03: Die Streaming-Anbieter selbst sehen natürlich naturgemäß schon noch Wachstumschancen,

00:08:08: weisen zum Beispiel darauf hin, dass eben ein Drittel der Menschen immer noch kein Abo-Modell hat.

00:08:13: Mit gutem Content kann man Menschen weiterhin überzeugen.

00:08:17: Das sagt zum Beispiel Sabine Anger, Senior Vice-Präsident Streaming Central and Northern Europe, bei Paramount.

00:08:23: Und womit man sie auch überzeugen kann, das sei mit Flexibilität.

00:08:28: Wir sind neben dem klassischen Abo-Modell, wo der Kunde dann zahlt, auch dazu übergegangen,

00:08:34: das Modell in den Markt zu bringen, dass der Kunde sich eben zwischen drei Preistufen entscheiden kann.

00:08:41: Er kann sich entscheiden für das Standard-Abo, er kann sich entscheiden für Premium mit Hörer, Video und Audioqualität.

00:08:49: Und er wird sich ab Sommer auch entscheiden können für ein werbebasiertes Abo.

00:08:53: Wir glauben, dass das eine weitere Form ist, um den Kunden und die Kundinnen dazu zu bringen, die Auswahl zu treffen.

00:09:01: Ich möchte vielleicht für das Budget, was ich mir für Streaming gesetzt habe,

00:09:06: so wie ich mir vielleicht ein Budget auch für Mobilkommunikationssätze,

00:09:11: dann vielleicht die Anzahl der Dienste optimieren und die Auswahl treffen.

00:09:16: Hier möchte ich mit Werbung gucken, hier möchte ich ohne Werbung gucken.

00:09:20: Und da dieses Modell gelernt ist, sind wir auch dazu übergegangen und werden das dann auch im Sommer anbieten.

00:09:26: Und dann gibt es die Möglichkeit natürlich für die Werbeindustrie auch neben den Inhalten,

00:09:32: wie schon gesagt von Yellowstone Star Trek, hier das Mobland neu mit Helen Mirren, Pierre Brosman, von Guy Ritchie.

00:09:41: Das sind großartige Inhalte, wo die Werbeindustrie eben auch den Kunden dann erreichen können wird.

00:09:46: Flexibilität für den Endkunden ist das eine.

00:09:49: Auf einen anderen wichtigen Aspekt weist Marco Hellberg hin, Geschäftsführer von Kanal Plus.

00:09:54: Ihm geht es um Zusammenarbeit im Markt.

00:09:58: Man sieht ja genau der ganze Marktfranzt auf.

00:10:01: Also sei es in Produktion, sei es in der Werbevermarktung, sei es in der Endkundenvermarktung

00:10:06: und überall dort braucht man Partnerschaften, weil auch einfach die Kosten und das Risiko teilweise besser ist,

00:10:13: wenn man es untereinander aufteilt.

00:10:15: Und man im Endeffekt alle mit allen, das ist glaube ich jetzt ein bisschen wie heutzutage das Geschäft läuft,

00:10:22: alle mit allen haben an verschiedenen Stellen miteinander zu tun und haben Kooperationen.

00:10:26: Und gerade in der Endkundenvermarktung, da kommen die Telcos ins Spiel,

00:10:29: ist es natürlich sehr interessant zusammen mit einem großen Telco-Unternehmen an die Endkunden zu vermarkten,

00:10:36: weil sie einerseits, wie du schon gesagt hast, Subscriber mitbringen,

00:10:39: andererseits teilweise, wenn man gehardbandelt wird.

00:10:43: Da ist man drin und es ist in einer Vertragslaufzeit, da ist man in diesem monatlichen Rhein und raus,

00:10:47: wie es jetzt heutzutage brechen und schäft ist.

00:10:50: Da ist man dann in zwölf Monaten mit dringend, das hat einen sehr hohen Value,

00:10:53: sprich die aus Sicht eines Streamers gehen, die CPO-Kosten, also Kost per Order,

00:11:00: einen Kunden zu bekommen nach unten, weil man gebandelt ist, man ist zwölf Monate drin.

00:11:03: Das ist ein bisschen goldenerer Abost dann sozusagen, weil bei einem zwölf oder 24-monat-Vertrag drinsteht

00:11:08: und nicht dieses Hopping machen kann mit den jeden Monat mal einen anderen Anbieter.

00:11:11: Das ist für den Streamer sehr interessant und für den Telco ist es sehr interessant,

00:11:14: weil man einerseits den Traffic fördert und zweitens auch deren Angebote

00:11:19: mit Value anreichert und sagt, naja, ich kann den Kunden vielleicht Richtung,

00:11:24: Richtung Largesteer, also die die Röserangebote bekommen,

00:11:29: weil dort dann eventuell Dienste mit reingepandelt sind und dann auch dort,

00:11:33: der Kunde bleibt länger, weil er zufrieden ist, er kann Sky nutzen, er kann Paramount nutzen,

00:11:37: er kann Canal Plus in Österreich nutzen und das glaube ich so,

00:11:41: ist man da auch in einer Partnerschaft drin und in einer Symbiose.

00:11:44: Der Kunde bleibt länger, wenn er zufrieden ist, das hat Marco Helberg gerade gesagt,

00:11:48: und das ist natürlich immer das Ziel von allen Plattformen und Anbietern,

00:11:52: den Kunden möglichst lange zu halten, aber wann ist der Kunde denn zufrieden?

00:11:57: Und diese Antwort auf die Frage, die ist wahrscheinlich so alt wie Medien selbst alt sind,

00:12:03: wenn der Content stimmt. Content ist King, immer noch, das kam auch bei Future Video,

00:12:08: immer wieder zum Ausdruck, allerdings ist Distribution King Kong,

00:12:13: um mal einen Ausdruck zu benutzen, den ich bei den Radio Days Europe in Athen dieses Jahr habe,

00:12:17: aber das scheint auch für den TV und Video Bereich zu gelten,

00:12:22: wie auch Hannah Maria Rosa-Lawitz bei Future Video ausgeführt hat.

00:12:27: Sie ist Head of Portfolio and Entertainment and Young Audiences beim ZDF.

00:12:32: Also es ist so, dass auch das junge Publikum weiterhin in den Jahresfernsehen schaut.

00:12:37: Allerdings merken wir in der Sanderfamilie, gerade bei den Kanälen,

00:12:42: die ein junges Zitagepublikum adressieren, natürlich,

00:12:44: dass die Sehwerteiligung stärker zurückgeht als jetzt im Hauptprogramm,

00:12:47: wobei im Gesamtmarkt stärker sind. Das ist ein Trend, der kommt.

00:12:51: Und das sehen wir und insofern versuchen wir uns natürlich,

00:12:54: Ausspielweg unabhängig aufzustellen. Also bei uns ist es total wichtig,

00:12:58: dass wir eine 360-Grad-Planung haben über alle Ausspielwege hinweg.

00:13:02: Das heißt, gerade für das junge Zitagepublikum, ich muss auf dem Streaming-Portal

00:13:06: die Inhalte zur Verfügung stellen, die müssen dort funktionieren.

00:13:09: Gleichwohl versuchen wir natürlich auch Kontaktpunkte über Social Media,

00:13:13: über TV herzustellen, weil das merken wir total.

00:13:16: Das schließt ein bisschen an die vorherigen Panels an,

00:13:19: dass wir merken, umso mehr Touchpoints wir haben fürs Publikum,

00:13:23: umso besser ist auch die Bindung, umso besser wird auch eingeschaltet oder eben gestreamt.

00:13:28: Und mit welchen Inhalten schafft man jetzt diese berühmte Bindung?

00:13:32: Felix von Menken, Senderchef Kabel 1, beantwortet die Frage so.

00:13:36: Also die starken Markensinnz für uns halt.

00:13:38: Und das ist das, was wir versuchen, auch stärker weiter aufzubauen.

00:13:41: Sprich so Themen wie MoLock Motors oder Road Trip America,

00:13:46: die sind wirklich inzwischen zu so starken Factual Entertainment-Marken auch geworden.

00:13:51: Das ist für uns fast schon, die sind linear weiterhin sehr erfolgreich,

00:13:55: haben auch einen kleinen Lagerfeuereffekt.

00:13:57: Da redet man teilweise auch am nächsten Tag drüber, wird mir zumindest gesagt.

00:14:00: Aber wir sind auch sehr stark in der digitalen Welt unterwegs,

00:14:04: dass wenn man es verpasst hat, wenn es vielleicht eine bessere Alternative

00:14:07: bei anderen Sendern gab, es wird dann nachgeschaut.

00:14:09: Also ganz extrem haben wir es beim Road Trip America, aber auch MoLock Motors.

00:14:14: Also für meinen Neffen, der ist elf, ist es halt der tolle YouTuber,

00:14:18: der jetzt auch bei uns läuft.

00:14:20: Also es ist eigentlich fast egal, wo sie mit der Marke in Kontakt kommen.

00:14:23: Die Marke muss auf allen Kanälen, diesen Kanälen jeweils dann angepasst funktionieren.

00:14:28: Aber wie kreiert man denn jetzt eine Marke, wie stark bindet?

00:14:32: Bisher haben wir ja vor allem Marken gehört, die es schon ein bisschen länger gibt,

00:14:36: wenn ich das richtig verstanden habe.

00:14:38: Konstanze Bayer ist Chefredakteurin und Programmdirektorin Factual in Doku

00:14:43: bei RTL2 und sie gibt zu, dass das nicht immer so einfach ist.

00:14:48: Eine große Schwierigkeit ist, was Neues zu starten.

00:14:51: Also das wissen wir alle, auf zehn Versuche ist vielleicht ein,

00:14:54: findet das Huhn mal ein, Körnchen.

00:14:56: Und da ist uns letztes Jahr was ganz Tolles gelungen im linearen TV,

00:15:00: nämlich den Supermarkt, unser Supermarkt, das ist ein Supermarkt in Köln,

00:15:05: den wir begleitet haben, also nicht dem Markt, sondern die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dort.

00:15:09: Und es war für uns, haben wir uns alle ein bisschen verwundert, die Augen gerieben,

00:15:13: dass das in der Daytime funktioniert hat und auf Anhieb und einfach auch durchgehend.

00:15:19: Jetzt kommt die zweite Staffel, das ist dann immer der Beweis, bleibt dabei.

00:15:24: Wir drücken die Daumen logisch.

00:15:26: Aber da zeigt es schon was so bei uns, zumindest auch im Doku Bereich,

00:15:29: die Themen sind, das sind Mikro-Cosmen, das sind Protagonistinnen und Protagonistinnen,

00:15:34: die ich mich einlassen kann, die ich auch lange begleite.

00:15:37: Also wir haben viele Formate, wo wir jetzt schon zehn oder ja zehn Jahre,

00:15:42: manchmal sogar länger oder mindestens fünf Jahre dabei sind

00:15:45: und immer wiederkehrende Menschen da zeigen in ihrem Alltag, wie bei den Sozialreportagen

00:15:50: oder auf dem Campingplatz wie bei Bella Italia.

00:15:53: Und das ist was, wo wir einfach merken, dass diese Bindung so stark,

00:15:56: da wollen die Leute, die Zuschauer dabei sein und das weiterbeobachten

00:16:00: und das funktioniert auch im Linearen.

00:16:03: [Musik]

00:16:08: Eine starke Bindung, wir haben es mehrfach gehört,

00:16:11: das ist das, was man als Anbieter kreieren will.

