Folge 101: ChatGPT and friends – wie KI Medien und Gesellschaft verändert
„ChatGPT ist im Grunde ein sehr selbstbewusster Bullshiter“, sagt Johannes Klingebiel vom Media Lab Bayern in dieser Episode von „This is media NOW“. Was er damit meint: Ja, die Technologie bringt bemerkenswerte Ergebnisse hervor, beispielsweise bei der automatischen Generierung von Texten. Die hohe Qualität könnte aber dazu führen, dass man dem Chatbot allzu leicht glaubt, wenn es um Fakten und Zahlen geht. Doch gerade bei der korrekten Wiedergabe von Fakten und beim Rechnen hat die Maschine noch Schwächen. Der Faktor Mensch, das zeigt das Beispiel des zugrundeliegenden Sprachmodells GPT-3, wird also auf absehbare Zeit unverzichtbar bleiben beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Sie wird den Beruf des Journalisten so schnell nicht ersetzen. Aber KI wird ihn zweifellos verändern und sollte zum Anlass genommen werden, Prozesse in Redaktionen zu überarbeiten und zu verbessern. Schließlich sind die Entwicklungen in dem Bereich noch lange nicht am Ende. Microsoft investiert kräftig in OpenAI, die Firma, die hinter ChatGPT steckt. Und auch die Konkurrenz, Google und Co., arbeiten an Chatbots, die noch besser sein sollen als ChatGPT.
Doch trotz allem sieht uns auch Prof. Christopher Neuberger, geschäftsführender Direktor des Weizenbaum Instituts, nicht auf dem Weg in einen vollautomatisierten Journalismus. Das sei auch nicht wünschenswert, da dem Journalismus in einer Demokratie nun mal eine besondere Rolle zukomme und es nicht nur um Effizienzsteigerung gehe. Im Interview spricht Neuberger außerdem darüber, welche Einsatzgebiete der KI er im Journalismus in den Bereichen Recherche, Produktion und Distribution sieht und diskutiert die Frage, ob jede Chance, die in KI steckt, auch gleichzeitig ein Problem mit sich bringt.