Folge 159: „Was sollen die erzählen, wenn sie nur im Studio hängen und nichts erleben?“ (mit Max Lotter, DASDING)

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00:00:00: die Leute moderieren besser, wenn die nicht jede Woche, jeden Tag und Point abliefern müssen.

00:00:06: Weil was sollen die denn auch erzählen, wenn die nur praktisch jeden Tag in diesem Studio hängen und nix mehr erleben?

00:00:15: Ja, also die sind dann natürlich schon nochmal anders aufgestellt und es reicht ja aus, wenn die auch einfach andere Jobs machen.

00:00:23: Also es muss ja nicht unbedingt sein, dass sie dann reisen gehen jede Woche.

00:00:26: in der sie nicht arbeiten, aber einfach, dass man so das Setting um einen herum neu aufstellt, neuen Input bekommt.

00:00:33: Ich glaube, das hilft wahnsinnig.

00:00:35: Vielleicht ist dieser Wunsch vieler junger Menschen nach mehr Flexibilität und Work-Life-Balance am Arbeitsplatz gar nichts Schlechtes, sondern kann gerade in den Medien zu neuen Perspektiven führen.

00:00:49: Das ist ja fast ein verwegener Gedanke, den der stellvertretende Programmchef von Dustin Max Lothar da äußert.

00:00:56: Und er hat noch ein paar mehr Gedanken zum Umgang mit der Gen Z, über die wir in dieser Folge sprechen.

00:01:02: Zum Beispiel, warum ein herzliches Gali Grü am Ende von Bewerbungen sein Interesse weckt, was er generell im Umgang mit jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelernt hat und warum es die eine Gen Z so gar nicht gibt.

00:01:17: Jetzt geht's los.

00:01:23: Das Update für alle, die Medien machen.

00:01:33: Mein Name ist Luca Schöne und ich begrüße euch zu dieser Folge unseres Podcast.

00:01:36: Wir sind zurück aus der Sommerpause.

00:01:39: Ja, und wir fangen an mit dem Thema Klischee, wer weiß, weil es gibt ja so Wörter, die sofort Klischees im Kopf erzeugen.

00:01:46: Gerade wenn wir an Bezeichnungen denken, die so eine Gruppe von Menschen zusammenfassen sollen, ja, sowas wie Fußballfans, Backpacker, Metalfans, jeder von euch und auch ich, da sofort ein bestimmtes Bild im Kopf, da entsteht ein bestimmtes Bild vielleicht bei jedem ein bisschen ein anderes, aber es ist erst mal ein Klischee, was da entsteht.

00:02:03: Und so ist es doch auch ein bisschen, wenn wir über die allgegenwärtige Gen Zee sprechen, was wir in den Medien ja... häufiger tun.

00:02:10: Wir müssen die Gensi erreichen, auf TikTok präsent sein, ihre Sprache sprechen, ihre Themen aufgreifen und und und.

00:02:16: Und wenn ihr das Wort Gensi jetzt gerade gehört hattet, hattet ihr sicherlich auch ein bestimmtes Bild im Kopf.

00:02:23: Ob dieses Bild dann dieser Gruppe von Menschen, die ja erst mal nichts gemeinsam haben, außer dass sie irgendwas zwischen fünfzehn und fast dreißig Jahre alt sind, ob das Bild dem gerecht wird, ja, darüber sprechen wir vielleicht heute auch ein bisschen.

00:02:36: Natürlich ist es so, dass Generationen so bestimmte, ja, sag mal, Großwetterlagen gemeinsam haben, so gesellschaftlich, technisch, politisch, aber taugt es als ein Sammelbegriff für eine Zielgruppe in den Medien, für junge Mitarbeiter im Unternehmen.

00:02:50: Das sind so Fragen, die euch und uns sicherlich alle umtreiben.

00:02:53: und darüber wollen wir heute sprechen mit jemanden, der sich da super auskennt, der selber nicht mehr ganz Jensie ist, aber der intensiv mit ihr zusammenarbeitet als vorgesetzter und als stellvertretender Programmchef, nämlich von Das Ding, dem Jungen-Sender des SWR.

00:03:11: Er ist mir gerade zugeschaltet und darüber freue ich mich sehr.

00:03:13: Max Lotter.

00:03:14: Hallo.

00:03:15: Hi Lukas.

00:03:15: Guten Tag.

00:03:16: Schön, dass ich da sein darf.

00:03:17: Ja, sehr, sehr gerne.

00:03:19: Sag mal, Max, machen wir jetzt, wenn wir über dieses über den Themenkomplex Jensi sprechen, machen wir eigentlich den ersten Fehler, dass wir beide da nicht in der Jensi drin sind, sondern jetzt schon wieder über diese Jensi sprechen.

00:03:30: Also ich glaube den ersten Fehler machen wir tatsächlich, weil wir schon wieder mal über die Jensi sprechen und nicht mit ihr und ich nehme es trotzdem als Kompliment, dass ich gerade so nicht mehr Jensi bin.

00:03:41: Also ich glaube ich bin schon eher so das... Der klassische millennial, aber natürlich eigentlich müssten wir jetzt noch ein Genzi Vertreter oder eine Vertreterin bei uns sitzen haben.

00:03:52: im Idealfall.

00:03:53: Im Idealfall wäre das so.

00:03:55: Wir versuchen es einfach so.

00:03:57: Also ich, wenn man nur auf die reinen Jahreszahlen schaut, bin ich gar nicht so ganz weit weg von der Genzi, je nach Definition, so zwei bis drei Jahre.