00:16:13: Für Social Media ist das natürlich allemal wichtig,

00:16:16: vor allem wenn man an die jüngeren Zielgruppen denkt.

00:16:19: Aber was geht denn im Moment bei den Social Media Plattformen?

00:16:22: Was läuft gut, welcher Content kommt an, wie muss man ihn aufbereiten,

00:16:26: Fragen, die gar nicht so leicht zu beantworten sind,

00:16:29: wie unter anderem Adil Spieh feststellt, CEO der TikTok und Vertical Video Agentur WeCreate.

00:16:36: Was ich sagen kann, ist, dass Trend-Videos, also es reagieren auf Trends,

00:16:40: Challenges, Tentsel, Lip Sync, dass das tendenziell abnimmt,

00:16:44: von dem Bewandtschef im Vergleich zu verbalen Formaten, das wächst deutlich.

00:16:49: Ich denke natürlich auch damit zusammen, dass sich die Zielgruppen auf den Plattformen verändern,

00:16:52: die werden erwachsener, wie wir auch gerade gesehen haben in der Studie,

00:16:56: studier ich nicht mehr ganz so jung, auch auf TikTok nicht,

00:16:58: es sind 24 Millionen Man's Direct Fusor, das sind nicht mehr nur Kids,

00:17:01: kann ja nicht sein, weil es ja ungefähr 600.000 in jedem Alltag gibt,

00:17:05: also es gibt ungefähr 600.000 14-Jährige Deutschland, 13-Jährige und so,

00:17:08: das heißt 24 Millionen, also das sind dann auch, also meine Mutter ist auf TikTok,

00:17:12: die gehört dann zu den 10 Prozent, die da gerade genannt wurden, über 70.

00:17:17: Und deshalb gibt es mehr verbalen Inhalte, deshalb funktionieren verbalen Inhalt auch zu den Besser

00:17:22: und der größte, relevanteste TikTok am Deutschsprachigen auch im Seranwald,

00:17:25: die gibt es für die 100.000 Followern, das ist ja verrückt, wenn man sich überlegt,

00:17:28: fast jeder 11. Tröpfel, der Deutschsprachige, der Anwalt folgt

00:17:30: und das zeigt so ein bisschen, wohin sich die Plattform entwickelt haben.

00:17:32: Verbale Inhalte funktionieren gut im Moment, also das, was ich hier auch mache,

00:17:37: reden im Prinzip, das ist ja vielleicht nicht die schlechteste Nachricht für Medienschaffende am Ende

00:17:42: und für diese Medienschaffenden hat es bei auch noch einen weiteren Tipp,

00:17:47: in dem er ein bisschen mit dem ja aus seiner Sicht Mythos aufräumt,

00:17:51: dass man immer nur plattformgerechte Inhalte posten sollte, also Inhalte,

00:17:56: die für die jeweilige Plattform optimiert sind.

00:17:59: Ich glaube, es hängt sehr von der Audience ab, ob Inhalteplattformen übergreifen funktionieren.

00:18:02: Den meisten würde ich eher einen anderen Tipp geben, als den hier genannten,

00:18:05: nämlich, dass man schon versuchen sollte, überall hochzuladen,

00:18:07: weil das Verhältnis zwischen Kreation und Distribution eigentlich immer zugunsten der Distribution ist.

00:18:12: Also, steckst so viel Zeit und Energie in den Content selbst,

00:18:17: dass es in der Regel nicht mehr so viel mehr auffand,

00:18:19: dass es dann zumindest auf allen Plattformen zu testen, inklusive Snapchat-Spotlight auszudrücken.

00:18:23: Also, meinst du, selbst wenn du den Content nicht nochmal anpasst,

00:18:25: ist es besser, ihn nochmal zu posten, als es geniecht zu machen.

00:18:28: Genau, also ich würde tatsächlich, jetzt man liest das immer,

00:18:30: aber ich bin dann mit einer anderen Meinung, man sollte nicht zu sehr plattformindividuelle Inhalte herstellen,

00:18:35: sondern eher im Format denken, und das ist dann eben hochkant,

00:18:38: wird das Video 916, wie wir es nennen, und dann schauen, wo kommt's am besten an.

00:18:42: Und dann ist es sehr audienceabhängig,

00:18:44: weil man im Moment Shorts zum Beispiel eine super junge Audience,

00:18:46: weil Eltern TikTok verbieten und TikTok selbst ja auch,

00:18:49: aber YouTube ist aber okay, obwohl auch 40 gleichen Inhalte sind, komplett ironisch.

00:18:53: Und deshalb sind da sehr sehr viele junge Menschen wieder,

00:18:55: um auf Shorts natürlich nicht bei YouTube langformen, wie Philipp auch schon gesagt hat,

00:18:58: da ist die Audience wieder deutlich älter.

00:19:00: Aber zu testen in der Distribution, zu gucken, wo ist die Resonanz am besten,

00:19:03: würde ich jedem hier im Raum empfehlen, weil man dann doch oft überrascht wird, wo es am besten ankommt.

00:19:07: Ein nochmal anderen Blick auf das Thema Social Media hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk,

00:19:12: insbesondere Funk, die sich ja mit ihren Inhalten per Gesetz an die 14-29-Jährigen richten müssen.

00:19:18: Programmgeschäftsführer Philipp Schild war zu Gast bei Future Video.

00:19:23: Wenn man jetzt mal das Spektrum von Funk anguckt, 14 bis 29,

00:19:26: sehr unterschiedliche Zielgruppen haben, also zum Beispiel sind wir bei TikTok wesentlich jünger,

00:19:31: bei YouTube dann eher am älteren Ende der Skala,

00:19:34: und das bedeutet, wir haben es mit unterschiedlichen Menschen zu tun,

00:19:37: die auch wirklich unterschiedliche Mediennutzungsvorlieben haben, die unterschiedliche Interessen haben,

00:19:45: und da fängt es halt an. Also du musst wirklich dich auf diese Lebensrealitäten einstellen

00:19:50: und die Inhalte, die du machst für diese Menschen dann jeweils interessant machen.

00:19:55: Und das bedeutet, es gibt keine One-Fits-All-Lösung, sondern du musst dir wirklich überlegen,

00:20:00: wer sind die Menschen, die ich ansprechen will, was wollen die von uns,

00:20:04: warum sollten die irgendeinen Wert darin sehen, bei uns ein neues Format nutzen zu wollen.

00:20:10: Und das ist der Anfang von allem. Da musst du dir überlegen, wie groß ist diese Zielgruppe,

00:20:14: muss die kennenlernen, muss dich auf die einstellen,

00:20:16: und musst wirklich überlegen, wie wollen die angesprochen werden,

00:20:19: was für eine Sprache wollen die haben, und was wird sie wirklich interessieren am Ende.

00:20:24: Und dann musst du dich darauf einstellen.

00:20:27: Und ganz grundlegend sind das aber auch wirklich große Veränderungen.

00:20:32: Also alleine so, das ist eben nicht nur Handy anders halten, sondern Shortform,

00:20:37: also hochkant produzieren und erfolgreich sein, bedeutet was anderes,

00:20:41: als ein, ja, in unserer Welt eher Longform auf YouTube erfolgreich zu machen.

00:20:45: Und dazu kommt bei Funk noch, wenn ein Format über Jahre erfolgreich ist,

00:20:49: sich etabliert und das Publikum mit dem Format älter wird,

00:20:53: dann kann es sein, dass es irgendwann aus dieser Zielgruppe 14 bis 29 rausfällt,

00:20:58: was dann wiederum nicht mehr zum Auftrag von Funk passt.

00:21:02: Und dann heißt es im Zweifel, oder auch im Unzweifel,

00:21:06: sich von dem Format vielleicht sogar zu verabschieden.

00:21:09: Das sind dann die Besonderheiten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

00:21:14: Apropos öffentlich-rechtlicher Rundfunk.

00:21:17: Wie versprochen gibt es jetzt das Panel zum Thema Embedding,

00:21:25: das hohe Wellen geschlagen hat in den vergangenen Wochen, komplett zum Nachhören.

00:21:30: Es wurde kontrovers diskutiert auf der Bühne

00:21:33: und deshalb möge sich nun jeder selbst ein Bild über die Argumente machen,

00:21:37: die ausgetauscht wurden.

00:21:39: Ich muss leider vorwegschicken, der Mitschnitt hakt an der einen oder anderen Stelle

00:21:43: ein bisschen, nicht irritieren lassen bitte, man versteht trotzdem alles Wichtige, versprochen.

00:21:48: Von mir war es das an dieser Stelle, macht's gut, bleibt stabil

00:21:52: und bis zum nächsten Mal.

00:21:54: Und jetzt gute Erkenntnisse zum Thema Embedding, moderiert von

00:21:58: Medienfachjournalist Dr. Jörn Krieger.

00:22:01: Viele haben lange auf dieses Panel gewartet.

00:22:04: Jetzt ist es soweit, wir bauen noch ein bisschen um.

00:22:07: Und für alle, die nicht auf dem Laufenden sind oder waren,

00:22:12: es ging heiß her im Februar.

00:22:16: Pro7 Sat 1 hat die Mediatheken von ARD und ZDF in den eigenen Streaming-Dienst-Join

00:22:24: eingebunden, also sogenannte Embedding gemacht.

00:22:27: Aber jetzt ist es entscheidende, ohne sich der Erlaubnis einzuholen von ARD und ZDF.

00:22:32: Die sind also vorgeprescht.

00:22:34: Das war ein riesen Medienthema in der Fachpresse.

00:22:38: Es gab deutliche Kritik von ARD und ZDF an diesem Verhalten.

00:22:44: Auch von der Produktionswirtschaft, die sich da übergangen gefühlt hat.

00:22:49: Es war von Piraterie-Direde, von Raubritterthum und von Zwangsbeglückung

00:22:55: in verschiedenen Kommentaren.

00:22:57: Anfang März sind die Mediatheken dann bei Join wieder verschwunden.

00:23:00: Es läuft seitdem auch eine gerichtliche oder eine irristische Auseinandersetzung.

00:23:04: Und Pro7 Sat 1 brach dann in einem Rundschreiben an die Kunden.

00:23:08: Da habe ich auch bekommen, daher kann ich daraus zitieren,

00:23:10: offiziell davon, dass die Testphase, also die Einbindung der Mediatheken von ARD und ZDF, beendet sei.

00:23:17: Es ist uns gelungen, alle Beteiligten auf die Bühne zu willkommen.

00:23:21: Da bin ich sehr stolz und freue mich darauf, dass alle da sind.

00:23:25: Ich darf begrüßen Markus Breitenekker, Vorstandsmitglied

00:23:28: und Chief Operating Officer von Pro7 Sat 1 Media.

00:23:31: Herzlich willkommen.

00:23:36: Professor Dr. Mark Kohl, Wissenschaftlicher Direktor

00:23:39: vom Institut für Europäisches Medienrecht

00:23:41: und Professor für Medien- und Telekom-Initiationsrecht

00:23:43: an der Universität Luxemburg.

00:23:45: Dankeschön.

00:23:47: Dr. Florian Kump, Direktor Audience beim ZDF.

00:23:52: Herzlich willkommen.

00:23:57: Die Regulierung ist auch da.

00:24:00: Dr. Thorsten Schmige, Präsident der BLM.

00:24:02: Haben wir heute Früh schon gesehen. Herzlich willkommen.

