Folge 155: „Wir müssen alte Zöpfe abschneiden“ – Christian Milling über die Zukunft von Lokalradio

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00:00:00: gerade in Regionen wie den Ahrtal oder der Eifel, da muss man sagen, mit den bestehenden

00:00:05: Konzepten im ländlichen Bereich kriegst du nicht finanziert. Und wir sagen immer, Spaß

00:00:12: ist halber, wenn man das Handy vor sich hat und der Empfang schlecht ist, steht ja meistens

00:00:15: oben ein E da. Das ist das Eifelnetz in dem Fall. Und genau in den Gebieten gibt es halt

00:00:21: auch keine Alternative. Da haben wir vielleicht die landesweiten Privatradius, die da was machen

00:00:26: und den öffentlich-rechtlichen. Aber ansonsten ist da sehr viel nicht. Sich selbst kommen

00:00:30: aus der Eifel, kennen das Drama und wir sagen aber Lokalradio und wenn man von Demokratie

00:00:35: und Gleichheit und Region und Ausgleich redet, muss es das überall geben. Also brauchen wir

00:00:40: neue Ideen. Neue Ideen brauchen wir, um die Zukunft des Lokalradius zu sichern. Das sagt

00:00:46: Christian Milling. Er bezeichnet sich selbst als Radio-Wahnsinnigen, ist Gründer von

00:00:52: Milling Broadcasting Services und hat unter anderem spannende Projekte wie das Radio-OLPE

00:00:58: oder das Ahtal-Radio nach der Flut dort 2021 ins Leben gerufen. Für Letzteres wurden er

00:01:05: und seine Frau Palina 2022 vom Mediomagazin als Journalisten des Jahres mit einem Sonderpreis

00:01:11: ausgezeichnet. Und welche neuen Ideen es für den Lokalfunkt braucht, vor allem bei Technik

00:01:17: und Infrastruktur, was er am Radiomarkt kritisch sieht und welche buzzwords er hinterfragt.

00:01:24: Darüber habe ich mit ihm in dieser Folge gesprochen. Jetzt geht's los.

00:01:43: Mein Name ist Luca Schöne und ich begrüße euch zu dieser Folge unseres Podcasts. Und

00:01:48: im Podcast reden wir heute über Radio, genauer gesagt über Lokalradio. Das ist das Thema

00:01:53: heute. Und wenn wir so in der Branche über Lokalradio sprechen, dann hören wir da ja oft

00:01:58: von allen möglichen Seiten Lobeshymnen. Lokalradio ist wichtig für Gesellschaft und Demokratie,

00:02:04: gerade da, wo Lokalzeitungen verschwinden, weiß Lokalradio oft als Einziges noch, was die

00:02:09: Menschen bewegt in einer Region, aber die Lage fürs Lokalradio ist alles andere als blendend.

00:02:16: Wir sehen Insolvenzen, wir sehen einen schwer umkämpften Markt und ein Faktor dabei sind

00:02:21: die hohen Kosten für Betrieb und Verbreitung bei Lokalradio. Und einer der diesen Kostenfaktor

00:02:27: schon länger kritisiert, der ist mir gerade zugeschaltet und mit dem spreche ich heute

00:02:31: über das Thema Lokalradio. Das ist Christian Milling. Er ist Gründer von Milling Broadcast

00:02:37: Services, wo er seit acht Jahren etwa, jetzt ungefähr, er nickt das sehr gut im Bereich

00:02:42: Sendetechnik, Studiotechnik und Produktion generell an der Zukunft des Radios arbeitet. 2022

00:02:49: hat das Medium Magazin ihn und Palina Milling mit einem Sonderpreis zu Journalisten des

00:02:54: Jahres gekürt, weil sie damals das Ahrtalradio nach der Flutkatastrophe im Ahrtal ins Leben

00:03:00: gerufen haben. Ich glaube, man kann insgesamt mit Fug und Recht behaupten, dass Christian

00:03:05: Milling ein Radiofan durch und durch ist. Hallo Christian, schön, dass du mir zugeschaltet

00:03:09: bist. Artistierter, Wahnsinniger oder Freak, wie man will. Dankeschön für die Einladung.

00:03:13: Guten Morgen. Sehr gerne. Was ist denn so geil am Radio? Fangen wir doch gleich mal an.

00:03:18: Du kannst es überall hören, du kannst, also ich sag es immer so, wenn wir Präsentationen

00:03:24: machen, bin ich ein absoluter Hasser von PowerPoint, weil ich sage, wir kommen vom Radio und wir

00:03:29: machen Bilder im Kopf und das ist eigentlich das, was kein anderes Medium kann. Also wir

00:03:34: können ohne Visuelles entfütten lassen. Das ist fantastisch. Das ist da voll Zustimmung.

00:03:39: Ich meine, das kann ein Podcast ja auch, also Audio grundsätzlich. Aber Radio natürlich

00:03:45: mit der Linearität, mit der Schnelligkeit, die es ja auszeichnet, natürlich nochmal

00:03:50: ein anderes Medium. Wir haben gerade oder ich habe gerade schon angesprochen, das Ahrtalradio.

00:03:55: Lass uns da doch kurz mal mit starten. 2021, das hast du nach der Flutkatastrophe im Ahrtal

00:04:01: aufgebaut, in einer absoluten Ausnahmesituation. Ich glaube, wenn man da nicht dabei gewesen

00:04:07: ist, kann man sich das gar nicht vorstellen, was da vor Ort los gewesen sein muss. Und

00:04:12: das ging ja weit über ein normales Radioprojekt hinaus. Was ist dir aus dieser Zeit eigentlich

00:04:18: so besonders hängen geblieben, wenn du auch so speziell an die Bedeutung von Radio denkst,

00:04:24: als Medium, als Informationsquelle? Ich habe eine Szene, ich durfte sie leider nicht

00:04:31: selber moderativ begleiten. Das hat der Kollege Niklas Lünebach gemacht und da beneide ich

00:04:35: ihn auch drum. Es rief in unserer Musikwunsch-Sendung am Sonntag Nachmittag eine Hörerin an, die

00:04:41: gesagt hat, hey, wir haben hier jemanden, der uns bei Abriss und Renovierungsarbeiten

00:04:46: hilft und der hat einen Metall-Splitter ins Auge bekommen. Der braucht dringend ärztliche

00:04:50: Hilfe. Wir werden von Pontius zu Pilatus und am besten ins Uniklinikum nach Bonn geschickt.

00:04:55: Ja, bei der Situation, mit den Straßen vor Ort, eine Dinge so unmöglichen. Wir wollten

00:05:00: einfach mal übers Radio probieren, hört vielleicht irgendwie ein Augenarzt zu, der uns helfen

00:05:03: kann. Niklas hat dann gesagt, Augenarzt, irgendwer da, bitte melden. Nächsten Titel gestartet,

00:05:10: nach einer Minute ging es telefonieren. Ich bin Augenarzt, wo muss ich hin? Den Kontakt

00:05:15: hergestellt und am Abend dann nochmal mit beiden telefoniert. Und es ist alles gut gegangen,

00:05:19: der Mensch hat seinen Augenlicht behalten und allein dafür, dass dieser Mensch weiter

00:05:25: sehen kann und es ihm gut geht, war eigentlich die vier Monate wert. Die Kraft von Radio.