00:04:07: Also von daher bin ich jetzt vielleicht allein altersmäßig noch nicht ganz so weit weg, wie das so... mit meiner Einstellung und mit meiner gefühlten Generation zu Gehörigkeit ist, das ist vielleicht ein Thema, was wir auch noch besprechen werden.

00:04:20: Aber ich will mal anfangen mit dem ersten Wort, was man ja direkt auch mit der Gen-Z irgendwie verbindet, mit so Cringe-Momenten.

00:04:28: Also ich habe ja oft, ist es so, wenn man so Medien verfolgt, wenn die dann besonders jung sein wollen, besonders nah dran an der Gen-Z, denke ich oft an, ja, das ist jetzt irgendwie so ein bisschen, ich weiß auch nicht, es fühlt sich nicht so... So echt an.

00:04:43: Gibt es bei dir oder hast du da im Kopf besondere Medienmomente, die so ein Cringe Moment auch bei dir erzeugt haben, wo du denkst, irgendwie ist das doch nicht das, worum es geht, wenn wir über junge Leute oder mit jungen Leuten sprechen sollen?

00:04:58: Mir fällt also fort ein Meme ein, was nach den Wahlen im letzten Frühjahr war, dass Februar aufgeploppt ist.

00:05:10: als Friedrich Merz sagte, wir machen heute Abend mal richtig Rambo Zambo.

00:05:14: Rambo Zambo.

00:05:15: Rambo

00:05:16: Zambo.

00:05:16: Rambo Zambo.

00:05:17: Genau.

00:05:18: Und das glaube ich, das ist einfach ein Bild, was sehr viele Ebenen sofort hat.

00:05:27: Und allein, dass ihm wahrscheinlich auch gar nicht klar ist, welche Ebenen dieses Wort auch hat, verkörpert ja auf eine so schöne Art und Weise.

00:05:39: diese Verständigungsschwierigkeiten, die es einfach zwischen den Generationen gibt.

00:05:43: Ja, das ist ein durchaus so eine Situation, die ich auch häufiger noch an dich auch häufiger irgendwie denken muss.

00:05:50: Wir wollen ja auch jetzt in einem ersten Schritt mal darüber sprechen, wie ist es eigentlich, wenn man mit einem sehr junges Team hat, was du ja hast, auch bei euch bei das Ding, was für Herausforderungen das mit sich bringt, wie man damit am besten umgehen kann, wie du auch als Vorgesetzter damit umgehst und mit ihnen arbeitest, damit wir so ein bisschen Eindruck kriegen ist, glaube ich, mal ganz gut, wenn du vielleicht mal schilderst, was für ein Team seid ihr denn eigentlich und wie ist es so aufgestellt, wie ist die Struktur vor allem auch altersmäßig?

00:06:22: Also die Mitarbeitenden bei das Ding sind in der Regel im Schnitt, würde ich so sagen, alle Anfang Mitte zwanzig Jahre alt.

00:06:30: Natürlich gibt es so ein paar Ausreißer an allen oder an beiden Enden, aber grundsätzlich ist das mal so der Durchschnitt.

00:06:39: Wir sind sehr Divers auch aufgestellt, wir haben einen Frauenüberschuss, muss man ehrlicherweise auch sagen, sehr viele Frauen im Moment im Team und etwas weniger Männer.

00:06:53: Und ansonsten sitzen wir und ich glaube, das ist auch wichtig, wenn wir über dieses Thema sprechen in Baden-Baden, was jetzt natürlich nicht München, Hamburg oder Berlin ist.

00:07:03: Und gerade beim Thema Recruiting auch zu einer Herausforderung wird, weil wir einfach im Radioteam insbesondere daran gebunden sind, hier vor Ort arbeiten zu müssen und eben nicht alles über Homeoffice abwickeln können.

00:07:22: Und wie ist da so die Situation?

00:07:24: Also direkt mal eingehakt, weil man hört ja, oder wir haben in den vergangenen Jahren immer mal wieder über diesen Fachkräftemangel, der es auch in den Medien gibt, gesprochen.

00:07:33: Ist immer so die Frage, gibt es den wirklich?

00:07:35: oder wie ist das?

00:07:35: Und das ist nicht auch standortabhängig, wie du ja schon angesprochen hast.

00:07:40: Wie sieht es da aus?

00:07:41: Also rennen die Leute euch die Bude ein oder wird es schwieriger?

00:07:46: Also witzigerweise ist es im Moment so... dass wir mehr Bewerbungen bekommen, als wir Leute einstellen können.

00:07:52: Und damit meine ich auch einfach Bewerbungen, die wirklich so gut sind, dass es schon wehtut, absagen zu müssen.

00:08:00: Aber das muss man ehrlicherweise sagen, ist auch nicht immer so.

00:08:02: Es ist immer so ein bisschen phasenweise.

00:08:05: Also es gibt auch Zeiten, wo du großen Bedarf hast und das ist einfach niemand da, wo du sagst, okay, haut mich um.

00:08:12: Und dann gibt es Phasen, wie jetzt, die wirklich so sind, dass wir sagen, Mist, warum haben wir nicht noch mehr Verträge, die wir irgendwie vergeben können?

00:08:20: Und das finde ich total schön, diese Entwicklung jetzt auch wieder, dass man einfach sieht, eine gewisse Attraktivität hat, dieses, das Medium-Radio, von dem ich jetzt auch spreche, aber natürlich auch grundsätzlich, wir machen ja nicht nur Radio, sondern machen ja auch viel Online-Content oder Podcast, dass man einfach sieht, dass wir trotzdem weiterhin attraktiv... offenbar sind für eine junge Generation, was mich total freut, weil es natürlich mit Spotify oder Produktionsfirmen oder selbst Influencer sein auch große Konkurrenzangebote natürlich einfach gibt.