00:24:06: Und last but not least von der ARD,

00:24:09: Christine Strobel, die Programmdirektorin der ARD.

00:24:12: Herzlich willkommen.

00:24:14: Es ging heiß hier am Februar, war meine Anmoderation.

00:24:23: Ich glaube, das ist nicht zu viel gesagt.

00:24:26: Schauen wir mal zurück auf, was da passiert ist.

00:24:30: Aktueller Stand ist das jetzt so,

00:24:33: dass hier tatsächlich verbrannte Erde hinterlassen wurde.

00:24:36: Wir haben den anderen Penals auch schon gehört.

00:24:39: Letzten Endes muss man ja doch Allianzen bieten.

00:24:42: Man muss schauen, dass man irgendwo auch eine Partnerschaft eingeht.

00:24:45: Denn man will ja die eigenen Inhalte möglichst einfach,

00:24:48: schnell und komfortabel im Publikum auf dem gewünschten

00:24:51: Ausspielweg, das er oder sie präferieren, zur Verfügung stellen.

00:24:54: Also irgendwo wird man sie vielleicht einigen müssen.

00:24:57: Aber jetzt ist Pro7 Sat 1 vorgeprescht.

00:25:00: Ich habe mich gefallen, somit sich umgehen zu lassen.

00:25:03: Frau Strobel hat das jetzt verbrannte Erde hinterlassen.

00:25:06: Man muss erst mal wieder sich ein bisschen durchschnaufen

00:25:09: und schauen, wie es weitergeht.

00:25:11: Oder hat es vielleicht sogar die Diskussion beschleunigt?

00:25:14: Jetzt müssen wir wirklich was machen.

00:25:16: Ich hätte es nicht gebraucht, ganz ehrlich.

00:25:19: Wir sind ja immer in Gesprächen mit vielen Partnern.

00:25:23: Wir sind da auch total offen und brauchen auch keine Nachhilfe.

00:25:27: Insofern, ich würde jetzt nicht von verbrannte Erde sprechen.

00:25:30: Aber gebraucht hat es das nicht.

00:25:33: Gebraucht hat es das nicht.

00:25:35: ZDF sieht es genauso.

00:25:37: Ja, das sehe ich ähnlich.

00:25:39: Partnerschaft heißt Zusammenarbeit und Zusammenkommen.

00:25:42: Wir waren in den Gesprächen von daher hätten wir auch sehr gut

00:25:45: einfach fortsetzen können.

00:25:47: Da wären wir vielleicht jetzt schon am Ziel.

00:25:50: Also, habe ich das richtig?

00:25:52: Jetzt machen wir mal.

00:25:54: Ich sage mal so, wir waren in Gesprächen.

00:25:57: Ich glaube, vor allen Dingen Kollegen aus der Juristik

00:26:00: damit auch beschäftigen.

00:26:02: Da ist mein Gespräch.

00:26:05: Dann haben wir eine Phase gehabt,

00:26:08: in der wir gesagt haben, dass wir den Test Case nicht so wollen.

00:26:11: Dann dachten wir, dass er zurückgenommen wird.

00:26:14: Dann schrubbede, war es wieder da.

00:26:17: Auch noch zu unfreundlichen nächtlichen Zeiten.

00:26:20: Das ist immer so zwischen den Jahren auch so eine Sache.

00:26:23: Aber ja, ich glaube, kann man so beschreiben.

00:26:26: Letztlich ist es, aber ich finde, es braucht es nicht.

00:26:29: Ich finde, es ist auch keine Art, miteinander umzugehen.

00:26:32: Das hat aber nichts mit der Frage zu tun,

00:26:35: ob wir nicht an Kooperationen und dann Zusammenarbeit

00:26:38: interessiert sind.

00:26:40: Deswegen ist es eigentlich so, dass ich immer sagen würde,

00:26:43: es ist eher hinderlich, wenn man so vorgeht,

00:26:46: weil man dann sehr viel Zeit braucht, um wieder ins Gespräch zu kommen.

00:26:50: Die AD und sie darf sich auch sagen, das hätte es nicht gebraucht.

00:26:53: Wo Sie uns das eins sagt, doch, darum haben wir es gemacht.

00:26:56: Was habt ihr euch dabei gedacht?

00:26:58: Na ja, also da ...

00:27:00: Gute Frage.

00:27:02: Ich muss sagen, es tut mir leid,

00:27:04: weil wir wollten an sich nicht, dass diese Stimmung entsteht,

00:27:07: sondern wir wollten gern versuchen, etwas zu testen,

00:27:10: über das wir lang gesprochen haben.

00:27:12: Aber man muss auch lernen, man muss das auch einsehen,

00:27:15: dass das eine gute Frage ist.

00:27:17: Aber man muss auch lernen und man muss das auch einsehen,

00:27:20: dass das vielleicht zu früh war.

00:27:22: Wie gesagt, wir sind in einer Situation,

00:27:25: ich weiß nicht, ob überhaupt jeden ...

00:27:27: Wir gehen sehr direkt und sofort hinein in das große Thema.

00:27:30: Embedding bedeutet, dass wir Inhalte von ARD und ZDF

00:27:36: so auf Join einbinden,

00:27:39: dass das keine urheberrechtliche Verwertungshandlung ist,

00:27:43: sondern dass das ein Inhalt von ARD und ZDF auch klar gebrandet bleibt,

00:27:47: dass ARD, ZDF Content owner bleiben

00:27:52: und auch die reichweite ARD und ZDF zugerechnet werden.

00:27:56: Das ist im neuen Reformstaatsvertrag so gewolbt und so ermöglicht worden.

00:28:02: Der ist aber noch nicht in Kraft getreten.

00:28:04: Der wird erst wahrscheinlich im Kufiher 2025 in Kraft treten.

00:28:08: Daher ist dieser Testbetrieb vielleicht etwas voreilig gewesen.

00:28:12: Deswegen haben wir ihn wieder zurückgenommen und wollen gerne ...

00:28:15: Das ist uns ganz wichtig, wir wollen gerne diesen grundsätzlichen Geist,

00:28:19: der notwendig ist für so ein Projekt, der da Zusammenarbeit

00:28:22: und der Kooperation wieder aufnehmen.

00:28:25: Es tut mir leid, dass das nicht gut angekommen ist.

00:28:27: Wir wollen weiter im Dialog sein.

00:28:29: Das tun wir auch, wir treffen uns und wir sprechen weiter.

00:28:32: Die Grundideen, vielleicht darf ich die, wenn das geht,

00:28:35: wenn ich die Grundideen noch einmal beschreiben kann,

00:28:38: sind in einer zuchtrecht prekären Situation im dualen Rumpfungssystem.

00:28:42: Wir werden angegriffen von verschiedenen Seiten

00:28:45: von den großen chinesischen und amerikanischen Plattformen

00:28:48: von gesellschaftspolitisch extremen Strömungen,

00:28:51: die öffentlich-rechtlichen und überhaupt das ganze Mediensystem infrage stellen.

00:28:55: Wir sind auf vielen Seiten massiv unter Druck.

00:28:58: Das duale Rumpfungssystem hat in den letzten Jahrzehnten

00:29:02: sehr gut funktioniert, weil es nur die ...

00:29:06: im Rumpfungsbereich nur die öffentlich-rechtlichen gegeben hat

00:29:09: und die private Säule.

00:29:11: Die waren ungefähr gleich groß, gleich stark

00:29:14: und haben ihre Funktionen und ihre Aufträge gehabt.

00:29:17: Und jetzt ist etwas passiert in den letzten zehn Jahren,

00:29:20: nämlich durch den Angriff der internationalen Giganten,

00:29:23: sie ist mehr als die Hälfte aller Werbeeinnahmen

00:29:26: aus dem deutschen Raum, geht zu diesen Silikon-Welly-Giganten.

00:29:31: Das heißt, unsere Finanzierungsgrundlage hat sich halbiert.

00:29:35: Das ist für uns prekär und fordert Maßnahmen heraus.

00:29:40: Die öffentlich-rechtlichen haben den Vorteil,

00:29:43: dass ihre Gebühren, ihre Beiträge, more or less gleichgeblieben sind,

00:29:46: leicht gestiegen sind oder gleichgeblieben sind.

00:29:48: Das heißt, die Finanzierungsgrundlage der öffentlich-rechtlichen

00:29:51: ist durch den Angriff der Silikon-Welly-Giganten

00:29:54: nicht reduziert worden.

00:29:56: Dadurch ist dieses duale in etwa gleichstarke Rumpfungssystem

00:30:00: in eine massive Schieflage gekommen.

00:30:03: Und jetzt gibt es zwei mögliche Reaktionen

00:30:07: auf diese prekäre Schieflage.

00:30:10: Die eine ist, dass man sagt, die öffentlich-rechtlichen

00:30:13: müssen jetzt auch schwach gemacht werden,

00:30:15: damit das wieder auf Augenhöhe ist.

00:30:17: Man muss den öffentlich-rechtlichen Gebührenstreichen

00:30:20: oder Sender wegnemen oder Sender einstellen

00:30:23: oder sie zu sparen bringen

00:30:25: oder den öffentlich-rechtlichen Auftrag schärfen,

00:30:27: dass sie weniger machen dürfen oder die Sportrechte einschränken.

00:30:30: Und alle diese Ideen, die da immer wieder gefordert werden,

00:30:33: auch von Prinzseite, auch von gewissen Privaten

00:30:36: und auch von der Öffentlichkeit,

00:30:39: also die öffentlich-rechtlichen möglichst klein machen,

00:30:42: damit sie wieder auf eine Ebene kommen mit den Privaten.

00:30:46: Das halten wir eigentlich für destruktiv.

00:30:50: Weil das schwächt insgesamt das gesamte System.

00:30:53: Wir glauben, dass es gut ist,

00:30:55: dass es das öffentlich-rechtliche System gibt.

00:30:57: Wir glauben, dass es sinnvoll ist, dass es die öffentlich-rechtlichen gibt.

00:31:00: Und ob es nicht eine andere wieder auf Augenhöhe zu kommen.

00:31:04: Und da ist die Idee entwickelt,

00:31:07: der Kooperation statt Konkurrenz.

00:31:10: In dualen Systemen waren wir Konkurrenten.

00:31:12: Wenn ihr ein Programm gehabt habt,

00:31:14: dann haben wir es nicht gehabt,

00:31:16: dann habt ihr die Marktanteile gehabt und wir haben sie nicht gehabt.

00:31:18: Aber ob man diese Konkurrenzsituation nicht umwandeln könnte

00:31:22: in ein kooperatives Mediensystem.

00:31:25: Da war die Idee nicht fürs Fernsehen, aber fürs Streaming zu sagen,

00:31:29: embedding.

00:31:31: Das heißt, dass die Inhalte von ARD und ZDF

00:31:34: auch auf den Public Value-Ambitern,

00:31:36: und zwar nur auf den Public Value-Ambitern des privaten Rundfunks,

00:31:39: eingebettet werden dürfen.

00:31:41: Wenn dadurch eine Win-Win-Situation für beide Seiten entsteht.

00:31:45: Also wenn die öffentlich-rechtlichen davon was haben,

00:31:48: nämlich eine höhere Reichweite, die ihnen noch zugerechnet wird

00:31:51: und auch wir was davon haben,

00:31:53: dass die User, der auf Join die Tagesschau schaut,

00:31:56: nachdem er Galileo geschaut hat, in unserem Universum bleibt.

00:32:00: Und das, warte mal, ich bin nur der allerletzte Satz.