00:05:32: Erzähl uns doch nochmal kurz, wie ihr damals vorgegangen seid. Das ging ja auch unglaublich

00:05:38: schnell oder musste ja dann auch unglaublich schnell gehen. Also, wie entstand so die

00:05:43: erste Idee und wie seid ihr dann losgelaufen? Wir kommen aus Äußkirchen. Unsere Stadt

00:05:48: hat es ja auch erwischt, die ganze Innenstadt, Fußgängerzone. Wir leben in einem Ortsteil

00:05:54: der ein bisschen höher liegt. Also, wir hatten verdammt viel Glück und nur irgendwie 40

00:05:58: Zentimeter Wasser im Keller. Das wir dann auch am Abend des 15. Julis dann relativ schnell

00:06:03: weg hatten. Unser 10. Hochzeitstag ins Bett gegangen, gedacht, okay, jetzt dann morgen

00:06:07: schönen Ausflug machen. Am nächsten Morgen kein Strom. Handy, kein Empfang. Im Radio

00:06:14: nur rauschen und gedacht, was ist denn hier los? Keine Ahnung. Na ja, fahren wir mal los.

00:06:18: Aber fahren wir mal los, sind wir dann auch nicht weit gekommen. Nach drei Kilometern

00:06:21: stand das so dann im Nachbarort dann schon im Armageddon. Es roch nach Öl. Es waren Autos

00:06:26: aufeinander gestapelt. Wirkliche Situationen, die man sich gar nicht vorstellen kann. Versuchst

00:06:33: in den nächsten Ort zu fahren. Drei von vier Brücken weg. Du kamst nirgendwo hin. Tank

00:06:37: nur noch zehn Liter. Kein Bargeld da, kein Geldautomat gegen mehr und dann erstmal

00:06:42: nach und nach realisiert, was eigentlich passiert ist. Und dann am Abend, glaube ich oder am

00:06:47: Tag drauf dann die Nachrichten aus dem A-Teil mitbekommen und gedacht, oh, Schande. Wir

00:06:52: haben dann auch in den ersten Tagen bei uns in den Nachbardörfern gekocht und versuchte

00:06:57: die Leute vor Ort zu unterstützen, aber irgendwie das Gefühl gehabt, das reicht nicht. Jetzt

00:07:03: bin ich handwerklich nicht der Begabteste und wir haben uns überlegt, wie können wir

00:07:07: den Leuten im A-Teil vielleicht irgendwie helfen und zwar dann, wenn die großen Kameras

00:07:12: weg sind. Das ist dann ja halt für ein paar Tage immer das große Thema. Ganz Deutschland

00:07:18: guckt drauf, aber so nach ein, zwei Monaten. Was passiert dann? Die Leute müssen wissen,

00:07:23: wie sie waschen können, wo sie ihre Dinge erledigt bekommen. Dann haben wir gesagt, ja, wenn wir

00:07:29: schon handwerklich nicht helfen können, dann vielleicht mit Radio, da haben wir ja so ein

00:07:32: bisschen leidliche Erfahrung. Und daraus ist dann dieses Projekt relativ schnell entstanden.

00:07:36: Habe ich bei der Medienanstalt angerufen in Rheinland-Pfalz und die Lage geschildert

00:07:42: und die waren noch gleich Feuer und Flamme haben gesagt, super. Bei der Bundesnetzagentur

00:07:46: angerufen, kriegen wir Frequenzen dafür hin und wirklich jeder hat den üblichen Dienstweg

00:07:52: sein lassen und schnell und unbürokratisch das alles ins Rollen gebracht, sodass wir

00:07:55: dann rund zweieinhalb Monate, also im September sind wir dann gestartet, oder anderthalb

00:08:00: Monate, genau, anderthalb Monate später dann auf Sendung gegangen sind. Wahnsinn, Wahnsinn.

00:08:05: Und man sagt es ja oder es stimmt ja auch, dass in Krisensituationen dann Dinge oft sehr

00:08:11: viel schneller gehen als das normalerweise der Fall ist. Was hast du denn aus dieser

00:08:17: Erkenntnis so mitgenommen? Also, dass es so innerhalb von wenigen Wochen möglich ist

00:08:21: so ein Radiosender an den Start zu bringen, weil dann irgendwie bürokratische Hürden dann

00:08:26: doch gar nicht mehr so hoch sind und es dann doch schneller geht. Wäre das nicht ein Konzept,

00:08:30: was man grundsätzlich ins Auge nehmen könnte. Vielleicht nicht so schnell, aber so, dass

00:08:36: man so ein bisschen was daraus lernt für die Zukunft. Also ich glaube, wir haben alle

00:08:40: daraus gelernt und ich habe auch mit der Medienanstalt Rheinland-Pfalz immer ein sehr gutes,

00:08:45: ja nicht Verhältnis gehabt, aber sehr gute Erfahrungen gemacht, dass man sagt, du rufst

00:08:50: da an entweder beim Juristen, bei einer Juristin oder in der Technik mit einem Problem, du telefonierst,

00:08:58: du sprichst drüber und hast eine Lösung. Ich kann andere Medienanstalten, da rufst du an,

00:09:02: schilderst dein Problem und beendest das Gespräch mit fünf neuen Problemen, von denen du bisher

00:09:06: noch nicht wusstest, weil bürokratisch hin und her. Und von daher denke ich, ja, man kann sich

00:09:10: da auch vielleicht so ein bisschen Ludwigshafen als Vorbild nehmen, dass Dinge auch unbürokratisch

00:09:14: gehen. Klar, es gibt Gesetze, es gibt Fristen, die eingehalten werden müssen, aber hat sich

00:09:20: schon viel getan in den letzten Jahren. Der Erstkontakt ist ja auch oft ziemlich wichtig

00:09:25: bei solchen Angelegenheiten, dass man sofort das Gefühl hat, da versteht auch jemand, was

00:09:29: mein Problem überhaupt erst mal ist und nimmt es ernst und beschäftigt sich damit auch wirklich

00:09:34: und wird nicht irgendwie weitergeleitet von Abteilung zu Abteilung sozusagen. Ein weiteres

00:09:40: Projekt, was mir persönlich auch sehr am Herzen liegt, ist ja das Radio Olpe, was du ja auch

00:09:47: schon seit ein paar Jahren machst. Aufmerksame Hörerinnen und Hörer des Podcasts wissen ja,

00:09:52: dass ich aus dem Sauerland komme und im Kreis Olpe groß geworden bin. In einer Region ohne

00:09:58: Lokalradio ist ein blinder Fleck auf der Lokalradiokarte, ist mir auch früher gar nicht so

00:10:03: bewusst gewesen, als ich Kind der Jugendlicher war. Da hat man halt WDR 2 oder 1 Live gehört,

00:10:08: so die beiden Fleckschiffe des WDR in NRW, aber Lokalradio existierte im Kreis Olpe einfach

00:10:14: nicht. Ich fand in meiner Welt ganz lange einfach überhaupt nicht statt, dass es so

00:10:18: was wie Lokalradio, was das eigentlich genau bedeutet für eine Region. Jetzt machst du

00:10:22: das im Rahmen des Stadtfestes in Olpe seit ein paar Jahren. Erzähl doch mal, wie sieht

00:10:26: es aus? Also ich bin ja Kind des NRW Lokalfunks, hab 1997 hier bei Radio Euskirchen als freie

00:10:33: Mitarbeiter angefangen und das Thema Radio Olpe ist ja geflügeltes Wort in unserer Branche.