00:08:56: Ja,

00:08:56: absolut.

00:08:57: Wie du hast gesagt, manches haut dich um.

00:09:00: Was braucht es, um dich umzuhauen?

00:09:02: Die bringen den Mut mit, sich anders zu bewerben, als es der Standard tut.

00:09:08: Und das sind manchmal... Kleinigkeiten.

00:09:12: tatsächlich und vielleicht um ein Beispiel zu nennen, ein Moderator, der jetzt bei uns moderiert, dem hätten wir eigentlich fast schon abgesagt und ich habe gesagt, nee, ich möchte den kennenlernen, weil wer die Eier hat, mit Gali Grü eine Bewerbung zu unterschreiben, also ganz liebe Grüße abgekürzt, den möchte ich auf jeden Fall einfach.

00:09:43: Den möchte ich einmal sprechen und wissen, wie der so tickt.

00:09:47: Und es war eine gute Entscheidung, weil ich diesen Kollegen sehr schätze und der einfach einen Spirit auch mit reinbringt, der uns sehr gut tut.

00:09:59: Und klar, der hätte bei einer Bewerbung bei einer Bank oder in der Kanzlei, wäre der wahrscheinlich komplett schon mit diesem Gali-Grü durchs Raster gefallen, aber er hatte einfach den Mut, sag ich mal, das reinzupacken.

00:10:11: Und ja, manchmal ist es dann, ist das der kleine, feine Unterschied.

00:10:15: Und da kannst du viel über wie schreibe ich die perfekte Bewerbung lesen.

00:10:19: Oder hey Chat GPT schreibt mir eine gute Bewerbung.

00:10:23: Am Ende war es diese Kleinigkeit, die am Ende den Unterschied gemacht hat.

00:10:27: Ja, gali grü an dieser Stelle, an den Kollegen.

00:10:30: Falls er das hört und weiß, dass er gemeint ist dann wahrscheinlich.

00:10:35: Auch eine dieser Sachen, weil das führt mich zu einer Frage, die ich dir auch sehr gerne stellen würde.

00:10:41: Wenn du so an daran zurückdenkst, als du so in die Medien gestartet bist, gibts was an dieser jungen Generation, wir verallgemeinern das erst mal jetzt, wir sprechen später noch darüber, dass das gar nicht so einfach ist.

00:10:51: natürlich, wo du sagst, das hätte ich gerne früher auch schon so gemacht.

00:10:56: Also ist es so ein Mut, den die irgendwie mitbringen, Dinge anders zu machen.

00:10:59: Was würdest du sagen, was kannst du auch oder würdest du als junger Max auch schon gerne gemacht haben?

00:11:06: Ja, da gibt es auf jeden Fall Punkte.

00:11:09: Also... allein so ein bisschen mehr für sich selber einstehen und auf sich selber achten.

00:11:18: Das hätte ich mir, hätte ich meinem früheren ich schon gewünscht, weil ich glaube und so geht es einigen Kollegen auch aus der Zeit, als ich irgendwie Anfang zwanzig war mit denen, wenn man mit denen heute noch spricht, dass wir schon immer wieder feststellen, ja wir haben irgendwie schon auch relativ viel mit uns machen lassen, also seien es Arbeitszeiten, Wochenendarbeit, Bezahlung, Ausbildung, all das sind schon Punkte, wo ich rückblickend sagen würde, das würde ich vielleicht heute nicht mehr so machen oder würde ich schon auch sagen, nee Freunde, also bis hierhin und nicht weiter.

00:11:56: Das auf jeden Fall.

00:11:58: Ist ja dann irgendwie zwei mögliche Reaktionen auf diese Veränderungen, die eine, was du gerade angebracht hast, die, ja, ich sag mal, reflektierte und dann gibt's natürlich auch diejenigen, die dann sagen oder daraus dann machen, die sind ja alle faul und die immer mit ihrer Work-Life-Balance und so.

00:12:13: Also, diesen Konflikt kennen wir ja sehr, sehr gut.

00:12:16: Ist es eigentlich auch ein Konflikt, den es bei euch intern gibt?

00:12:19: Ihr seid natürlich ein sehr junges Team, aber ihr seid natürlich auch eingebettet in den SWR als Ganzen, als öffentlich-rechtliche Station.

00:12:25: Sind das Konflikte, die... die ihr intern, die ihr euch auch begegnen.

00:12:30: Also jetzt direkt Konflikte, die uns begegnen, würde ich gar nicht mal so sehr sagen, weil ich finde ja einfach diese Zusammenarbeit mit jungen Generationen ist schon davon geprägt, wenn sie erfolgreich sein soll, dass sich beide Seiten bewegen.

00:12:48: Das heißt, dass ich als Chef schon immer überlege, was ist denn machbar und möglich und wo ist bei mir dann auch die Grenze?

00:12:56: Und genauso muss das auf der anderen Seite funktionieren, dass man als Mitarbeiter davon das Ding sagen kann, das ist so das, was ich mir vorstelle.

00:13:08: Und ich bin auch bereit, mich in gewisser Weise zu bewegen.

00:13:12: Nur dann, glaube ich, kommt man am Ende auch zu dem Ergebnis, was für beide Seiten positiv ist.

00:13:18: Aber es erfordert eben diese Offenheit zu sagen oder eben nicht zu sagen.

00:13:22: Das haben wir aber bislang immer so gemacht.

00:13:25: Das ist ja so dieser Standard, der auch immer kommt, dass der einfach nicht mehr, der ist einfach nicht mehr zeitgemäß und wenn man.