00:32:03: Das war ein langer Monolog, aber ich habe die Einleitung gebraucht.

00:32:07: Aber das ist die Grundidee,

00:32:09: dass wir, wenn ihr gute Programme habt,

00:32:12: wenn die öffentlich-rechtlichen gute Programme haben,

00:32:15: die gut finanziert sind,

00:32:17: dass das nicht zu unserem Nachteil ist,

00:32:20: sondern zu unserem beidseitigen Vorteil.

00:32:22: Das ist die Grundidee von im Beding.

00:32:24: Und dies sollten wir versuchen, um zu setzen.

00:32:26: Wobei sich da die Frage steht,

00:32:27: das war das Play de Rieu für die starken nationalen Player,

00:32:29: die Frage ist, ich stelle, wer da wen tatsächlich mehr braucht,

00:32:32: die öffentlich-rechtlichen oder die privaten,

00:32:35: die öffentlich-rechtlichen oder andersrum.

00:32:37: Jinkt nach Suggestivfrage.

00:32:39: Auf Schrom mit ganz kurz,

00:32:41: und dann muss ich zu den juristischen Aspekten übergehen.

00:32:43: Ja, genau, ich bin kurz davor,

00:32:45: die irgendeine Ehrenmedaille zu beantragen,

00:32:47: dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk jetzt gerettet wird.

00:32:49: Und dann noch das duale System.

00:32:51: Das würde ja voraussetzen,

00:32:53: dass zum Beispiel auch die anderen Anbieter in Deutschland

00:32:55: das vorgehend sensationell gutwanden.

00:32:57: Ich kann aber aus vielen freundlichen Gesprächen berichten,

00:32:59: dass das nicht so war.

00:33:01: Insofern, ich glaube, eine Kooperation setzt erst mal eines voraus.

00:33:06: Und das hat man eigentlich irgendwann mal in der...

00:33:08: Also ich habe bei mir was in der Erziehung mit dabei.

00:33:12: Das setzt nämlich voraus,

00:33:14: dass man mit dem anderen einvernehmen,

00:33:16: erzielt darüber, was man machen will.

00:33:18: Und wenn man daran wirklich interessiert ist,

00:33:20: und wenn beide was davon haben sollen,

00:33:22: dann setzt es eine Zusammenarbeit auch auf Augenhöhe voraus.

00:33:26: Und auch eine Diskussion auf Augenhöhe.

00:33:29: Und so, wie jetzt gerade im Bedding erläutert worden ist,

00:33:32: kann man das verstehen, man kann es auch anders verstehen.

00:33:34: Und wir haben ja lange über eine Form auch geredet,

00:33:37: wie wir zusammenarbeiten würden.

00:33:39: Und da kann man nicht sagen,

00:33:41: weil uns die nicht passt, machen wir es jetzt einfach anders.

00:33:43: Deswegen, es ist schon mir auch nochmal wichtig,

00:33:46: hier deutlich auszusprechen, dass das nicht bei aller Fröhlichkeit,

00:33:50: das ist nicht die Interpretation zur Rettung

00:33:53: des öffentlich-rechtlichen Rundfunks oder des dualen Systems.

00:33:56: Also wirklich nicht.

00:33:58: Und wir brauchen auch keine Nachhilfe in der Frage,

00:34:01: wo sitzen internationale Player,

00:34:03: die uns von außen unter Zugzwang bringen.

00:34:07: Also das würde ich wirklich zurückweisen wollen.

00:34:10: Darüber reden wir gerne,

00:34:12: aber dann reden wir darüber und machen nicht einfach.

00:34:15: Der DF möchte auch...

00:34:17: Vielleicht ganz kurz, drei Punkte,

00:34:19: auch wenn ich emotionale Palläduäse grundsätzlich gut heise.

00:34:22: Drei Punkte muss man glaube ich schon nochmal klarstellen.

00:34:24: Erstens, dass die KEV und die Einsparauflagen der letzten Jahre

00:34:28: nicht dazu geführt haben, dass wir auf dem gleichen Niveau sind,

00:34:30: wie damals, sondern dass wir reale Einlusten hatten über die letzten Jahre.

00:34:34: Das zweite ist, ich verstehe den Druck,

00:34:36: unter dem ProSiebenSat 1 steht, vollkommen.

00:34:39: Aber der liegt nicht an uns,

00:34:41: sondern er liegt eben an den neuen Playern,

00:34:43: die sind und die quasi an allen Ecken, an Nutzerzeit,

00:34:46: aber auch in Werbegeld knabbern.

00:34:48: Das liegt weniger an uns.

00:34:50: WIN heißt auch WIN WIN.

00:34:53: für beide Seiten und den sollte man ausloten, bevor man den Win auf der einen Seite einstreicht,

00:34:56: ohne den anderen richtig ordentlich besprochen zu haben.

00:35:00: Wir kommen zur juristischen Dimension des Ganzen. Wir haben zwei Juristen auch auf der Bühne bei uns.

00:35:04: Zunächst Professor Kohl hat dieses Gutachten, ich sage mal zur Einordnung Auftragsgutachten von Pro701 verfasst,

00:35:11: was gemacht wurde von Pro701.

00:35:13: Die Jurist richtig gelesen habe, wird bescheinigt, dass das, was gemacht wurde von Pro701 rechtens ist.

00:35:20: Also ihr habt das machen dürfen, mit diesem Auftragsgutachten in der Aktenkoffer habt ihr das dann auch gemacht.

00:35:27: Was steht denn da jetzt drin? Und weshalb ist das rechtens gewesen, was AD und ZDF so kritisieren?

00:35:32: Also vielleicht zur richtigen Einordnung, weil sie die Auftragsgutachten sagen, in der Tat,

00:35:37: irgendjemand beauftragt einen Gutachten, insofern kann man Auftragsgutachten sagen,

00:35:40: das aber nicht bedeutet, der Auftraggeber sagt, was in diesem Gutachten drinsteht und dann kommt das hinten heraus.

00:35:45: Also sondern im Gegenteil und auch die zeitliche Abfolge klingt ein bisschen falsch, das Institut für Europäisches Medienrecht,

00:35:50: dessen wissenschaftliche Direktor ich bin, wird regelmäßige Fragestellungen zu nehmen,

00:35:55: zu bestimmten Fragen, die vielleicht juristisch ein bisschen komplizierter sind,

00:35:58: oft europarechtlich determiniert werden, auch in dem Fall des Embedding ist das die Situation.

00:36:04: Und wir sind vorher gefragt worden, wie ist eigentlich die Rechtslage rund um das Embedding?

00:36:08: Also nicht etwa hinterher gefragt worden, übrigens, da hat jetzt jemand gesagt, das geht nicht,

00:36:12: sondern vorher ausgelotet, ist das eine Möglichkeit, ja oder nein?

00:36:15: Und da ist es, ohne dass wir das jetzt in der juristischen Vorlesung wahrscheinlich ausarten lassen sollten,

00:36:20: relativ knapp so, dass das Urheberrecht in diesen Fragestellungen harmonisiert ist, harmonisiert heißt,

00:36:27: also es gibt eine europäische Regelung, die dann national umgesetzt wird

00:36:30: und die Auslegung dieser europäischen Rechtsordnung obliegt dem europäischen Gerichtshof.

00:36:34: Und da gibt es in der Tat Rechtsprechung, ganz Serie von Rechtsprechungen,

00:36:38: aber insbesondere ein Urteil, über das ich sehr viel in den Gutachten spreche und das dort auch darlege.

00:36:44: Das sagt, dass eben die Embedding-Handlung als solche keine urheberrechtlich relevante Nutzungshandlung ist,

00:36:51: anders als zum Beispiel, wenn ich bei jemandem hingehe und sage, ich würde gerne dein Inhalt kopieren und bei mir ablegen,

00:36:57: sondern beim Embedding folgendes funktioniert.

00:36:59: Ich zeige auf, dass anderswo ein Inhalt liegt, aber der Unterschied zu einem klassischen Link,

00:37:05: den man vielleicht kennt, dass da irgendwie so eine URL steht, dann klick ich drauf und dann geht ein neues Fenster auf,

00:37:09: ist es beim Embedding so, ich klicke sozusagen auf den Inhalt und der geht sofort los.

00:37:14: Also insbesondere bei Videos spielt das eine Rolle.

00:37:17: Und da hat der EURGH gesagt, es kann, dass es sozusagen die DNA des Internet,

00:37:21: dass frei verfügbare Inhalte überall auch weiterhin frei verfügbar sein können.

00:37:26: Und das ist sozusagen der Einstiegspunkt.

00:37:28: Das gesagt wird, dass es eben nicht so, dass es jemand um Erlaubnis bitten muss, wie das normalerweise so ist,

00:37:32: ich gehe zu einem Uheber und sage, darf ich deinem Musikstück, was du kombiniert hast, vervielfältigen und dann verkaufen?

00:37:38: Sondern hier ist es so, ein Inhalt, wenn er denn frei verfügbar ist, kann auch im Wege des Embedding,

00:37:44: früher hat es Formen gegeben, wie das Framing, abgebildet werden.

00:37:48: Das ist sozusagen der Kern zunächst mal der Untersuchung.

00:37:52: Die Untersuchung hat aber noch einen zweiten Teil, vielleicht diskutieren wir das auch in einem zweiten Teil des Panels,

00:37:56: der geht nach vorne und guckt, was passiert eigentlich mit diesem Reformstaatsvertrag.

00:38:00: Das ist eben angesprochen worden, dass im Reformstaatsvertrag eben explizit zur Frage der veränderten Gemengelage,

00:38:07: die Länder als Medienpolitiker Stellung genommen haben und gesagt haben,

00:38:11: auch das wird es verändern, wie das duale System funktioniert im Zusammenhang mit dem Versorgungsauftrag.

00:38:16: Aber abschließend noch mal zu der ersten, wichtigeren Teil der Bestandsaufnahme.

00:38:21: Zunächst einmal ist es ganz simpel.

00:38:23: Ich kann embedden und brauche nicht die Zustimmung dessen, für den ich, dessen Inhalte ich embedde.

00:38:28: Das hat der EURGH so relativ klar vorwärts gesagt und hat gesagt, das ist natürlich nicht eine einseitige Geschichte.

00:38:34: Wenn derjenige dessen Inhalte ich embedde, das nicht möchte, dann hatte eine Möglichkeit das abzustellen.

00:38:39: Das sind im Urheberrecht nennt man das sogenannte technische Schutzmaßnahmen.

00:38:43: Und der EURGH hat in seiner Rechtsprechung gesagt, da ich als normaler Nutzer im Internet nicht erkennen kann,

00:38:48: ob der andere das will oder nicht will, gibt es genau eine Möglichkeit, wie er mir das signalisieren kann.

00:38:54: Und das ist eine technische Schutzmaßnahme.

00:38:55: Das ist technisch relativ einfach zu machen, dass man im Prinzip wie beim Crawler bei Internet-Suchmaschinen sagt,

00:39:00: ich möchte nicht, dass du meine Seite durchsuchst.

00:39:02: Da kann man einen kleinen Text einlegen und dann kommt der Crawler und sieht, hier soll ich nicht weiter suchen.

00:39:07: Und genauso geht es beim Bedding.

00:39:08: Und das sind sozusagen die zwei Aspekte.

00:39:10: Grundsätzlich ist es möglich, wenn der andere das nicht will, macht er eine technische Schutzmaßnahme.

00:39:15: Will einer von euch direkt?