00:10:40: Ja, ich glaub, es gibt sogar eine Webseite intern, wo wenn man ein neues CMS irgendwo

00:10:45: ausprobiert wird, das ist Radio Olpe gebrandet. Und wir dachten, wir müssen diesem ewigen

00:10:50: Fantom und sei es nur für drei Tage mal ein Gesicht beziehungsweise eine Stimme geben,

00:10:56: da haben wir ja stattfest drei Tage, kann man mal machen. Dachten wir, erst kommen wir

00:11:01: mal, die Pressemitteilung haben wir da am 1. April vor drei Jahren rausgegeben und alle

00:11:05: dachten, ja das ist ein schlechter Scherz und auf einmal war es dann im Mai vor drei

00:11:09: Jahren dann da. Und interessanterweise, man denkt ja ja, kommen Lokalradio und so weiter,

00:11:15: das kommt auch selbst für drei Tage bei den Leuten irre an und viele haben gesagt, kann

00:11:19: man das nicht zur Dauerinstallation machen. Wir wollen jetzt hier nicht nur von Radio Siegen,

00:11:23: Radio MK, Radio Berg von außen, Radio Sauerland ein bisschen besendet werden, sondern wir

00:11:29: können auch schon selbst was und Olpe sagt, ja wir sind auch wirtschaftlich ganz gut aufgestellt.

00:11:33: Ja, aber die Verbreitungskosten, das war ja immer so das Argument, Lokalfunk in Olpe

00:11:38: kann man nicht wirtschaftlich darstellen. Und jetzt macht ihr das seit drei Jahren,

00:11:44: ist das dann in diesen drei Tagen, nehmen wir uns mal mit, sagt man ja so, wie klingt

00:11:51: denn das Radio Olpe dann an diesen Tagen? Also es ist natürlich extrem auf das Stadtfest

00:11:56: bezogen, weil das ist ja auch ein Veranstaltungsradio und wir sind ja da auch per Gesetz verpflichtet,

00:12:01: die Berichterstattung schwerpunktmäßig darauf zu nehmen, aber wir machen eigentlich genau

00:12:05: das, was von dem Lokalradio erwartet wird, lokale Nachrichten zur halben Stunde, Weltnachrichten

00:12:11: zur vollen Stunde, ansonsten Gespräche mit den Menschen über das Stadtfest, Historie,

00:12:17: Parkplatzsituation, also über alles das, was in den drei Tagen wichtig ist, wird dann

00:12:21: auch gesprochen und informiert. Bisschen höhere Interaktion, Gewinnspiel, Musikwünsche, so

00:12:27: die klassischen Zutaten. Sehr gut. Und ich weiß ja auch, dass das wahrgenommen wird

00:12:32: in Olpe, das kann ich aus eigener Erfahrung auch sagen, also die Leute reden durchaus drüber,

00:12:36: dass es das gibt während des Stadtfestes. Wie kommt das bei dir an? Man sagt ja dann

00:12:41: so oft, Lokalradio ist wichtig, um ja auch für die lokale Identität vor Ort, um halt

00:12:45: die Menschen, dass sie sich auch gehört fühlen, im wahrsten Sinne des Wortes Kriegs. Kriegst

00:12:50: du das aus Olpe dann auch gespiegelt? Wie sieht das da aus? Ich habe sowohl aus Olpe

00:12:54: als auch beim Ahrtalradio gespürt, es macht was mit den Menschen, vor allem wenn der lokale

00:12:59: Name drin ist, Ahrtalradio, das war für viele, weil wir sind wieder, wir haben eine Stimme

00:13:04: nach draußen. Beim Ahrtalradio haben sehr viele Menschen von außerhalb gehört, die vielleicht

00:13:09: Verbindungen hatten oder vor Ort geholfen haben und in Olpe spüre ich das auch, so nicht nur

00:13:14: dieser weiße Flag, wo sich dann andere NRW-Lokalradios, da gab es ja mal so eine Kammer, die Olpe

00:13:20: aus, eine Ulf aus Olpe oder so, der Bauer, der so ein bisschen als beschränkt dargestellt

00:13:25: wurde. Ich erinnere mich, ja. Es sind tolle Menschen vor Ort und definitiv. Ich würde

00:13:32: denen auch ihr dauerhaftes Lokalradio sehr wünschen. Wer weiß, wer weiß, vielleicht

00:13:38: irgendwann. Wenn wir zum Thema, wo wir jetzt kommen, wenn sich da vielleicht ein bisschen

00:13:42: was tut, bei den Kosten auf der Kostenseite. Weil wir ja immer wieder hören, ich habe

00:13:49: es in der Anmoderation ja auch schon gesagt, auch so aus politischer gesellschaftlicher

00:13:54: Richtung, wie wichtig Lokalradio ist, das wird ja gerne auf Bühnen und in Reden und

00:13:59: wenn man hört es immer wieder, wenn du das so hörst, welche politischen oder auch gesellschaftlichen

00:14:05: Entscheidungen werden denn getroffen, dass dem auch Gerechnung getragen wird, was da dann

00:14:10: in schönen Worten sozusagen immer dargelegt wird. In NRW frage ich mich, wo gerade der

00:14:18: Weg hingeht. Da habe ich manchmal den Eindruck, man geht an ein nicht einfaches, aber durchaus

00:14:27: funktionales System mit der Kettensäge dran. Wo ich nicht weiß, was ist die Idee dahinter.

00:14:34: Klar, es gibt Reformbedarf. Man muss auch mal die alten Zöpfe von vor 30 Jahren abschneiden

00:14:40: und neu denken, aber so nach argentinischer US-amerikanischer Kettensägen mannier daran

00:14:47: zu gehen, weil es ist Gefühl so, es kann ja auch anders sein, ich gucke ja nicht hinter

00:14:51: die Kulissen. Aber nach außen sieht es halt nach ziemlich viel Druck im System aus und

00:14:59: ich denke, die besten Reformen brauchen ein bisschen Druck von außen, müssen aber von

00:15:04: innen kommen. Also wenn man sich dagegen sperrt, funktioniert es nicht, aber man muss auch,

00:15:09: glaube ich, einfach nicht nur Dinge einst hinansehen, so frei nach dem Motto, wir legen jetzt fünf

00:15:16: Sender zusammen in ein Funkhaus, sparen dadurch ihre Geld und damit sind alle Probleme gelöst.