00:13:32: An dem weiter festhält werden wir einfach in den nächsten Jahren massives Nachwuchsproblem bekommen.

00:13:39: Diese Bewegung, die passiert ja wahrscheinlich nicht von alleine.

00:13:42: Also man muss ja sicherlich auch einen Rahmen geben, auch so in deiner Position als Führungskraft, wie man diese Bewegung auch in der Bahn lenkt, wie man die auch anstößt, dass beide Seiten sich aufeinander zu bewegen oder beide Seiten gibt es sicherlich mehrere Seiten, aber auch da ein bisschen der Vereinfachung will.

00:14:02: Wie sieht so ein Rahmen aus?

00:14:03: Also was kannst du konkret tun, um ja, um da auch so die Kommunikation zu fördern, um das Verständnis zu fördern?

00:14:12: Also auch da, um es vielleicht sehr beispielhaft zu machen.

00:14:17: Das erste Mal, dass uns das begegnet ist, war vor, oh, zwei Tausend Achtzehn herum muss das gewesen sein, als wir jetzt auch schon wieder sieben Jahre her, als wir damals einen Morning Show Moderator gesucht haben.

00:14:31: Und ich wollte unbedingt einen Kollegen haben, der in Berlin Morning Show moderiert hat.

00:14:36: Und allein das war ein Kraftakt.

00:14:38: Jemanden aus Berlin.

00:14:39: Das war eine Challenge.

00:14:43: Braucht es Überzeugungskraft?

00:14:44: Aber

00:14:44: die Überzeugungskraft hatte ich offenbar, weil er hat gesagt, ja, er kommt, er macht das.

00:14:49: Aber er kommt nur für seventy-fünf Prozent.

00:14:51: Also drei von vier Wochen im Monat.

00:14:54: Und das war... Nicht unmöglich, aber es war irgendwie damals schon auch erst mal unüblich, weil er sagt, ich möchte diese eine Woche für meine Projekte nutzen, ich möchte reisen und so weiter und so fort.

00:15:08: Und wir haben gesagt, okay, let's do it.

00:15:10: Wir haben das gemacht und ab da begann dann auch so ein bisschen mehr noch die Offenheit dazu.

00:15:17: dass wir diese grundsätzliche Regel von ModeratorInnen müssen vier Wochen durchmoderieren, weil Personalitätbildung wichtig ist, dass wir das aufgebrochen haben.

00:15:27: Und total froh sind, dass wir das gemacht haben, weil wir gemerkt haben, die Leute moderieren besser, wenn die nicht jede Woche, jeden Tag und Point abliefern müssen.

00:15:39: Weil was sollen die denn auch erzählen, wenn die nur praktisch jeden Tag in diesem Studio hängen und nichts mehr erleben?

00:15:48: Ja, also die sind dann natürlich schon noch mal anders aufgestellt und es reicht ja aus wenn die auch einfach andere Jobs machen.

00:15:56: Das muss ja nicht unbedingt sein, dass sie dann reisen gehen jede Woche, in der sie nicht arbeiten, aber einfach das, dass man so das Setting um einen herum neu aufstellt, neuen Input bekommt, ich glaube das hilft wahnsinnig und macht unser Programm am Ende stärker, wenngleich die Personality-Bildung natürlich zurückgeht, aber.

00:16:16: Ja, vielleicht ist es auch nicht mehr das Allerwichtigste.

00:16:19: Das ist ja so ein Aus-Testen, aber ich glaube, was da drinsteckt, was ich total interessant finde, ist, dass dadurch diese Flexibilität, die ja junge Menschen gerne einfordern von ihrem Arbeitgeber in dem Fall dazu geführt hat, dass sie halt eine Struktur überdacht habt und die euch eigentlich sogar weitergebracht hat.

00:16:36: Das Programm irgendwie besser näher dran, mehr am Leben, am Puls des Lebens sozusagen ist, finde ich, ein interessantes Bild.

00:16:45: Also dass man da das auch nutzen kann, diese Anforderungen.

00:16:48: die eine junge Generation an etwas stellt, um dann auch Dinge zu verbessern, anstatt das irgendwie sofort ablehnend dem ablehnend gegenüberzustehen.

00:16:57: Das finde ich ein sehr interessanter Punkt.

00:17:01: Wie schmal ist eigentlich der Grad, wenn man mit jungen Leuten arbeitet, zwischen ich spreche irgendwie ihre Sprache, ohne dabei anbiedern zu sein?

00:17:11: Also das passiert ja ganz schnell, dass man dann so irgendwie so der wieder der cringe Typ wird, der dann ständig diese Wörter benutzt.

00:17:17: dann so Schulterklopfen da und so tut, als wäre ich irgendwie ein Teil davon, obwohl man es irgendwie nicht ist.

00:17:22: Wie wandelst du auf diesen Grad?

00:17:24: Ja, das ist natürlich ein Ritt auf der Rasiertlinge, um mal noch eine weitere Flosklereien zu werfen.

00:17:30: Sehr

00:17:30: gut.

00:17:33: Aber natürlich prägt einen selbst das, wenn du mit jungen Leuten arbeitest, weil du automatisch Sprache aus dem Alltag, die hier in der Redaktion fällt, irgendwie für dich mitverwendest und wenn ich mich mit Leuten meiner Generation unterhalte, dann fällt denen schon immer wieder mal auf, dass ich eben offenbar eine sehr junge Sprache spreche oder dann auch mal ein Wort erklären muss oder was auch immer, dass man einfach so selbstverständlich in seinen Sprachgebrauch übernommen hat und ich versuche das schon immer so weit zu machen, wie es sich für mich gut anfühlt.