00:39:18: Ja, ich würde gern dazu was sagen, weil das Gutachten ist ja, Sie haben es eben gesagt,

00:39:21: auf allgemeiner Natur, das sieht man ja schon im Titel, dass es tatsächlich grundsätzlich mit der Sache beschäftigt,

00:39:27: aber ja nicht mit dem konkreten Vorgehen, wie es jetzt ausgeführt wurde, richtig?

00:39:30: Das ist ja vorher erstellt worden.

00:39:32: Weil es ist ja die Frage, wie ein Bedding erfolgt, wie es technisch, mit welchen Mitteln es erfolgt und so weiter.

00:39:37: Das klang jetzt wie eine Suggestivfrage auch hinter ich will damit sagen.

00:39:40: Sie können es ja lesen, es ist ja frei verfügbar und ich habe es ja auch in zwei Kurzfassungen,

00:39:45: sozusagen versucht das Wichtigste darzulegen, weil nicht jeder vielleicht 50 Seiten lesen will.

00:39:50: Die Rechtsfrage, ob ein Bedding möglich ist, ist in dem Gutachten beantwortet.

00:39:54: Ja, auf allgemeiner Art und Weise.

00:39:56: Ja, aber aus meiner Sicht als Jurist ist es natürlich genauso.

00:39:59: Also es ist keine ökonomische Entscheidung, wie man es macht.

00:40:03: Und es ist eine rein rechtliche Frage, kann man im Bedding in einer eigenen Mediathek oder in einer eigenen Medienplattform durchführen, ja oder nein?

00:40:10: Ich möchte nur ergänzen, selbst wenn das ohne Zustimmung juristisch möglich wäre,

00:40:15: wir wollen gar nicht ohne Zustimmung, wir wollen es in Dialog machen.

00:40:18: Wenn die Kritik war, dass das in einer unabgestimmten Form war, dann nehme ich die zur Kenntnis, ja, danke.

00:40:25: Also Entschuldigung dafür, aber wir wollen gerne sozusagen auf jeden Fall das Embedding ermöglichen und in einem kooperativen Zusammenarbeit machen.

00:40:38: Das heißt, es geht nicht darum zu diskutieren, ob wir das auch in einem völligen Alleingang machen können,

00:40:43: weil in der Long Run wird es in einem Alleingang nicht funktionieren.

00:40:46: Das hat man ja gesehen.

00:40:48: Herr Dr. Schmiege, als Vertreter der Regulierung, wie sehen Sie das Ganze jetzt?

00:40:53: Also auch als Vertreter der privaten Medienwirtschaft, zum einen was hier geschehen ist und zum anderen nach vorne blickend auf den Reformstaatsvertrag schauend.

00:41:03: Das ist auch eines Ihrer Themen.

00:41:05: Inwiefern, oder Frau Sturbel, wollen Sie noch?

00:41:08: Genau, ganz kurz die juristischen Aspekte noch betrachtend.

00:41:12: Ist das was, wo man dann sagen kann, okay, der Rundfunkstaatsvertrag, der jetzt kommt, der erlaubt genau das, was jetzt hier erst mal noch wieder zurückgenommen wurde?

00:41:22: Also zu nichts mehr. Ich bin nicht Vertreter der privaten Medien, sondern ich anbieteradressieren, dass sie eingehalten werden.

00:41:28: Das war weggeschickt.

00:41:29: Das Zweite ist eine Regelung, die jetzt tatsächlich im Reformstaatsvertrag enthalten ist, die zunächst erst mal nicht in Kraft tritt.

00:41:36: Das hat auch was mit Verfassungsverfahren zu tun, die im Moment laufen.

00:41:41: Da ist mein Eindruck, und das ist ein Eindruck, den ich jetzt in den letzten acht Jahren gewinnen durfte, wo ich tatsächlich in verschiedenen Funktionen auch mit Medienpolitik zu tun habe.

00:41:53: Es kommt immer das Stichwort, wir wollen mehr Kooperation abstrakt.

00:41:59: Kooperation statt Konfunkration.

00:42:01: Ja, auch lange vor, sozusagen meinerzeit in der BLM war das immer ein großes Thema, weil man gesehen hat dieses Gegeneinander.

00:42:10: Und es gab ja auch verschiedene Projekte, die man gemeinsam gehen wollte, die dann damals noch am Kartellamt gescheitert sind, sehr lange her.

00:42:16: Germany's Gold und Amazonas.

00:42:18: Oder heute Morgen schon erredet, genau.

00:42:21: Das einerseits, ich schon das Gefühl habe, es ist eine Interesse an Kooperation, aber in dem Moment, wo es konkret wird, dann fehlt häufig die Verbindlichkeit.

00:42:30: Wir hatten das sozusagen zwischen den öffentlich-rechtlichen.

00:42:33: Da hat es jetzt nach langen, langen Diskussionen tatsächlich Tendenzen gegeben, die Mediatheken mehr zu vernetzen, zusammenzuminkelten.

00:42:43: Aber ich weiß, das Thema war vor acht Jahren, als wir es in der Rundfunkkommission hatten, hieß es, da steht "ummittelbar bevor".

00:42:49: Da haben wir vielleicht ein anderes Zeitgefühl an der Stelle.

00:42:53: Das hat halt doch noch etwas länger gedauert.

00:42:55: Er will nur sagen, eigentlich haben wir für acht Jahre Zeiträume, bis man sozusagen in Kooperation kommt, nicht mehr die Zeit.

00:43:03: Das ist mein Gefühl.

00:43:04: Und dieses Gefühl hat offensichtlich auch der Gesetzgeber, wenn er tatsächlich ein Kooperationsgebot sozusagen in den Staatsverdrag aufnimmt,

00:43:11: mit dem er eine gewisse Erwartung verbunden ist, dass man sich jetzt an einen Tisch setzt, dass man, es ist ein Gebot, keine Verpflichtung.

00:43:19: Aber dass man da tatsächlich auch bei dem Thema weiterkommt und da ist tatsächlich das Thema Embedding unmittelbar adressiert.

00:43:26: Insofern, wenn Sie mich fragen, wie es juristisch ist, da halt ich mich jetzt raus, da gibt es Rechtsstreitigkeiten, die jetzt auch nicht von mir entschieden werden, sondern von Gerichten.

00:43:32: Aber wenn Sie mich in so einer politischen Mengelage fragen, dann empfinde ich das als sozusagen sehr unglücklich und zwar für alle Seiten in dem Fall.

00:43:43: Weil diese Grundsätzlichtendenz, wir müssen doch eigentlich gemeinsam einen Weg finden, der ist natürlich jetzt empfindlich gestört.

00:43:50: Ich sage mal, dass, wenn man nach meinem empfinden sollte, man, dass jetzt möglichst schnell wieder sozusagen auf einen gemeinsamen Nenner kommen,

00:44:00: aber natürlich auch wirklich mit der Gewissheit und auch der Verbindlichkeit, dass man nicht nur darüber redet, sondern auch tatsächlich mit einem überschaubaren Zeitraum zu Ergebnissen kommt.

00:44:09: Ja, also ich will vielleicht da schon noch mal sagen, es gibt in der Medienpolitik der Länder ja sehr unterschiedliche Aussagen, was mit der Regelung in dem Reformstaatsvertrag genau gemeint ist.

00:44:20: Der ist ja auch noch nicht in Kraft getreten.

00:44:24: Wir haben aber fest vor, diesen so umzusetzen und da höre ich schon unter anderem von Frau Raab auch eine andere Intrepretation, wie die, die Sie jetzt so ein bisschen suggerieren.

00:44:34: Ich glaube, das Entscheidende ist ja, wie Sie sagen, dass eine Kooperation durchaus etwas ist, was gewünscht ist.

00:44:43: Da ist auch ein Unterschied gemacht worden in dem Staatsvertrag zwischen der Zusammenarbeit auf öffentlich-rechtlicher Seite.

00:44:49: Das ist eine klare Formulierung und eine klare Vorgabe.

00:44:52: Und da kann ich zum Beispiel sagen, dass wir wirklich entscheidend vorankommen bei dem Thema Kids Profil.

00:44:57: Das ist ganz wunderbar, wie wir da jetzt zusammenarbeiten.

00:45:00: Da tut sich was.

00:45:01: Wir haben auch konkrete Vorgaben, was eine gemeinsame Plattform angeht, aber eben unter dem Stichwort "gemeinsam".

00:45:08: Und da gucken wir gemeinsam drauf und schauen, wie funktionieren die Dinge zusammen und bringen sie voran.

00:45:13: Und das ist klar geregelt für den öffentlich-rechtlichen Bereich und bezieht sich immer auf ein Gesamtangebot.

00:45:20: Das, was hier und was es hier geht, und das ist, glaube ich, der diametrale Unterschied, ist schon die Frage, wie nimmt man ihn halte.

00:45:30: Uns geht es eben, wir wollen mit unserer Plattform eine digitale Heimat.

00:45:35: Und ich bringe ausdrücklich diese beiden Begriffe zusammen, weil sie für das stehen, was wir machen wollen.

00:45:39: Wir wollen eine digitale Heimat sein im Sinne des öffentlich-rechtlichen Auftrags, also des Gesamtangebotes.

00:45:45: Und zwar von allem, von Nachrichten.

00:45:47: Bei uns sind ungefähr die Hälfte der Inhalte auf der Mediathek im Bereich Information zuordnen.

00:45:53: Und das mit einem großen Grund, weil wir Menschen zu uns holen wollen,

00:45:56: damit wir sie mit Informationen, mit Dokumentationen und Ähnlichem beglücken können.

00:46:00: Und das ist unser Verständnis des öffentlich-rechtlichen Auftrags,

00:46:03: dass wir das auch in der Distributionslogik in einer digitalen Welt übersetzen wollen.

00:46:08: Und nicht das nackte Video einfach rausreißen und irgendwo, wo wir es gar nicht in der Qualität, die wir sonst bieten,

00:46:16: in der Barrierefreiheit, die wir bieten, in der Empfehlungslogik, in der Datenschatz, den wir haben und den wir zu bieten haben.

00:46:23: In dieser Logik wollen wir nicht, dass unsere Inhalte rausgerissen werden.

00:46:27: Und deswegen sind die Zusammenarbeiten mit dem ZDF vielleicht manchmal ein bisschen zu langsam, das mag sein.

00:46:33: Da hat uns jetzt der Reformstaatsvertrag eine gewisse Dynamik auferlegt, die werden wir annehmen, die werden wir spielen.

00:46:39: Aber ich bin sehr sicher, dass ein großer Unterschied auch vom Gesetzgeber in dem Fall von den Ländern gemacht worden ist,

00:46:47: wie eine Zusammenarbeit im dualen System aussehen soll und wie unter den öffentlich-rechtlichen Partnern,

00:46:52: weil es unterschiedliche Aufträge gibt.

00:46:54: Da schwingt ja jetzt dieses mit, dass dieses Cherry-Picking nicht geht, dass man also die Programmperren einzeln holt,

00:46:59: sich dann nach vorne in die IDM-Mediathek reinsetzt und alles andere, was den öffentlich-rechtlichen Auftrag ausmacht,

00:47:04: mit Bildung, Kultur und so weiter, erst mal weil er hinten oder gar nicht mit rein nimmt.

00:47:09: Das kann ja sicher auch nicht Sinn der Sache sein.

00:47:11: Florian, kurz von ZDF.

00:47:13: Ja, vielleicht direkt anschließen.