00:15:21: Man muss glaube ich dann Schritt zurückgehen und sagen, naja, aber dahinter, wenn das Signal

00:15:25: des Funkhaus verlässt, basiert noch sehr viel, was auch sehr sehr sehr sehr sehr viel Geld

00:15:31: verschlingt und jetzt noch mehr Geld verschlingen wird, wenn man sich den Ausgang des DHB+ Verständigungsverfahrens

00:15:38: für die regionalen Kacheln in NRW anschaut. Und man schafft sich vielleicht ja auch neue

00:15:43: Probleme, wenn man so viel fast zusammenlegt, geht ja auch immer was verloren, das ist ja

00:15:50: zwangsläufig so. Ja, ich habe so den Eindruck, es hat bei den Zeitungsredaktionen schon wundervoll

00:15:54: nicht geklappt, sie aus der Fläche wegzunehmen. Also machen wir es beim Radio nochmal.

00:15:57: Daran musste ich tatsächlich auch ein bisschen denken. Das hatte ich auch in der Anmoderation

00:16:03: schon gesagt und auch da ist es tatsächlich, ich habe mal so ein bisschen, das hat sich

00:16:08: dann mehr auf Lokalzeitung bezogen in meinem Studio, mich so beschäftigt, was macht es

00:16:13: eigentlich mit Menschen, wenn so lokale Berichterstattung nach und nach zurückgefahren wird, verschwindet

00:16:18: und surprise, surprise, die Leute haben sehr feines Gespür dafür, wenn das passiert und

00:16:23: das weiß ich nicht, ob man sich da immer so ein Gefallen tut, aber das das vielleicht

00:16:29: führt jetzt dann ein bisschen zu weit. Lass uns doch vielleicht ein bisschen, um konstruktiver

00:16:33: zu werden, zu reden, wie es denn anders gehen könnte, du hast gerade schon gesagt, alte

00:16:37: Zöpfe abschneiden ist so ein Stichwort. Welche Zöpfe wären das denn in deinen Augen?

00:16:43: Also wir sind hingegangen und haben mal geguckt, wie geht es eigentlich dem Lokalfunkt jetzt

00:16:48: nicht NRW speziell, sondern im gesamten Bundesgebiet. Wir haben als Firma ja auch viele Studios

00:16:54: und Sender, die wir betreuen und wir sehen einfach verschiedene Dinge. Einerseits müssen

00:16:59: immer mehr Programmwege bespielt werden, die gut tante UKW, dann kommt DAW Plus, dann

00:17:03: kommt Streaming, Social Media und demnächst vielleicht 5G Broadcast, da sagen ja auch

00:17:08: also die große Zukunft. Und das zweite Problem ist, wir haben in vielen Lokalradios quer

00:17:14: durchs Land einen extremen Invest-Rückstau. Also 15 bis 20 Jahre alte Geräte, die da

00:17:21: laufen, eine veraltete Infrastruktur, die wir noch irgendwie so investor MacGyver-Manier

00:17:25: versuchen mit Gaffertape und Spukke zusammenzuhalten. Aber dann gehst du zu den Geschäftsführern

00:17:30: oder den Verantwortlichen, die sagen, Leute, tickende Zeitbombe, irgendwann macht es bumm

00:17:34: und dann geht gar nichts. Und dann sind die Geräte auch so alt, dass man gar nichts mehr

00:17:37: machen kann. Ihr wisst, wie viel Werbung am Tag bei euch durchgeht und was das kostet.

00:17:42: Und dann kriegst du als Antwort, ja, probier es in dem Jahr vielleicht nochmal, Kasten

00:17:45: sind leer, geht nicht. Dann haben wir gesagt, ja, okay, lass mal analysieren. Es reicht

00:17:53: nicht da auf irgendwelche Buzzwords wie Funkhaus, wir legen alles zusammen und dann wird es

00:17:59: schön billig. Nee, es wird nämlich nicht billig, die Kosten werden einfach auf die

00:18:02: Mitarbeiter abgewälzt, die dann von A nach B ständig pendeln müssen. Man spart vielleicht

00:18:07: ein bisschen Miete in den Regionen, aber technische Infrastruktur braucht man immer noch. Zweites

00:18:11: Buzzword ist dann, wir machen jetzt alles mit KI. Dann können wir alle entlassen, ja,

00:18:15: woher soll die KI die Infos haben. Es gibt keine Nachrichtenagentur, die man anzapfen

00:18:21: kann, aus denen dann lokale Meldungen oder Content generiert wird. Eine KI war, glaube

00:18:26: ich, noch nie auf einer Pressekonferenz. Eine KI hat auch noch nie neben dem Bombenentscherfer

00:18:32: gestanden, der in Köln vielleicht da jetzt gerade maßgeblich regelt. Und die KI war

00:18:36: auch nicht in der Schweiz, als da vor zwei Wochen Halbplatten vom Berg verschüttet wurde.

00:18:41: Also Buzzword, ja, schön und gut. Und ich glaube, beim Thema KI ist auch ein bisschen

00:18:45: in Änderung eingetreten, dass man sagt, ja, kann vielleicht assistieren, aber das Killerfeature

00:18:50: ist es auch nicht. Und das Dritte ist halt alles, wir verlagern alles in die Cloud. Cloud

00:18:55: ist auch so ein schönes Buzzword. Und dann guckt man sich mal die Cloud-Lösungen an,

00:18:59: die es so auf dem Markt gibt und stellt fest, ja, da ist vielleicht auch ein bisschen mehr

00:19:04: Begriff. Cloud, als was dahinter steckt, also nicht zu Ende gedacht. Man kriegt irgendwelche

00:19:09: Kisten ins Funkhaus gestellt, die dann irgendwas ausspielen, was aus der Cloud kommt, ja, aber

00:19:13: der gesamte Infrastruktur der Bereich dahinter, der ist immer noch physikalisch und irre

00:19:17: Geld. Wir haben dann gesagt, wir müssen da mal einen Schritt zurücktreten und uns das

00:19:22: gesamte mal angucken. Und die Radioproduktionskette besteht ja eigentlich aus Produktion, wo ich

00:19:29: jetzt auch Erstellung von Inhalten drunter verstehe, Kontribution, also der Weg vom

00:19:34: Studio zu den Funk-Türmen und der Weg Distributionen von den Funk-Türmen dann zu den Menschen.

00:19:41: Dann haben wir festgestellt, okay, im Produktionsbereich haben wir halt die veralterten Studios, wo

00:19:47: man was investieren muss. Wir haben auch ja die Möglichkeit, vielleicht, wenn man eine

00:19:54: Cloud-basierte Lösung hat, vielleicht ein bisschen verteilter zu arbeiten, dass man

00:19:58: halt nicht sagt, wir ziehen die Leute alle in den Funkhaus, sondern wir können im

00:20:01: Langsendegebiet jeweils lokale kleine Arbeitsplätze vielleicht auch angebunden irgendwo an eine

00:20:06: Touristinfo, dass man keine großen Mieten hat, da was einrichten und ist noch näher

00:20:10: an den Hörern dran. Und eine Cloud-Lösung hat natürlich auch vielleicht die Möglichkeit,

00:20:14: dass man Dinge viel einfacher machen kann, die jetzt irre kompliziert sind. Mal morgen

00:20:18: vom Marktplatz, näher an den Leuten dran, kein großes Ü-Wagen-Team, kein Team im Studio,

00:20:23: sondern einfach im besten Fall Laptop und ein bisschen drum und dran und dann vom Marktplatz

00:20:27: auch näher gehen. Dann das Thema, wie kommen wir vom Studio zu den Funkturm, der Bereich

00:20:36: Distribution, da sind wir gedanklich ja auch noch immer in den 90er Jahren. Okay, die

00:20:41: analogen Leitungen sind irgendwann mal digitalisiert worden, aber immer noch Audio-Links rechts

00:20:46: wird übertragen, wird dann am Funkturm wieder mühselig zusammengesetzt, RDS über uralte

00:20:53: serielle Leitungen dazu gefügt und dann daraus und das dann meistens noch über teure

00:20:57: Standleitungen oder sogenannte MPLS-Leitungen, wo man sagt, da geht jeden Monat so viel

00:21:02: Geld durch, gerade wenn man im ländlichen Bereich so ein vielleicht 10-Sender anspeisen

00:21:06: Wurst dann ja kostet.