00:18:14: Und will mich da auch nicht verstellen oder jetzt künstlich irgendwelche Wörter benutzen, obwohl sie eigentlich gar nicht mal im Sprachgebrauch entsprechen.

00:18:21: Aber ich merke einfach, dass das auch nicht leicht ist zu sagen, ne, mach ich gar nicht mit, weil du hast gar keine Chance.

00:18:32: Das gehört vielleicht auch einfach zu dem Job dazu.

00:18:34: Und das wäre auch immer so.

00:18:37: meine Empfehlung, die ich anderen mitgeben würde.

00:18:40: Mach es soweit es sich für dich gut anfühlt.

00:18:42: Und es ist auch okay zu sagen, ich möchte da gar nicht mitmachen.

00:18:45: Weil eben am Ende geht es ja immer darum auch irgendwie authentisch zu sein.

00:18:49: Ja, das klingt nämlich ja bei dir so, dass es dann einfach passiert.

00:18:53: Also, dass du das ja irgendwie gar nicht planst oder ich plan jetzt so und so zu reden, damit ich irgendwie gut ankomme, sondern dass es einfach passiert.

00:19:00: Wie fein ist denn das Gespür der Leute, ob jemand da dann einfach so redet, weil es irgendwie passiert oder sich halt irgendwie anbiedert?

00:19:09: Ich habe immer das Gefühl, dass die da schon sehr feines Gespür haben, viele, viele Menschen.

00:19:14: aus dieser Generation, wenn man da irgendwie zu sehr jetzt einen auf, ach, ich bin jetzt aber auch noch so jung innerlich

00:19:20: macht.

00:19:21: Ich glaube auch, dass da die Antennen sehr fein sind.

00:19:24: Mir hat es tatsächlich noch nie jemand gespiegelt, dass er das cringe widdelt.

00:19:29: Aber ich werde da total offen dafür, wenn man das sagt.

00:19:34: Aber ich kann es genau auch andersrum sehr gut und noch besser einfach... Beurteilen aus der Sicht, nämlich wenn es darum geht, wie sprechen ModeratorInnen bei uns im Programm.

00:19:47: Weil es natürlich auch da Momente gibt, wo ich sage, auf der einen Seite, das sind jetzt vielleicht ein bisschen arg viele Anglicismen für eine Moderation und das ist cool und ich freue mich, wenn ihr authentisch sprecht und unser Programm soll ja auch authentisch sein, aber am Ende muss es natürlich auch verständlich sein und man da eher gucken muss, wie kriegt man das in Einklang.

00:20:09: Authentizität und Verständlichkeit.

00:20:13: Und manchmal gibt es natürlich auch Leute, die vielleicht versuchen, damit ein bisschen mehr noch zielgruppig zu sein.

00:20:22: Und dann sind wir aber auch wieder beim Thema Authentizität, dass man einfach versucht, Leuten auch mitzugeben.

00:20:27: Ihr müsst jetzt nicht zwingend.

00:20:30: Jedes zweite wort auf englisch sprechen um irgendwie cooler zu wirken sondern ist es viel mehr wert wenn ihr einfach bei euch selber bleibt und nicht irgendeinem marionette.

00:20:40: Eigentlich seid die, die nur vorgibt, kurze sein.

00:20:43: Also nicht zu viel eingreifen.

00:20:45: Also das, das ist irgendwie ja klar.

00:20:48: Es gibt wahrscheinlich irgendwie eine Grenze und man muss ja auch immer in der Lage sein, Kritik zu zu äußern und auch zu empfangen.

00:20:54: dann auf der anderen Seite.

00:20:55: Aber dein Ansatz ist schon eher ja einfach machen lassen, sie selber sein lassen.

00:21:01: Was ehrlicherweise im Radio ja ganz lange auch oft ein Problem war.

00:21:05: Ich meine, du kommst ja auch im Radio, weil man da schon ein bisschen irgendwie in vorgefertigte Bilder irgendwie reingepresst werden soll und es ist dann so feststehende Sachen gibt, wie du darfst nicht länger als.

00:21:16: Also wir kennen das ja, alles brauche ich gar nicht aussprechen.

00:21:19: Und dein, aber dein Ansatz ist gerade dann im Umgang mit den jungen Leuten ist eher zu sagen, ja, you do you.

00:21:26: Voll, weil ich einfach glaube, dass das am Ende, das ist was auch die meisten Menschen, die uns dann konsumieren, abholt.

00:21:34: Ja.

00:21:35: Und natürlich... haben wir das immer wieder, dass gerade Leute, die vom Privatfunk kommen, und ich denke, das kann ich so offen sagen, weil ich ja selber vom Privatfunk damals zum SWR gewechselt bin, dass wir denen schon versuchen, ein bisschen das Formatik auszutreiben und dahin entwickeln wollen, dass sie mehr sie selbst sind.

00:21:55: Und ich freue mich dann, wenn wir einfach im Programm Menschen hören und ich sage, ja, der ist genau so, wie du ihn da gerade hörst oder sie.

00:22:07: Der ist so freaky, wie du ihn hörst.

00:22:10: Oder was auch immer.

00:22:11: Weil dann haben wir, finde ich, immer viel richtig gemacht.

00:22:15: Wenn wir das Gefühl haben, es gibt überhaupt keinen... Dann habe ich das Gefühl, es gibt überhaupt keinen Unterschied mehr zwischen dem Menschen, wie er bei mir im Büro sitzt und dem Moderator, wie er im Programm klingt.

00:22:27: Und das kommt dann auch draußen an.