00:47:15: Man kann das ja mit einem Bild vielleicht aus dem anderen Bereich vergleichen.

00:47:18: Wenn wir jetzt in einem Kaufhaus von Jojen sind, wollen wir halt nicht, dass die Inhalte entweder auf dem Wüttisch landen

00:47:24: oder hinten der hintersten Ecke, sondern es muss halt mehr wie eine Shoppingmauer sein, erkennbar, zurechenbar und klar, was die Inhalte angeht.

00:47:30: Und wenn die Rahmenbedingungen erfüllt sind, sind wir sehr an der Kooperation interessiert.

00:47:34: Darüber reden wir ja auch schon.

00:47:35: Also der Ball wird gespielt, wie ich hier sehe.

00:47:37: Es ist nicht das Thema, dass wir uns in der Kooperation verweigern, nur es muss halt unter klaren Rahmenbedingungen stattfinden.

00:47:43: Und juristisch können Sie sehr viel in dem Gutachten zu einem Bedding schreiben,

00:47:48: aber die Frage ist am Ende, wie es umgesetzt ist technisch.

00:47:50: Und ob es das dem Status des Embeddings entspricht oder nicht.

00:47:53: Und das so wie Christoph.

00:47:54: Es hat also eine juristische, eine technische und eine inhaltliche Komponente.

00:47:58: Absolut.

00:47:59: Das Ganze über die wir hier diskutieren.

00:48:00: Jetzt die Replik von ProSiebens und Einzelhandeln.

00:48:02: Also erstens mal.

00:48:03: Ich finde, die Art und Weise, wie ARD und ZDF das untereinander machen, ist vorbildlich.

00:48:11: Das heißt, das kann ein Vorbild sein, auch für das Embedding zwischen öffentlich, rechtlich und privat.

00:48:17: Auch da ist es ein Enorm des Embeddings und urheberrechtlich möglich.

00:48:21: Das Zweite ist so ein Breaking News.

00:48:24: Die Ministerpräsidenten Handeln Reformstaatsvertrag jetzt unterschrieben.

00:48:27: Jetzt dauert das noch, bis das von den Ländern ratifiziert wird.

00:48:30: Aber das Erzeugte der Text ist jetzt unverändert.

00:48:34: Und jetzt zu den Fragen, die aufgekommen sind.

00:48:37: Wie machen wir das genau?

00:48:39: Einerseits haben wir jetzt juristisch gesprochen, technisch.

00:48:42: Da geht es eben um die Verlinkung im Form des Embeddings, so wie ARD und ZDF das auch machen.

00:48:48: Aber jetzt eben auch die Kuradierungsfrage.

00:48:50: Und bei der Kuradierungsfrage verstehen wir eure Paypoints.

00:48:55: Wir verstehen das.

00:48:56: Aufwindbarkeit, die Profile, die Barrierefreiheit.

00:49:01: All das ist lösbar.

00:49:02: All das wollen wir lösen.

00:49:04: Wir wollen das nicht in eine...

00:49:05: Wir wollen da kein Embedding in eigen Regie machen, sondern wir wollen auf diese Paypoints eingehen.

00:49:11: Das heißt, wir wollen, dass wenn es gewisse Kuradierungsvorgaben gibt, wenn es gewisse Ansprüche gibt,

00:49:18: dass das als ein Gesamtkonzept wahrgenommen werden muss, dann wollen wir das erfüllen.

00:49:24: Ich muss schon dazu sagen, wenn ich mir 28.000 ARD-Inhalte auf YouTube anschaue,

00:49:30: die völlig aus dem Zusammenhang gerissen sind und die überhaupt nicht kuradiert sind,

00:49:34: sondern die bei sehr problematischen Inhalten oder im Rahmen von sehr problematischen Inhalten stehen,

00:49:41: dann gilt das Argument auch nicht.

00:49:43: Aber obwohl auf Social Media nicht im Sinne von der ARD-Media dekorridiert wird,

00:49:49: würden wir diese Ansprüche erfüllen.

00:49:51: Das heißt, wir würden eure Kuradierungswünsche so wie ihr es wollt machen.

00:49:56: Das ist unser Angebot.

00:49:57: Wir haben eine ganz einfache Lösung.

00:49:59: Wir haben ja Partnerschaften, die funktionieren.

00:50:02: Wir haben mit Samsung und mit Magenta genau Lösungen, wie wir uns das absolut vorstellen können.

00:50:08: Aber wir sind nicht Samsung und Magenta.

00:50:10: Das ist vielleicht der große Unterschied und auch der Geist dieses Reformstaatsvertrags.

00:50:14: So wie man sich jetzt hier gerade fröhlich Gedanken um unser Problem macht,

00:50:17: kann ich das umgekehrt genauso sagen.

00:50:18: Es gibt Lösungen, die für uns komplett aktive Lärm sind.

00:50:22: Wir sind ein Medienambienter, der Inhalte herstellt.

00:50:27: Wir sind nicht andere Plattformen.

00:50:30: Und deswegen sagt der Reformstaatsvertrag auch ganz klar,

00:50:34: dieses Embedding gilt nur für die Public Value-Ambienter des privaten Sektors

00:50:41: und eben nicht für Samsung und nicht für YouTube und nicht für Magenta.

00:50:45: Aber das ist also mit Verlaub, das ist jetzt ein bisschen hanebüchend.

00:50:49: Ich weiß, dass es...

00:50:49: Es ist überhaupt nicht hanebüchend.

00:50:51: Das ist dagegen, weil für die Fragen wird die Juristen.

00:50:54: Ja, die kommen gleich zu Wort, die Juristen.

00:50:57: Zwei Juristen für Meinungen.

00:50:59: Also, da gibt es auch andere Auffassungen.

00:51:00: Das ist für mich nicht so.

00:51:01: Und das auch ganz deutlich gesagt, wir sind ja deswegen auch

00:51:05: ein Gerichtlicher Auseinandersetzung, um genau das klären zu lassen,

00:51:09: wie das Verständnis ist.

00:51:10: Das Wort Embedding bietet sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten

00:51:14: und das Wissen auch alle Beteiligten.

00:51:16: Und insofern finde ich, ist auch der Gesetzgeber.

00:51:20: Ich habe ja vorhin gesagt, wir gehen davon aus,

00:51:22: dass der Vertrag so kommt, wie er kommt.

00:51:24: Aber die Frage, wie diese Vorschrift zu interpretieren ist

00:51:27: und wie sie gemeint ist, darüber gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen.

00:51:31: Geäußert auch selber.

00:51:33: Ich habe von Frau Raab zitiert von Medienpolitiker.

00:51:36: Deswegen die Frage, wie es gemeint ist,

00:51:41: wir haben ein Verständnis davon, wie es gemeint ist.

00:51:44: Und das leben wir auch und das funktioniert auch.

00:51:48: Und im Übrigen nochmal, ich weise darauf hin, RTL zieht das komplett anders.

00:51:55: Also, das will ich nur nochmal, wir reden hier nicht von einem dualen System,

00:52:01: was in einer klaren Aufstellung ist, sondern wir reden von einem Vorgehen,

00:52:05: das jetzt angeblich ganz anders interpretiert wird,

00:52:08: wo Kuratierung und andere Möglichkeiten sind.

00:52:10: Wir haben ja ein Angebot über das wir seit einer ganzen Weile reden.

00:52:14: Und das ist das, was gehen würde, wo man über eine Verlinkung wunderbar,

00:52:18: und ich glaube, beim Embedding steht sogar ein Klammerverlinkung,

00:52:21: wenn ich es richtig im Kopf habe, beim 30D,

00:52:24: was wir absolut anbieten und wunderbar funktioniert.

00:52:27: Und wenn es nur um die Rettung des Rundfunks geht

00:52:30: und Deutschland, dann kann man dieses System sofort umsetzen.

00:52:34: Und dann ist man genau da, wo man mit uns wunderbar zusammenarbeiten kann.

00:52:38: Ganz kurz nur zur Einordnung für alle, die nicht so im Bild sind.

00:52:41: Also, es gibt gelebte Kooperationen mit ARD und ZDF im Streamingbereich,

00:52:45: wo eben Plattformen wie, es ist ja die Smart TV-Hersteller genannt worden,

00:52:49: aber auch Magenda TV und Telekom, aber auch SkyQ, Amazon,

00:52:54: den haben wir noch, Gigatv von Vodafone, da ist eben die ARD ZDF,

00:52:58: 50 Stück gibt es genau, die ARD ZDF-Mediatheken

00:53:01: als einzelne Apps abrufbar gezielt ansteuerbaren,

00:53:04: dann bin ich in der ARD-Welt, dann bin ich in der ZDF-Welt

00:53:07: und ARD und ZDF sind damit zufrieden.

00:53:09: Also, das funktioniert schon tatsächlich, das ist gelebte Praxis.

00:53:12: So, ganz kurz.

00:53:13: Aber wie gesagt, wir sind eben nicht eine technische Plattform.

00:53:16: Jetzt vielleicht zwei Aspekte.

00:53:19: Das eine ist die Heike Rappis, die Vorsitzende der Rundfunkommission.

00:53:25: Und die 16 Länder haben einstimmig diesen Reformstaatsvertrag verabschiedet,

00:53:31: einstimmig.

00:53:32: Es ist der allgemein einstimmige politische Wille,

00:53:36: dass es diese Kooperation in Form von Verlinkung im Bedding geben soll.

00:53:41: Bei Verlinkung sind wir einer Meinung, Verlinkung ist gut,

00:53:44: wir wollen nur kein Link out, aber eine Verlinkung in Form von dem Bedding,

00:53:47: das passt.

00:53:49: So, da gibt es zwei, wo es unterschiedliche Interpretationen gibt,

00:53:54: da haben Sie recht, ist, die Heike Rapp sagt,

00:53:57: es ist einvernehmlich zu machen.

00:54:00: Und andere Länder sagen,

00:54:03: das Embedding geht auch ohne Zustimmung von ARD und ZDF.

00:54:06: Nur da besteht da die Sense.

00:54:08: Ist es einvernehmlich oder ist es auch alleine möglich?

00:54:13: Dass Embedding sein soll, ist klar einhellige Zustimmung.

00:54:16: Aber wir wollen selber nicht es alleine machen.

00:54:19: Wir wollen gerne es in Zukunft in Kooperation machen.

00:54:22: Und natürlich ist dieses Embedding keine Pflicht für Private.

00:54:26: Wenn RTL sagt, wir wollen nur unsere eigenen Inhalte draufgeben,

00:54:29: dann müssen Sie natürlich nicht embedden.

00:54:31: Das ist eine reine Freiwilligkeit.

00:54:33: Ihr habt ja selber bei dem Angebot,

00:54:36: wenn ich daran erinnern darf,

00:54:37: dem Angebot von RTL widersprochen,

00:54:39: genau mit der gleichen Begründung.

00:54:41: Mit der gleichen Begründung.

00:54:43: Ja, also dann kann man jetzt auch nicht so überrascht tun.

00:54:45: Das Angebot hat Herr Harwitz freundlich zurückgewiesen,

00:54:48: dass man die Inhalte von ProSiebenSat1 bei RTL...

00:54:51: Wir reden hier von einem medienpolitischen Konzept.

00:54:53: Ich will nur sagen, wir müssen uns nicht heiliger machen,

00:54:56: als wir sind an der Stelle.

00:54:58: Genau diese Zusammenarbeit hat da nicht stattgefunden.