00:21:08: das irre Geld. Und das Thema 3, das ist das, was mich am meisten beschäftigt, ist die furchtbaren

00:21:15: Monopolsituation, die wir in Deutschland haben mit dem Sendennetzbetrieb. Also bei DHB Plus ist es

00:21:21: ja so, durch den Plattformbetrieb, dass die Medienanstalt sagt Betreiber X. Technischer

00:21:28: Betreiber X darf DHB Plus Pakete zusammenschnüren und ausstrahlen. Und wenn das dazu führt, dass

00:21:34: ein technischer Anbieter 80 Prozent der Multiplexe, die digitales Radio in Deutschland abstrahlen hat

00:21:41: und es keine Möglichkeit gibt diesen Markt zu öffnen, weil pro Gebiet gibt es halt nur diesen

00:21:49: einen Betreiber. Dann muss man sich überlegen, was da regulatorisch falsch gelaufen ist. Aber es ist

00:21:54: halt die Situation. Bei UKW ist es ähnlich. Da gab es ja 2018 den großen Antennenverkauf und die

00:22:03: Media Broadcaster hat damals gesagt, wir wollen nicht, sucht euch mal wie ein anderes. Die Antennen

00:22:08: sind dann größtenteils von irgendwelchen Investoren gekauft worden. Es hat sich ein neuer Sendennetz

00:22:13: betreiber etabliert oder zwei neue große. Der größere hat nachher den Kleineren gekauft und

00:22:19: jetzt haben wir die Situation. Diejenigen, die sich komplett darauf verlassen haben, haben keine

00:22:24: eigene Infrastruktur. Die Antennen gehören wem Fremdes, die Sender gehören wem Fremdes,

00:22:28: die ganze Infrastruktur gehört wem Anders und dann hat man halt auch wieder eine Situation,

00:22:33: wo quasi man dem Sendennetzbetreiber ausgeliefert ist, weil in so einem bestehenden System mal was

00:22:40: zu ändern oder den Dienstleister zu wechseln ist schlicht unmöglich. Also glücklich sind diejenigen,

00:22:45: die zumindest gesagt haben, ich kaufe die Antennen, ich kaufe die Hardware. Betrieb kann ich mir jemandem

00:22:51: aussuchen, aber wenn ich keinen Bock mehr auf den habe und der die Leistung nicht bringt oder der

00:22:54: Preiszug ist, dann wechsle ich halt. Also man ist in einer ziemlichen Einbahn-Situation gelandet und

00:23:00: wir versuchen halt durch neue Ansätze und neue Gedanken, den Radiosendern auch ein bisschen zu

00:23:06: helfen, sich zu emanzipieren und zu sagen, guck mal geht noch anders, weil ich glaube jeder Euro,

00:23:11: der nicht in Kontribution und Distribution fließen muss, ist ein guter Euro fürs Programm und

00:23:16: das ist letztendlich das, was den Sender am Leben hält, keine vergoldeten Tonleitungen.

00:23:21: Ja, also ihr schaut euch einfach die komplette Kette der kompletten Radio-Produktion und

00:23:29: Distribution an und schaut, wo man da ansetzen kann. Diese Marktsituation ist natürlich eine sehr

00:23:36: festgefahrene, du hast es gerade beschrieben, da gibt es dann ja auch, um mal kurz die Gegenseite

00:23:43: einzunehmen, da gibt es ja auch dann das Argument, wenn wir uns zum Beispiel UKW anschauen,

00:23:49: UKW ja auch immer so ein bisschen als, ich glaube ich habe mal irgendwo gelesen, ich weiß gar nicht

00:23:54: mehr wo, als so ein bisschen Filter für wirklich geschäftsfähige und mit einem tragfähigen

00:24:00: Geschäftsmodell ausgestattete Radiosender fungiert. Wenn das funktioniert, dann kommt man halt drauf,

00:24:04: wenn nicht, dann halt nicht, das so natürliche Auslese so ein bisschen, dass da zu viel Vielfalt

00:24:09: auch den Markt so sehr aufbläht und der Markt dann natürlich auch platzen könnte. Das ist ja

00:24:13: eine Sorge, die es ja auch gibt. Wie schaust du auf das Argument? Ja gut, der UKW-Markt ist ja auch,

00:24:20: sagen wir mal, frequenzttechnisch ziemlich ausgelutscht, also da dauerhaft in Gebieten,

00:24:25: wo es sich lohnt, also sagen wir mal, es gab ja immer mal Bestrebungen im Bereich Ludwigshafen,

00:24:30: Mannheim, Worms, was zu etablieren, da ist frequenzttechnisch einfach nichts mehr machbar. Da

00:24:34: muss man halt versuchen, ob man auf DHB plus was hinbekommt, ja oder nein. Aber gerade in Regionen

00:24:41: wie den Ahrtal oder der Eifel, da muss man sagen, mit den bestehenden Konzepten im ländlichen Bereich

00:24:47: kriegst du nicht finanziert. Und wir sagen immer, Spaß ist halber, wenn man das Handy vor sich hat

00:24:54: und der Empfang schlecht ist, steht ja meistens oben ein E da. Das ist das Eifelnetz in dem Fall.

00:25:01: Und genau in den Gebieten gibt es halt auch keine Alternative. Da haben wir vielleicht die

00:25:05: landesweiten Privatradius, die da was machen und den öffentlich-rechtlichen. Aber ansonsten ist da

00:25:10: sehr viel nicht. Sich selbst kommen aus der Eifel, kennen das Drama und ja, wir sagen aber lokal

00:25:16: Radio und wenn man von Demokratie und Gleichheit und Regionen und Ausgleich redet, muss es das

00:25:20: überall geben. Also brauchen wir neue Ideen. Und neue Ideen erprobt ihr ja, das war übrigens auch

00:25:32: der Anlass, warum wir uns heute überhaupt zusammenschalten. Der Transparenz halber nehmen

00:25:37: wir übrigens am 20. Juni auf. Also noch vor den Lokarenfunktagen. Möglicherweise wird ihr das

00:25:41: danach. Aber das mit ihr so ungefähr Bescheid wisst, weil ich habe da so ein Post gemacht,

00:25:47: die bald sind die Lokarenfunktage und Lokalradio ist wichtig und so. Und dann hast du das

00:25:52: kommentiert und hast unter anderem darauf hingewiesen, dass ihr gerade mit der Landesmedienanstalt

00:25:56: Rheinland-Pfalz testet ihr an zwei UKW-Standorten. Alternative technische Ansätze zur kosteneffizienten

00:26:02: Produktion und Verbreitung von Hörfunk-Programmen hast du geschrieben. Toller deutscher Name,

00:26:06: wir liegen in unserem langen Titel, ja. Super toll. Drösel das doch mal ein bisschen für uns auf.