00:22:30: Also das ist ja auch etwas, was auch... Das Publikum spürt das ja wahrscheinlich, dass das jetzt nicht irgendwie gestellt ist, dass das nicht immer das Gleiche ist, sondern dass da einfach wirklich jemand mit mir redet und mit allen ja auch guten Seiten und Schwächen, die natürlich auch jeder irgendwie mit sich bringt und hat.

00:22:51: Also kriegt ihr da Rückmeldungen, ist das irgendwie, kann man das irgendwie messen?

00:22:56: Das ist wahrscheinlich schwierig, aber ist das irgendwie so ein, oder hast du ein Gefühl dafür entwickelt, dass Leute das einfach honorieren und auch euer Publikum das honoriert, dass ihr sagt, wir lassen die Leute einfach so sein, wie sie sind am Mikrofon.

00:23:07: Also messen kann man es tatsächlich, wobei man könnte es wahrscheinlich messen, indem man eine Medienforschung damit beauftragt.

00:23:15: Das haben wir tatsächlich jetzt noch nicht gemacht.

00:23:20: Ich glaube, es gibt einen Punkt, den ich da widerspiegeln kann, dass wir das immer wieder mal in Vorstellungsgesprächen hören, wenn wir die Leute fragen, warum sie denn meinen oder was so die Intention war, sich jetzt bei das Ding zu bewerben, dass dann eben häufig auch sowas kommt, wie ja, ich habe das Gefühl, dass die Leute bei euch einfach sie selbst sein können.

00:23:43: Das ist natürlich immer so ein bisschen bilsam auf der Seele, wenn man das hört, weil genau das ist ja das, was wir irgendwie jeden Tag versuchen, den Leuten auch beizubringen oder ihm auch möglich zu machen.

00:23:54: Und das ist so die einzige Rückmeldung, von der ich einfach sehr klar weiß, dass es sie gibt im Programm.

00:24:03: Klar kann man kann es jetzt an M.A.

00:24:04: Ergebnissen messen, aber da fließt natürlich nicht nur das ein, sondern geht es ja um viele weitere Faktoren.

00:24:11: Aber ich finde das schon immer ein sehr prägendes Beispiel einfach zu sehen, dass das offenbar, dass das offenbar wirkt.

00:24:18: Und natürlich, das sind Leute aus einer Medienbabel, die das auch nochmal anders hören, als es der der gemeine Hörer an sich tut.

00:24:24: Aber ja, ich freue mich trotzdem immer, wenn ich es höre.

00:24:28: Ja,

00:24:29: das ist mal eine interessante medienpsychologische Untersuchung eigentlich.

00:24:33: Total, total.

00:24:35: Das könnte man vielleicht mal anregen an der Stelle.

00:24:38: So insgesamt, Merkt man dir ja total an, dass du auch super gerne mit so einem jungen Team arbeitest.

00:24:46: Was ist denn das Schwierige?

00:24:47: Also wo würdest du sagen, da gehe ich dann manchmal nach Hause und denk so, das war jetzt echt anstrengend?

00:24:54: Ja, natürlich ist das anstrengend, weil am Ende ist ja immer so ein bisschen um die Balance geht zwischen was will ich möglich machen und was nicht.

00:25:02: Und ich könnte mir das Leben leicht machen und sagen, wir machen es so wie ich sage und damit Punkt frisst oder stirbt.

00:25:10: Aber das ist eben das, was ich nicht möchte.

00:25:13: Aber klar, das würde es für mich relativ leicht machen, weil dann spielen wir nach meinen Regeln.

00:25:18: Und ich glaube dadurch, dass ich die Offenheit habe, da auf Wünsche einzugehen, mir natürlich in gewisser Weise das Leben schwerer mache, als ich es mir machen müsste.

00:25:33: Aber das habe ich jetzt schon mal gesagt.

00:25:36: Ich glaube, am Ende ist die Zusammenarbeit effektiver und fruchtbarer.

00:25:41: wenn wir uns gegenseitig aufeinander zubewegen und gucken, was gute Lösungen sind oder was machbar ist, als wenn man so dieses, ja, ich sag an und du machst Prinzip anwendet.

00:25:59: Es ist ja fast klar, das müssen wir jetzt glaube ich gar nicht viel darüber reden, warum ein junges Team immer gut ist, wenn man eine junge Zielgruppe erreichen will, weil man einfach dann die Leute aus dieser Lebensrealität natürlich einfach in der Redaktion sitzen hat, die die Themen kennen, die die Sprache kennen, die popkulturelle Codes kennen und so weiter, was für euch ja super wichtig ist.

00:26:20: Deswegen lasst uns ein bisschen darauf drehen jetzt, wie ihr denn ein Programm macht zusammen als Team und wer eigentlich eure Zielgruppe ist.

00:26:30: Ihr habt einen öffentlich-rechtlichen Auftrag, ihr soll die Leute zwischen vierzehn und neunzwanzig, glaube ich, so Kerns Zielgruppe erreichen.

00:26:37: Wie definiert ihr denn eure Zielgruppen?

00:26:39: Also ist es das dann schon, wo ihr sagt, das sind dann die Leute, das sind diese jungen Menschen und die versuchen wir auf allen Kanälen irgendwie anzusprechen.

00:26:46: oder geht diese Zielgruppenanalyse noch mehr ins Detail?

00:26:49: genauer.

00:26:51: Also genau, vierzehn bis neunzwanzig in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ist sozusagen das, was so als große Klammer über allem steht.

00:26:59: Aber natürlich geht das hier in der Radioredaktion auch noch mal detaillierter, dass wir einfach gesagt haben, wir haben noch mal, und das ist jetzt auch tatsächlich ganz neu, vier Personas entwickelt zusammen mit der Medienforschung, die am Ende Personen darstellen, die Am häufigsten das Ding hören.