00:55:01: Das gehört ja schon zur Wahrheit dazu.

00:55:04: Ich habe den Versuch genommen,

00:55:05: weil ich weder aus der einen Sicht sprechen muss noch aus der anderen.

00:55:09: Ich würde gerne, und das finde ich gut,

00:55:12: wenn wir nach vorne schauen auf diesen Reformstaatsvertrag,

00:55:15: auch wenn er noch nicht in Kraft getreten ist,

00:55:17: Ziel ist ja Ende des Jahres.

00:55:18: Die eine Frage ist, wie bewertet man es ureheberrechtlich,

00:55:22: aber die andere ist,

00:55:23: ändert sich etwas mit dem Reformstaatsvertrag.

00:55:25: Und da könnte man jetzt, also der eine oder andere wird das wissen,

00:55:28: ich sage es ja als eine der acht Personen,

00:55:30: diesen Zukunftsrat, da könnte mir eines sagen,

00:55:32: der klare Auftrag des Zukunftsrats war es sich zu überlegen,

00:55:34: wie man das System dort, wo es nötig ist, anpasst oder reformiert,

00:55:40: damit auch in zehn Jahren noch der öffentlich-rechtliche Rundfunk

00:55:42: in seiner unterschiedlichen Ausprägung

00:55:44: seine wichtige Rolle erfüllen kann.

00:55:48: Und ich finde es durchaus bemerkenswert,

00:55:50: dass unsere Empfehlungen von den Ländern unter anderem

00:55:52: so aufgenommen worden sind,

00:55:54: dass die privaten Medienanbieter in Deutschland

00:55:57: mit in dieses Themengebiet mit aufgenommen worden sind,

00:56:00: obwohl der Reformstaatsvertrag ja nun zunächst

00:56:02: sich nur richtet an AD, ZDF und alle anderen,

00:56:05: oder die Landesrundfunkanstalten,

00:56:07: die Untergliedung des öffentlich-rechtlichen Systems.

00:56:09: Und auch wenn das jetzt mehrfach,

00:56:10: also ich habe so ein bisschen das Gefühl,

00:56:12: wenn die beiden Seiten miteinander sprechen,

00:56:13: es nicht zwinget, dass jeder das sofort vor dem Auge hat,

00:56:16: dieser 30-D von dem ihr gesprochen wird.

00:56:19: Das ist ein Bekenntnis der Länder als Medienpolitik,

00:56:23: egal wie die einzelnen das jetzt auslegen,

00:56:24: zu sagen, auch bei der Versorgung,

00:56:27: also bei der Versorgung der Bevölkerung,

00:56:30: bei der Verbreitung der Inhalte, ist es in Zukunft,

00:56:33: und das lässt sich sicherlich mit dem Wortland

00:56:35: in gar keiner Weise bestreiten,

00:56:37: Aufgabe der öffentlich-rechtlichen Anstalten

00:56:39: nicht nur auf eigenem Wege zu verbreiten,

00:56:42: sondern bei der Verbreitung mit privaten Zusammenarbeit.

00:56:45: Und warum steht das dort?

00:56:47: Das ist für mich die logische Weiterentwicklung

00:56:49: oder die in Worte gefasste Weiterentwicklung dessen,

00:56:51: was das Bundesverfassungsgericht immer schon gesagt hat.

00:56:53: Auch in inhaltlicher Art und Weise sind die beiden Vertreter

00:56:57: im klassischen dualen System miteinander

00:56:59: korrespondierende Röhren.

00:57:00: Und jetzt bekommt das eine zusätzliche Komponente,

00:57:03: weil man merkt, dass die Inhalte so gut sie sind,

00:57:06: nicht zwingend bei jedem ankommen,

00:57:08: sagen die Länder den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten,

00:57:11: ihr müsst auch bei der Verbreitung all das versuchen,

00:57:14: zu nutzen, was eure Inhalte von ganz klein bis ganz alt,

00:57:19: von ganz links bis ganz rechts, Nordost und so weiter unterbringt.

00:57:23: Und jetzt kann man darüber streiten,

00:57:25: welche der vielen verschiedenen Verbreitungswege der Beste ist.

00:57:29: Aber so wie diese Vorschrift formuliert ist,

00:57:31: ist es ein Auftrag, sich zu überlegen,

00:57:33: ob man unterschiedliche Fassungen oder unterschiedliche Versionen

00:57:37: der Zusammenarbeit mit dem Privaten gehen kann.

00:57:39: Und dann steht immerhin bemerkenswerterweise drin,

00:57:42: diese Kooperation können etwa informt es im Bedding,

00:57:45: Verlinkung stattfinden.

00:57:47: Also ich finde, zu sagen, dass die Länder sich nicht

00:57:51: in einer Art und Weise dazu bekannt haben,

00:57:54: dass ein Weg in die Zukunft ist,

00:57:55: dass es eine viel engere Zusammenarbeit auch bei der Verbreitung gibt,

00:57:58: das ist, glaube ich, relativ klar.

00:58:00: Weil wenn gesagt wird, zwei Juristen, vier Meinungen,

00:58:03: das klingt so, als würden wir irgendwas schreiben

00:58:05: und uns nicht Gedanken darüber machen.

00:58:07: Ich beschäftige mich Tag ein Tag aus,

00:58:08: dann hätte man uns vielleicht auch nicht gefragt,

00:58:10: ob wir unsere Meinung da abgeben.

00:58:12: Dann könnte man sagen, frag acht Leute,

00:58:14: die sagen was anderes als andere acht Leute.

00:58:15: Ich nehme für mich schon den Anspruch,

00:58:17: dass ich die Dinge ein bisschen einschätzen kann,

00:58:19: wie das juristisch ist.

00:58:21: Und nur weil jemand anders zu einer anderen Einschätzung kommt,

00:58:23: deswegen gibt es auch diesen Rechtschreit,

00:58:25: heißt es ja nicht, dass wir uns nicht darauf einigen können,

00:58:27: dass im Reformstaatsvertrag etwas mehr drin ist,

00:58:30: was vorher nicht drin war.

00:58:31: Also in den 30 D. in dieser Form gab es vorher nicht.

00:58:33: Und der letzte Punkt von meiner Seite,

00:58:35: man muss ja ein bisschen versuchen,

00:58:37: dass die relativ lange Wortbeiträge wäre noch folgender.

00:58:40: Und dann kommt der Punkt.

00:58:41: Ja, gut, wir sind ja viele verschiedene Punkte angesprochen worden.

00:58:46: Ein letzter Punkt aus meiner Sicht wäre,

00:58:49: warum haben die Länder eine Unterscheidung gemacht

00:58:53: im Medienstaatsvertrag

00:58:54: zwischen unterschiedlichen Anbietern im privaten Bereich?

00:58:57: Dass sie zum Beispiel bestimmten privaten Anbietern,

00:59:00: also die Hauptprogrammveranstalter im Rundfunkbereich,

00:59:03: die die größte Verbreitung haben,

00:59:04: die haben Verpflichtung, ein Regionalfenster aufzunehmen.

00:59:07: Im Gegenzug schon seit Jahren stehen im Rundfunkstaatsvertrag schon,

00:59:11: jetzt im Medienstaatsvertrag bestimmte Privileg,

00:59:13: etwa wenn es um Auffindbarkeit geht und so weiter.

00:59:16: Und jetzt steht drin, dass diese Kategorie der Anbieter

00:59:19: sozusagen der primäre Ansprechpartner sein soll,

00:59:22: wenn es um den Versorgungsauftrag geht.

00:59:24: Das stellt sich für mich nicht sofort logisch dar,

00:59:27: warum dann der primäre Weg sein sollte,

00:59:29: zum Beispiel über internationale Plattformen zu gehen,

00:59:31: wenn es auch die Möglichkeit gibt, das national zu machen.

00:59:34: Und damit bleibt nur noch die Frage, wie wird es gemacht?

00:59:37: Und da höre ich von beiden Seiten, dass es um eine Kooperation geht,

00:59:40: aber die Frage, ob das im Rundfunkstaatsvertrag angelegt ist,

00:59:44: die ist, glaube ich, beantwortet.

00:59:45: Ab dem 1. Dezember 2025, wenn der Kraft dritt.

00:59:48: Kurz zu TDS.

00:59:49: Das war aber auch gar nicht strittig, darum reden wir gar nicht.

00:59:52: Wir reden ja darum, was das wie ist.

00:59:54: Und da haben Sie gerade so suggeriert,

00:59:55: als wären vier verschiedene Wege möglich und alle gleichermaßen.

00:59:58: Das geht eben nicht sowohl juristisch nicht als auch technisch nicht.

01:00:02: Also ich mache mal ein kurzes Beispiel.

01:00:03: Im Moment, wie das in einem Testverfahren angelegt war,

01:00:06: konnten die Einzelinhalte mit ihren Reichweiten nicht gemessen werden.

01:00:10: Das heißt, die Reichweite wurde ARD und ZDF nicht zugerechnet.

01:00:13: Damit können wir nicht ausweisen,

01:00:14: wie viele Menschen haben wir denn überhaupt mit den einzelnen Inhalten erreicht.

01:00:17: Das ist auf jeden Fall keine Form, wie es gut funktioniert.

01:00:20: Unsere Urheberrechte genauso wie die von dritten Verwertungsgesellschaften

01:00:25: und so weiter, gehen nur auf bestimmte Art und Weise, wie man es umsetzt.

01:00:29: Nur dann ist es richtig in meinem Bedding geregelt,

01:00:31: dass es juristisch passt, dass es technisch passt.

01:00:33: Und das ist dann auch strategisch für die beiden Systeme zum Vorteil ist.

01:00:38: Das muss man ausluten.

01:00:39: Von daher reden wir ja die ganze Zeit nur über das "was" oder bin ich mit Ihnen vorkommen einig.

01:00:43: Aber das "wie" ist eben keine Frage von Verhandlungen,

01:00:46: sondern da gibt es eben klare Rahmenbedingungen, die eingehalten werden müssen.

01:00:49: Und darüber müssen wir jetzt reden, wie wir das hinkriegen.

01:00:51: Da möchte ich zustimmen.

01:00:52: Ich möchte dann nur zustimmen. Genau so sehen wir es auch.

01:00:55: Also es ist wirklich, das ist ein ganz anderer Ton.

01:01:00: Also ich sehe es auch so.

01:01:02: Es gibt gewisse Punkte, die müssen gewährleistet sein.

01:01:05: Wie zum Beispiel die Messung über die AGF und zwar nicht nur insgesamt,

01:01:09: sondern auch sendungsbezogen.

01:01:11: Das geht, wenn man zählpixel einbaut und über die Metadaten das organisiert.

01:01:17: Barrierefreiheit war angesprochen, was war jetzt noch der dritte Punkt?

01:01:19: Und die Urheber und die Produzenten.

01:01:22: Und die Produzentierung, dass man eine rechtliche Aufsparkung im Rettel.

01:01:25: Also diese Punkte, die von Euch explizit erwähnt worden sind,

01:01:29: müssen wir lösen, damit das ganze kooperativ funktioniert.

01:01:32: Es war nicht zustimmen.

01:01:33: Also hier werden die AGF-Pfeiler langsam eingeschlagen

01:01:35: für eine mögliche Kooperation.

01:01:37: Muss man positiv zu sehen.

01:01:38: Herr Dr. Schmigge, nochmal die juristische Perspektive.

01:01:40: Ja, es war länger her.