00:26:12: Was bedeutet das? Was macht ihr da? Genau, das war eigentlich ein Nachgang aus dem Ahrtalradium.

00:26:16: Das Ahrtalradium haben wir noch relativ traditionell produzieren auch müssen, weil Infrastruktur ist

00:26:23: ja mit der Flut dann weg. Also es gab keine Leitungen, gar nichts. Ein bisschen Strom war

00:26:27: noch da. Aber wir haben gedacht und wir brauchten natürlich relativ viel Vorlaufzeit. Wir haben

00:26:32: gedacht, also einerseits wollen wir noch schneller in Krisensituationen auch mit so einem Pop-up Radio

00:26:38: auch Sendung gehen können. Möglichst ohne viel Hardware, dass man auch in Situationen, wo es

00:26:45: noch kritischer ist, mit einem Wohnwagen oder sich irgendwo hinstellen kann und loslegen kann. Und

00:26:51: auf der anderen Seite halt die Nöte, die es bei den Lokalradios gibt, sich über Wasser zu halten,

00:26:56: von Neugründungen jetzt gar nicht gesprochen aus den eben geschilderten Gründen, dass wir gesagt

00:27:01: haben, wir nehmen mal diese drei Bereiche, die wir analysiert haben, Kontribution, Produktion und

00:27:05: Distribution und gucken, was können wir anders machen? Wo können wir die Preise runter bekommen?

00:27:10: Überhaupt, wo kommen die Preise erst mal her? Und der Versuch ist jetzt auch fünf Jahre angelegt.

00:27:16: Das heißt, wir haben da auch Zeit, uns Dinge anzuschauen. Also zum Beispiel in der Produktion. Man

00:27:22: kriegt Cloud-Lösungen und Angeboten, die Webseiten sehen immer ganz toll aus. Man kann da Voice

00:27:26: Tracking machen und Hyperregionalisierung und KI und alles drum und dann. Und ich denke mir, ja,

00:27:31: aber das Wichtigste fehlt eigentlich, nämlich die Erstellung von redaktionellem Content. Wenn

00:27:36: ich verteilt arbeite, wie organisiere ich meinen Nachrichteneingang, wie organisiere ich meinen

00:27:42: Zugriff auf DPA und anderen Nachrichtenagenturen, wie mache ich Themenplanungen, wie weiß ich

00:27:48: Themenplanungen zu, wie mache ich Dienstplan, mache ich das immer noch in Excelisten und

00:27:51: Schicks per Mail rum, wie kann ich mit mehreren Leuten gleichzeitig an einem Dokument arbeiten,

00:27:55: Google Docs. Und wir dachten, wir brauchen im Bereich Produktion irgendein System, was

00:28:00: gesamtheitlich auch die redaktionellen Workflows dies ja teilweise noch gar nicht gibt, weil man

00:28:04: bisher so noch nicht arbeitet in der Fläche, wie man damit am besten umgeht. Dann sind wir auf die,

00:28:10: ich habe dort auch der Transparenz halber neun Jahre gearbeitet, bei Davis in der Schweiz,

00:28:15: Hersteller der Nexus von dem Sendesystem, was sehr verbreitet ist in Deutschland, Österreich und

00:28:20: der Schweiz. Und die haben schon sehr viel im Köcher, aber wir haben gesagt, wir müssen diesen

00:28:25: Köcher noch mit Funktionen füllen, wie mache ich beispielsweise Telefoninterviews ohne Hardware.

00:28:30: Da brauche ich auch eine webbasierte Lösung, die am besten im Sendesystem integriert ist,

00:28:35: ohne dass ich da große Sachen hin und her schicken muss. Wie kann ich mit einem Smartphone am besten

00:28:40: eine Aufnahme machen und die direkt ins Sendesystem reinsenden, ohne das in die Mail zu verpacken,

00:28:45: Text reinzuschicken, im Studio muss das jemand dann wieder auspacken, ins Sendesystem reinpacken,

00:28:49: so dass man halt mit wenigen Klicks arbeiten kann. Und wie mache ich gesetzliche Programmdokumentationen,

00:28:57: wie mache ich Frequenzsplitting, wie kriege ich das alles synchron hin? Also das sind die

00:29:01: wesentlichen Fragen und nicht, wie geil mein Cloudsystem ist, weil es KI kann. Genau. Und das

00:29:06: gleiche dann halt, wie kriege ich mein Audiosignal aus der Cloud, oder ich nenn es nämlich bewusst

00:29:12: nicht Cloud, sondern das virtuelle Funkhaus, weil ich glaube dieser Cloudbegriff ist mittlerweile

00:29:16: so verbrannt. Also ich glaube mit virtuellem Funkhaus kriegst du ja auch einen Radiomacher,

00:29:22: viel eher irgendwie zu sich damit zu beschäftigen und zu sagen, das ist ja total geil für meinen

00:29:28: Job und für meine alltägliche Arbeit. Also ich finde auch ein virtuelles Funkhaus sollten

00:29:32: wir etablieren, das klingt auch gut. Genau. Gerade weil bei Cloud muss man sich ja auch bewusst sein,

00:29:36: wann reden wir über Cloud und was ist das eigentlich? Cloud kann nämlich auch sein US-amerikanisches

00:29:43: Unternehmen wie Microsoft, US-amerikanisches Unternehmen wie Amazon, will ich wirklich als

00:29:50: Medienunternehmen, das eventuell auch kritisch über diese Leute berichtet, dort Infrastruktur

00:29:55: haben. Wir haben ja gesehen, was vor ein paar Wochen mit dem Account des Chef-Anklägers des

00:29:59: Internationalen Gerichtshof passiert ist, zack. Und was grundsätzlich passieren kann, genau. Was

00:30:04: grundsätzlich passieren kann, wenn sich ein politischer Wind dreht, dass dann irgendwann doch mal auf

00:30:10: irgendwelche Knöpfe gedrückt wird und dann steht man da. Ja, genau. Darum steht unser virtuelles

00:30:15: Funkhaus auf europäischen Boden. Wir nutzen in unserem Projekt den Standort Frankfurt am Main

00:30:21: und Straßburg, um auch so ein bisschen Geo-Rid und dann hinzubekommen, falls mal Krise, Strom

00:30:26: ausfallen ist, dass es trotzdem von Standort B weitergeht. Genau. Das sind auch so Dinge,

00:30:30: die man dabei ja vor lauter Buzzword-Buzzing nicht aus dem Auge verlieren sollte. Ja, gut,

00:30:38: dass wir ein paar Buzzwords aufklären. Bei eurem Projekt mit der Landesmilie in Rheinland-Pfalz

00:30:43: spielt ja dann die Verbreitung UKW, DHB, IP. Ist es auch ein Thema? Wie schaut ihr da,