00:27:22: Also das sind diejenigen, die wir in der Masse am häufigsten erreichen.

00:27:26: Und da versuchen einfach noch mal ausdifferenzierter festzulegen, für wen wir eigentlich hier Programm machen.

00:27:33: Weil am Ende auch da noch mal wir sitzen in Baden-Baden.

00:27:36: Das ist schon irgendwie eine eigene Bubble.

00:27:38: Medienmenschen sind eine eigene Bubble, weil die natürlich auch in ihren Kontakten und Freundeskreisen wiederum sehr von Medienleuten geprägt sind.

00:27:46: Und diese vier sollen uns einfach helfen.

00:27:48: immer wieder mal so.

00:27:50: nochmal reset im Kopf, für wen machen wir das hier eigentlich alles und erreichen wir die auch wirklich damit.

00:27:57: Und deswegen sind die wichtig, dass wir die haben und einfach uns immer wieder klar machen, ist ein Thema, was wir im Radio ansprechen wollen, ist das überhaupt schon ein Thema oder sind wir derzeit voraus?

00:28:09: Gerade bei so Trends stellen wir auch immer wieder fest, dass wir manchmal sagen, ne, lass mal noch kurz warten, bis das auch wirklich in der Masse angekommen ist.

00:28:17: Weil wir gerade vielleicht einfach zu früh sind und die Leute sich fragen, hey, wo von sprechen die da eigentlich?

00:28:23: Und das ist glaube ich schon wichtig, dass man so was hat, um einfach so ein Bewusstsein zu schaffen, dass wir einfach immer reflektieren.

00:28:35: Ich komme gerade aus dem Satz nicht raus.

00:28:38: Das macht nichts.

00:28:40: Ich glaube, wir haben das verstanden, dass sie reflektiert.

00:28:43: dass es jetzt nicht nur den einen jungen Menschen gibt.

00:28:48: Da kommen wir auch gleich noch ein bisschen detaillierter drauf, weil ich das ein wichtiges Thema finde, sondern halt ja verschiedene Lebensrealitäten, verschiedene Sozialisationsstufen.

00:28:57: Wie sehen diese Personas denn genauer aus?

00:29:00: Also was sind so die Unterschiede dann innerhalb dieser jungen Zielgruppe, die ihr dann mit dieser Persona versucht abzubilden?

00:29:06: Ich kann jetzt natürlich nicht komplett offenlegen, wie die ausschauen, aber vielleicht so ein paar Details verraten.

00:29:14: Also tatsächlich sind zwei Personen mit Migrationsgeschichte dabei, was uns einfach wichtig war, auch das abzubilden.

00:29:23: Das hatten wir in den vorherigen Personas noch nicht, einfach weil es die Mephozahlen auch noch nicht hergegeben haben tatsächlich.

00:29:31: Und das war uns auch wichtig, dass wir das jetzt einmal so fix auch hinterlegen, wobei ich... noch nie das Gefühl hatte, dass wir da schlecht aufgestellt waren, einfach weil, wie ich ja schon vorhin erzählt habe, wir in der Redaktion allein schon sehr divers aufgestellt sind.

00:29:48: Und deswegen diese Themen, die diesen Themenkomplex irgendwie betreffen, sowieso schon recht gut abbilden in so wie ich das sehe.

00:29:59: Ansonsten haben wir zum Beispiel auch eine sehr junge Personamit dabei, die für uns schon auch wichtig ist, weil wir natürlich immer wieder uns ja auch die Kritik gefallen lassen müssen.

00:30:13: Die jungen Leute hören keine Radio mehr.

00:30:17: Ja, guckt die MA an, ist nicht so.

00:30:22: Aber trotzdem, man muss sich ja einfach klarmachen, dass der, der sage ich mal, fünfzehnjährige und wahrscheinlich reicht es schon ein achtzehn oder einen zwanzigjährigen zu nehmen.

00:30:34: Das sind nur fünf Jahre Unterschied.

00:30:37: Aber die Interessenswelt, die Hintergründe, die allein schulische Situation ist so immens anders.

00:30:47: Im Alter sind fünf Jahre eine Ewigkeit.

00:30:49: Ewigkeit,

00:30:50: absolut.

00:30:51: Und jetzt macht es mal mit vierzen bis neun zwanzig.

00:30:54: Also dadurch laufen wir ja so krass viele unterschiedliche Stufen.

00:30:59: Allein deshalb war uns auch irgendwie klar, dass wir mit zwei Personen, wie wir sie früher hatten, wahrscheinlich nicht mehr so weit kommen, weil natürlich allein schon durch die durch die digitale Entwicklung sich Dinge so verändert haben, dass wir sagen müssen, wir brauchen auf jeden Fall mehr Personen, um so dieses ganze Spektrum irgendwie abzubilden.

00:31:19: Wie planbar ist eigentlich Erfolg?

00:31:22: in dieser Zielgruppe.

00:31:23: Also weil man kann das natürlich alles versuchen in den Personas abzubilden.

00:31:27: Wir erreichen die und die Lebensrealität damit vielleicht noch ein bisschen besser.

00:31:31: Aber am Ende hat man ja oft den Eindruck, dass gerade auch wenn man darauf schaut, was so viral geht auf den Social Media Kanälen und so, dass das irgendwie manchmal schwer planbar ist, was eigentlich gut ankommt und was nicht.

00:31:44: Wie beobachtest du das oder was für Erfahrungen macht ihr da mit der Planbarkeit von Erfolg gerade in der Jungsiegruppe?