01:01:43: Der Punkt ist schon fast wieder abgeräumt.

01:01:45: Mir ist es erst mal wichtig, dass man die gesetzliche Regelung

01:01:48: nicht als Harnbüchen bezeichnet.

01:01:50: Das ist sozusagen eine Regelung, die durchaus naheliegt,

01:01:53: die jetzt vielleicht auch etwas mehr Verbindlichkeit reinbringt.

01:01:56: Es ist tatsächlich keine Verpflichtung, dass man Embedding machen muss.

01:02:01: So les ich das zumindest, aber es ist auch nicht Harnbüchen.

01:02:04: Und es ist richtig, dass es tatsächlich in einem bestimmten Status anknüpft.

01:02:08: Also jeder darf das einfach machen,

01:02:10: sondern es ist dieses Gebot knüpft sozusagen in einem bestimmten Public Value-Status an.

01:02:16: Wenn ich jetzt sozusagen versuchen würde, nach vorne zu blicken,

01:02:20: dann aus meiner Sicht heute schon mal ein Ergebnis,

01:02:23: dass sich das ZDF und auch die ARD nicht grundsätzlich gegen das Embedding wendet.

01:02:28: Das war nämlich in der Vergangenheit und das war auch gegenüber den Medienanstalten,

01:02:31: wo das anders kommuniziert, dass man sagt, es wird auf jeden Fall kein Embedding geben.

01:02:35: Der Gesetzgeber wisse nicht genau, was er da entschieden hat.

01:02:37: Ich sage, was ist Embedding?

01:02:39: Es gibt eine Form von Embedding.

01:02:41: Aber Embedding ist nicht so wichtig.

01:02:44: Wir haben von Erziehungstipps gehört, da gehört es bei mir dazu,

01:02:49: dass man vielleicht auch mal ausreden lässt.

01:02:51: Mir wäre es schon mal wichtig, wenn das Embedding im Gesetzestext drinsteht,

01:02:55: da gibt es vielleicht Niosn-Unterschied.

01:02:57: Aber man kann sich nicht grundsätzlich darauf berufen,

01:03:00: es gibt nur ein Link-Out.

01:03:02: Sondern ich hätte es tatsächlich ohne, dass ich jetzt am Gesetzgebungsprozess beteiligt bin,

01:03:08: nach dem Wort "Laut" heißt es und so würde es jetzt, so versteht es auch Professor Kohl,

01:03:13: würde man sich auf die Embedding-Rechtsprechung des Euge Haars beziehen.

01:03:17: Und da mag es dann graduelle Unterschiede geben.

01:03:19: Aber es ist nicht gemeint, es kann nur ein Link-Out sein.

01:03:23: Und wenn das Ergebnis jetzt ist, dass man sagt, man will sich nicht sozusagen grundsätzlich dem Embedding verschließen,

01:03:29: wenn es im Staatsvertrag drinsteht,

01:03:31: dann wäre das für mich jetzt schon mal ein Zwischenergebnis,

01:03:34: wo man vielleicht jetzt aus dieser Runde rausgehen kann und sagt, der Gesprächsfaden ist nicht abgerissen.

01:03:40: Weil muss ich in irgendeiner Form einigen, das nehme ich jetzt auch von POSIB mit,

01:03:44: dass es also nicht eigenmächtig geht und dass man sich über die genauen, wie soll ich sagen,

01:03:51: Umstände des Embeddings, dass man sich darüber verständigen sollte,

01:03:54: weil es vielleicht Formen von Embedding gibt, die tatsächlich die Interessen der öffentlich-rechtlichen an der Stelle verletzen könnten.

01:04:01: Aber noch mal, zu einem früheren Zeitpunkt wurde mir gesagt,

01:04:05: man würde sich von Seiten öffentlich auf ein Embedding in keinem Fall einlassen.

01:04:08: Und das ist, glaube ich, jetzt auch angesichts einer Regelung, die der Gesetzgeber, finde ich doch eindeutig gefasst hat,

01:04:15: finde ich politisch schwierig vertretenbar.

01:04:19: Die Begrifflichkeiten sind einfach ein Punkt.

01:04:22: Der Embedding ist nicht gleich Embedding und es wird unterschiedliches drunter verstanden.

01:04:27: Und ich will mich nochmal von der anderen Seite versuchen, dem Thema zu nähern,

01:04:30: weil es ist unsweifelhaft, da bin ich bei Ihnen und ich hatte ja wirklich auch mit großer Begeisterung zur Kenntnis genommen,

01:04:37: was der Zukunftsrat sich für wirklich kluge Gedanken auch in Summe gemacht hat.

01:04:42: Das ist ja nichts, wo wir von vornherein auch überhaupt nicht,

01:04:45: da waren ja nicht nur Juristen, da waren ja sehr viele unterschiedliche Menschen dabei

01:04:48: und darum geht es, glaube ich, überhaupt gar nicht.

01:04:51: Sondern im Gegenteil, wenn man das im Blick hat, genau was da der Geist ist, der dort gelebt wird.

01:04:57: Und wenn wir uns auch nochmal klarmachen, dass es uns ja auch darum geht, in einem deutschen Markt zu versuchen,

01:05:04: das duale System so stark wie möglich zu machen, das ist ja nicht etwas, was von irgendjemand bestritten wird.

01:05:10: Also um das auch nochmal ganz deutlich zu sagen, das ist überhaupt nicht der Schnack, den einer von uns,

01:05:17: wir sind daran interessiert, dass wir in Deutschland ein starkes duales System haben.

01:05:22: Das leben wir und das leben wir, ob wir bei Sportrechten, Rechte teilen.

01:05:26: Also es ist überhaupt nicht, ob wir bei Filmrechten, Lizenzen, Zweitverwertung.

01:05:31: Wir haben ja diese Form der Zusammenarbeit, deswegen ist ja das Vorgehen so ärgerlich,

01:05:35: weil es all das mit einem Federstrich im Grunde kaputt gemacht hat.

01:05:40: Deswegen, ich bin wirklich, also ich glaube, dass der Gesetzgeber auch genau das gemeint hat,

01:05:46: über Formen der Zusammenarbeit zu sprechen, die für beide Beteiligten richtig sind,

01:05:51: weil so lese ich die Vorschrift schon sehr deutlich und so verstehe ich auch die Weiterentwicklung.

01:05:57: Etwas, was wir im Senderecht im Linearen hatten, nämlich die Hoheit darüber zu entscheiden, wie wir distribuieren.

01:06:03: Das gehört für mich zur Verbreitung schon dazu.

01:06:06: Und dieses Recht, und dieses Recht, glaube ich, hat der Gesetzgeber nicht gemeint, dass wir das nicht mehr hätten,

01:06:13: sondern so verstehe ich ihn schon, dass das ausdrücklich auch weiter gilt.

01:06:17: Und wenn das so ist, dann muss man darüber reden, aber nicht indem einer einen Schritt nach vorne macht,

01:06:23: unheimlich porzellant zertrümmert und wir uns dann damit beschäftigen müssen, was jetzt da übrig bleibt.

01:06:28: Das ist nicht mein Verständnis.

01:06:30: Und deswegen will ich noch mal sagen, es gibt Kooperationen, die für uns gut funktionieren.

01:06:35: Und natürlich kann man über weitere sprechen.

01:06:38: Aber man muss schon auch verstehen, dass das Vorgehen jetzt nicht dazu beigetragen hat in irgendeiner Form,

01:06:44: das zu fördern, was man braucht.

01:06:47: Und das ist Vertrauen.

01:06:48: Das ist Vertrauen, wenn man über solche Dinge redet.

01:06:51: Und ich möchte noch mal sagen, ein ganzer Markt ist in Bewegung geraten.

01:06:54: Ich habe noch nie in so kurzer Zeit von Inhabern, von Sportrechten, von Verwertungsgesellschaften, von Urhebern.

01:07:04: Es haben an Staatskanzleien Produktionsallianz geschrieben.

01:07:07: Das sind ja nicht unsere, die haben ja nicht beauftragt, sondern die sind von selber los marschiert,

01:07:13: weil sie gesagt haben, ihr bringt unser ganzes System durcheinander.

01:07:17: Ich habe mal umfangreich jahrelang an GVRs gemeinsam Vergütungsregeln mitverhandelt.

01:07:22: Das war eine heilende Arbeit, weil wir da eben auch die genau die Nutzung von Urhebern und so weiter vergüten wollten.

01:07:31: Wir haben uns um solche Dinge sehr viel Gedanken gemacht.

01:07:33: Und das kann man so ein System nicht einfach über eine Interpretation einer Begrifflichkeit zum Einschützen.

01:07:39: Und darum geht es.

01:07:40: Eins ist euch gelungen, für Aufmerksamkeit zu sorgen.

01:07:43: Das ist auf jeden Fall schon mal...

01:07:44: Ich würde das Verfahren nicht zur Weich zur Nachmachung, zur Nachahmung hinzu.

01:07:48: Aber wir sind eigentlich schon am Ende.

01:07:50: Ich habe fast den Eindruck, dass sie froh sind, dass wir diesen Schritt gesetzt haben,

01:07:56: um sich darauf aufzuhängen und nicht auf eine Sache selber.

01:07:58: Also, ich habe schon gesagt, es tut mir leid für diesen Bettertest.

01:08:03: Der Grund, warum wir das falsch eingeschätzt haben, eurer Reaktion ist,

01:08:08: weil wir in Österreich das bereits gemacht haben, mit dem ORF gemacht haben.

01:08:13: Wir haben in Österreich die ORF-Inhalte eingebettet.

01:08:16: Auch da gibt es keinen Vertrag dazu, sondern eine stillschweigende Duldung.

01:08:20: Und das funktioniert für den ORF sehr gut.

01:08:23: Der ORF war auch extrem skeptisch am Anfang und es waren viele Stimmen dagegen.

01:08:28: Aber wir sind schon auf Podium gesessen, wir beide haben das schon weit vor unserem Bettertest

01:08:32: mit einer sehr kritischen Haltung von dir diskutiert, auch von Ihnen diskutiert.

01:08:36: Und in Österreich hat das gut funktioniert.

01:08:40: Da ist der ORF reichgebettet, da hat der ORF wesentlich höhere Reichweite,

01:08:46: weil die Reichweite ihm zugerechnet wird.

01:08:49: Und da funktioniert das mittlerweile zu Zufriedenheit.

01:08:52: Das heißt, es gibt einen Testcase im deutschsprachigen Raum, wo das funktioniert.

01:08:56: Und daher haben wir gedacht, okay, versuchen wir es auch mal in Deutschland.

01:08:58: So, haben wir zurückgenommen, haben wir zurückgenommen,

01:09:01: wir warten jetzt auf den Reformstaatsvertrag und bis dahin wollen wir das im Dialog lösen.

01:09:05: Genau, ich denke das ist ein gutes Stichwort, der Dialog.

01:09:07: Wir sehen, es gibt Kooperationsmodelle, die funktionieren.

01:09:10: Und noch ein anderes Stichwort möchte ich gerne mitnehmen am Ende der Diskussion,

01:09:13: die Stärkung des dualen Systems.

01:09:14: Ich denke, das ist was, was wir hier alle unterschreiben können.

01:09:17: Damit herzlichen Dank, es gibt jetzt eine Kaffeepause und um 16.15 geht es weiter.

01:09:21: Danke.

01:09:26: This is Media Now, der Podcast der Medientage München.

01:09:32: [Musik]

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