00:30:50: was ist da der Ansatz? Wir haben gesagt, UKW wird bestimmt DHB Plus und alles, was noch kommt,

00:30:59: mindestens zehn Jahre parallel begleiten. Vielleicht langsam ausfällten, man weiß nicht,

00:31:03: was passiert. Die UKW-Abschaltung in der Schweiz sollte zu Bedenken geben, was das dem

00:31:08: öffentlich-rechtlichen erst mal ein Quote gekostet hat. Ich glaube, für den privaten

00:31:12: Hörfunk wäre so ein Vorgehensweise der Wurf eines Molotov-Cocktails in ein bereits leicht

00:31:19: glimmendes Haus, also schwierig. Wir werden uns in Schleswig-Holstein vielleicht schon

00:31:25: bald sehen, was da passiert. Genau. Ich bin nicht großer Fan von solchen Freilufteexperimenten,

00:31:30: aber sei es drum, ich habe es nicht entschieden. Also von daher wollen wir auch sagen, wir müssen

00:31:35: diese Verbreitungswege parallel bespielen, noch über viele Jahre und selbst wenn man jetzt erst

00:31:41: mal was investieren muss in so ein virtuelles Funkhaus, auf lange Sicht wird das Geld sparen.

00:31:48: Da bin ich von überzeugt. Darum haben wir auch geguckt, wie können wir beispielsweise die

00:31:53: Kontribution aus der Cloud zu den Funktürmen günstiger machen? Wir setzen da nicht auf

00:31:58: Standleitungen, sondern sagen wir nehmen, Prozumer, DSL-Verbindung, sichern die noch mit ein oder

00:32:05: zwei LTE-Verbindungen ab, bündeln das zu einem großen, kräftigen Tunnel und haben eine Verfügbarkeit,

00:32:10: die teilweise noch über den der professionellen Standleitungen liegt. Weil wenn der Bagger kommt

00:32:17: und ich habe nur diese teure Standleitung, ist dunkel. Aber wenn ich verschiedene Wege nutze und

00:32:22: sei es Satellite über Internet, kriege ich das Ganze auch ein bisschen krisensicherer hin. Wir

00:32:26: haben es ja bei der Flut im Ahrtal gesehen, Wasser kam, Leitungen war weg und der Lokalfunk

00:32:31: war im Kreiseuskirchen über mehrere Tage stillgelegt. Du hast vorhin mal irgendwann so in

00:32:39: einem Nebensatz die 5G Broadcasting Technologie angesprochen, dass das ja auch für den ein

00:32:46: oder anderen die Zukunft der Radioverbreitung ist. Für dich auch? Oder wie blickst du auf das Thema?

00:32:52: Das ist auch so ein furchtbares buzzword. Also es wird jetzt ein bisschen physikalisch. Jede

00:33:01: Übertragungsart hat ja ihre Wellenlänge. UKW ist bei 100 MHz, DHB+ bei 200 MHz, 5G Broadcast bei

00:33:11: 600 bis 800 MHz. Aber wir wissen je kürzer die Welle, desto länger das Gesicht, also man braucht

00:33:18: extrem viel Sendeleistung und ein extrem dichtes Netz um eine gute Versorgung hinzubekommen. Man

00:33:25: glaubt es reicht irgendwo 100 Kilowatt Sender auf den Berg zu setzen und damit erreicht man dann

00:33:30: alles. Ne, man muss eigentlich mal überlegen, wie hat man früher analoges TV geguckt und wie viele

00:33:35: TV-Füllsender standen in der Gegend rum, weil das ist der gleiche Frequenzbereich, wie damals das

00:33:42: dritte Programm in Tailern empfangen wurde. Und dann muss man sagen, wenn ich nicht diese Struktur

00:33:48: irgendwie eins zu eins nachbaue, dann haben wir halt wieder 5G als den heißen, in Großstädten,

00:33:54: aber das ländliche Gebiet, guckt wieder in den Kasten. Wir sehen es ja auch bei DHB+, guckt ihr

00:34:02: die Westeifel an, guckt ihr Monschau an, guckt ihr das Sauerland an, guckt ihr alle ländlichen Gebiete

00:34:07: an. Ja, wir haben seit 15 Jahren DHB+, 2011 ja auch 14 Jahre, immer noch Teil der Ahnungslosen in

00:34:16: weiten Sinne und drum denke ich mir, haben die Menschen auf dem Land kein Recht, Informationen

00:34:24: zu konsumieren. Da frage ich mich manchmal, also ich kriege das im Sauerland habe, kriege ich das

00:34:30: ja auch mit natürlich, bin noch regelmäßig da bei Familienbesuchen. Woran liegt das?

00:34:37: Also diese Diskussion, die werden auch, wenn es dann um diese technischen Themen geht,

00:34:42: halt oft aus so einer urbanen Sicht geführt. Wie kriegt man das denn in die Köpfe der

00:34:50: Leute, die da zuständig sind? Das ist natürlich, das ist halt an anderen Orten komplett andere

00:34:55: Voraussetzungen und Gegebenheiten einfach gibt. Also wie schaffen wir eine größere Lobby für

00:35:01: den Lokalfunkt auf dem Land? Es ist eine schwierige Frage, also eigentlich müsste man von diesen

00:35:08: Plattformideen bei den Medienanstalten, bei DHB+, weg. Ich bin da mittlerweile echt kein Fan mehr,

00:35:15: es mag zwar für alle einfacher sein, so ein Plattformbetreiber stellt sich dann selbst das

00:35:18: Buket zusammen, aber es müssen dann halt auch alle die Zeche zahlen, die der Plattformbetreiber

00:35:24: vorgibt. Mein Ansatz wäre, um da auch mal ein bisschen Wettbewerb einzuproken, auch wenn es mehr

00:35:31: Arbeit ist für die Medienanstalten, schreib doch einfach Programmplätze aus, wie bei UKW. Es werden

00:35:38: niemals 16 voll werden. Dann habt ihr diese 15, 16, maximal 16 Programme und dann sollen die sich

00:35:45: gemeinsam ihren Sendennetzbetreiber suchen, der für sie die beste Lösung hat und den besten Preis.

00:35:51: Denn nur so kann es gehen. Also wenn ich mir anschaue, was der NRW-Lokalfunkt in den nächsten 10

00:35:57: Jahren an Geld für DHB+-Verbreitung verballern wird, wo ich mich auch frage, die Zuschnitte,

00:36:03: der Gebiete ist teilweise so groß, wie das jemals monetarisiert werden kann. Es wird nie, es wird

00:36:09: kein Werbekunde aus der Eifel auf einmal mehr buchen, weil er jetzt auch in Leverkusen oder im

00:36:14: bergischen Land empfangbar ist. Es kostet ein irre Geld. Und ich bin der Überzeugung, DHB+ wird

00:36:20: auch nicht der große Reichweitenbringer sein. Er wird höchstens dafür sorgen, dass die Quoten

00:36:25: nicht schneller sinken, weil, gerade wenn man Autoradius hat und man dort getrennten

00:36:31: Sendelistenbetrieb hat zwischen UKW und DHB, der Hörer, der nicht techniker Finissen einmal auf

00:36:38: der DHB-Taste ist, findet nachher sein Lokalradio nicht. Ja, man braucht es, aber dann am besten

00:36:43: finanziell darstellbar. Also die Gebietzuschnitte sind für den Lokalfunkt zu hinterfragen in vielen

00:36:50: Bereichen der Bundesrepublik. Und das Thema Plattformbetrieb ist auch zu hinterfragen. Weil, sorry,

00:36:58: die Kuh kann nur bedingt gemolken werden. Und das ist irgendwann mal Schluss, das ist alles nicht

00:37:03: nachhaltig. Man nimmt den Sendern in der schwierigen Zeit ihre Lebensgrundlage durch sowas. Wenn wir

00:37:09: all das mal zusammennehmen, was du jetzt gesagt hast, um so ein bisschen Wunschkonzert, das machen

00:37:16: wir häufiger hier am Ende, am Ende des Podcasts, um so konstruktiv nach vorne zu schauen. Wie würdest

00:37:23: du dir denn so eine ideale Radiolandschaft vorstellen? Also wie wird das infrastrukturell für

00:37:29: dich aussehen? Also wir haben das mit mehreren Lokalradio-Ketten in Deutschland gemacht und haben

00:37:34: gesagt, wenn ihr wirklich euch was Gutes tun wollt, dann emanzipiert euch. Kauft eure Infrastruktur

00:37:42: selbst, ist vielleicht jetzt erstmal ein Invest, aber ihr werdet davon profitieren. Euch kann

00:37:46: man nicht die Pistole auf die Brust setzen, so nach dem Motto ihr zahlt, aber jetzt mal 30 Prozent

00:37:50: mehr. Ansonsten habt ihr halt Pech gehabt, weil innerhalb von Erkündigungsfrist selbst von einem

00:37:55: Jahr sowas umzubauen in einem großflächigen Netz ist fast unmöglich. Also emanzipiert euch, nutzt die

00:38:01: Zeit während der Laufnetverträge euch loszureißen. Wir helfen da auch gerne und unterstützen das.

00:38:08: Also wir haben auch viele Kunden, die sagen, baut mir das, ich will den Betrieb selber machen und

00:38:12: ihr kommt nur, wenn die Störung ist vorbei, ist für uns alles gut. Uns geht es darum, dass die

00:38:16: Lokalradios wirtschaftlich überlebensfähig sind. Überlegt, ob ihr wirklich auf die Türme des

00:38:23: Turmonopolisten, also des ex Bundes eigenen Turbetreibers, der ex Bundespost gehen müsst, weil

00:38:30: dort wurde 2018 UKW reguliert und sagen wir mal, die Regulierung führt dann so zu Stilblüten,

00:38:37: dass ein 100-Watt-Sender in der Eifel mit den gleichen technischen Parametern, sagen wir mal,

00:38:42: 50 Meter über Grund, 100 Watt, gleiches Antennen-Diagramm viel, viel teurer ist als ein 100-Watt-Sender,

00:38:48: 50 Meter über Grund in einer Großstadt, weil der Preis sinkt, wenn mehrere Programmanbieter sich so

00:38:54: eine Antenne teilen, als wenn ein Einzelkämpfer dann in der Eifel allein ist. Und wenn man sich

00:39:01: dann mal anguckt, dass eine Lösung über diese kommerziellen Sender, also sagen wir mal, du hast

00:39:07: ein Sendernetz bestehend aus zehn Sendern und hast keine eigene Infrastruktur, ist deine

00:39:13: erste Viertelmillion schon weg im Jahr und das musst du erst mal einspielen. Also muss man wirklich

00:39:18: auf so einen Turm gehen oder sagen, guck mal, hier gibt es aber ein Krankenhaus oder hier das

00:39:23: Rathaus, das steht auch exponiert, da können wir vielleicht auch einen Antennen drauf machen. Wir

00:39:27: haben Antenne auch in einem Kali-Hügel in der Nähe von Hannover aufgebaut, weil ja, ist ja auch

00:39:31: über 150 Meter hoch und von daher muss man einfach mal überlegen, wie man geschickt, durch geschickte

00:39:37: Standort- und Antennenwahl da die Preise runterbekommt, weil ja, der Radio-Well ist es egal,

00:39:41: ob es von einem teuren Funkturm oder von einem anderen Gebäude kommt. Also dann sind wir...

00:39:47: Dem Hörer am Ende auch.

00:39:48: Dem Hörer am Ende auch, also kommunale Infrastruktur, gerade wenn zum Beispiel Kreis oder Stadtgesellschafter

00:39:54: sind, findet man da gemeinsame Dinge aus dem Bereich Notfallfunk oder so, wo der Kreis vielleicht

00:39:59: Infrastruktur hat, die man mit benutzen kann, genau. Und ansonsten gucken, welche alten technischen

00:40:05: Zöpfe man abschneiden kann und wie weiter. Schön finde ich in dem Zusammenhang auch,

00:40:10: dass die Medienanstalt Rheinland-Pfalz gesagt hat, ja, wir fragen doch einfach mal,

00:40:14: bevor wir eine Ausschreibung machen, was wünschen sich eigentlich unsere Kunden, also unsere

00:40:19: Programmanbieter von DAB Plus, wie soll es denn sein? Ob danach eine konsensfähige Lösung

00:40:25: rauskommt, weiß man nicht, aber es ist zumindest der bessere Ansatz, als zu sagen, wir schneiden

00:40:29: unser Bundesland mal in neun Stücke auf und dann machen wir das und so ist es gesetzt.

00:40:34: Und am Schluss sagt man dann, ja, ihr müsst es ja nicht zahlen.

00:40:38: Also, wir nehmen mit, mehr miteinander reden hilft vielleicht auf jeden Fall schon mal,

00:40:44: offen sein für das, was andere vielleicht auch das andere Dinge dann vielleicht auch

00:40:48: anders machen möchten und alte Zöpfe abschneiden. Das ist, glaube ich, auch ein Kern und ja,

00:40:55: einfach auch ein bisschen, vielleicht auch mal unkonventioneller denken, als so die eingetretenen

00:41:00: Wege, die seit Jahrzehnten gegangen werden, ja, weiterzugehen, weil das wird in allen

00:41:07: möglichen Bereichen und auch beim Radio wahrscheinlich nicht mehr zum Erfolg führen. Ich glaube,

00:41:12: da sind wir uns einig, ja. Christian Milling, vielen, vielen Dank für dieses Gespräch und

00:41:17: dafür, dass du als Radio Nerd uns hier mal deine Perspektive auf den Stand der Dinge

00:41:24: und vor allem auch mit, ja, Fokus auch auf das Lokalradio auf dem Land, warum da Dinge

00:41:29: auch einfach ein bisschen anders gelagert sind, oft als bei in Großstädten und das ist,

00:41:36: glaube ich, eine wichtige Perspektive immer, wenn wir über die Zukunft von Radio und lokalem

00:41:40: Rundfunk sprechen. Vielen, vielen Dank Christian für deine Zeit.

00:41:43: Dankeschön und viel Spaß bei den Lokalrundfunktagen.

00:41:45: Ja, danke.

00:41:46: This is Media Now, das Update für alle, die Medien machen.

00:42:10: [Musik]

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