00:31:51: Also wenn du eine Formel weißt, kaufst du sofort?

00:31:55: Wenn ich die wüsste, dann seh ich vielleicht jetzt nicht hier, schon woanders wirklicherweise.

00:32:01: Ja, ich habe sie tatsächlich auch nicht.

00:32:03: Ich glaube, dass bei uns auch viel über Try and Arra passiert.

00:32:09: Weil, ja, das glaube ich auch einfach ein gelahntes Prinzip ist auch bei den jungen Menschen selbst.

00:32:17: Also, lass uns vielleicht einfach Dinge mal ausprobieren.

00:32:21: und schauen was dabei rauskommt.

00:32:23: Das ist tatsächlich auch etwas was wir bei das Ding im SWR sozusagen schon auch immer wieder versuchen umzusetzen, weil dann andere Redaktionen auch von unseren Ergebnissen profitieren können oder einfach unsere Erfahrungen nochmal für sich auch... weiterentwickeln können.

00:32:46: Also als Beispiel, wir haben jetzt schon seit einigen Jahren Visual Radio.

00:32:49: Das heißt, du kannst jederzeit auf unserer Seite live in Studio gucken.

00:32:54: Wir streamen sozusagen rund um die Uhr.

00:32:56: Der

00:32:56: Videopodcast Trend kann ich gar nicht schocken.

00:33:02: Aber tatsächlich waren wir so die ersten im SWR, die das gemacht haben.

00:33:06: Und mittlerweile gibt es eben auch bei den anderen Wellen, aber die haben dann eben sehr von unseren Erfahrungen profitieren können, weil natürlich.

00:33:14: Ich glaube, das kann ich sagen.

00:33:15: Es ist natürlich einfacher, in einer jungen Redaktion neue Dinge auszuprobieren, als in älteren Redaktionen.

00:33:22: Weil natürlich da eine größere Offenheit ist, mal Dinge auszuprobieren, die man bislang noch nicht gemacht hat, um zu gucken, wie fühlt sich das an.

00:33:33: Und tatsächlich hatten teilweise Kameras auf dem Studiopult stehen, die sehr nah diese Perspektive der Moderatoren zeigt.

00:33:42: Und das ist ja schon was, was man... was man wollen muss, dass das gerade in der Morningshow kurz nach sechs, dass eine Kamera dich in voller Aufnahme zeigt, da muss man natürlich schon einmal sprechen, hey, ist das okay oder nicht?

00:33:59: Aber solche Erfahrungen sind dann natürlich einfach, wie gesagt, auch gut fürs Haus.

00:34:05: Also die Erfolgsformel haben wir beide noch nicht.

00:34:08: Es ist viel Trial and Error natürlich auch.

00:34:13: Gibt es denn etwas, was du vielleicht gelernt hast, was man, wenn man ein Programm für eine junge Zielgruppe macht, auf gar keinen Fall machen sollte?

00:34:20: Also die Anti-Erfolgsformel quasi.

00:34:24: Ganz viel und wichtig ist ja, dass man eben draus lernt.

00:34:28: Also ich glaube, in den letzten Jahren oder seitdem ich den Job... mache, habe ich immer wieder mal Dinge gemacht, die ich heute anders machen würde.

00:34:38: Und auch da, das bedarf halt einer gewissen Offenheit dann auch transparent mal mit Fehlern umzugehen oder fast noch wichtiger auch mal zu sagen, ich weiß gerade selber nicht, was die richtige Entscheidung ist.

00:34:52: Wie würdest du das dann machen?

00:34:54: Auch da das Team mal mit einzubeziehen, um um eine Rückmeldung zu bekommen.

00:34:59: Ich glaube, das wird mehr wertgeschätzt, als wenn wir einfach nur Vorgaben.

00:35:04: Und man sich da einfach beteiligt fühlt und wir dann auch zusammen sagen können, hey lass uns zusammen das Ergebnis optimieren.

00:35:13: Ich finde ja so die Arbeit, die ihr macht oder die viele Kollegen, die Programme für junge Menschen machen ja auch insofern eine wichtige, aber auch herausfordernde Aufgabe, weil wir ja in einer Gesellschaft leben, die immer älter wird.

00:35:26: Wir erleben auch in der Politik.

00:35:28: Ich glaube, das kann man einfach auch mal so sagen, dass die Themen von jungen Menschen dort relativ wenig stattfinden.

00:35:34: Und jetzt habt ihr dann ja so diese Aufgabe.

00:35:36: Da sind wir schon wieder bei dem Grad oder einem Spagat oder welches Bild man jetzt auch immer.

00:35:42: wählen will, dass sie natürlich einerseits sehr viel Unterhaltung auch macht, aber auf der anderen Seite natürlich auch den öffentlich-rechtlichen Auftrag hat, um halt politische gesellschaftlich relevante Themen einer jungen Zielgruppe näher zu bringen.

00:35:55: Wie macht ihr das in einer Zeit, in der junge Themen nicht wirklich Hochkonjunktur haben, um es mal so auszudrücken?

00:36:03: Ja, also wir versuchen schon und das versuchen wir auch schon seit vielen Jahren diesen Anspruch an Information nicht zu verlieren, neben diesem großen Thema Unterhaltung.

00:36:14: Das natürlich unser Programm prägt.

00:36:16: Logisch.

00:36:17: Also wäre auch falsch, wenn wir das nicht machen würden.

00:36:20: Aber wir haben schon immer gesagt, dass wir einen hohen Anspruch eben daran setzen, jungen Menschen mitzugeben, was relevant ist in der Welt und wie diese ja auch immer komplexer werdende Welt um einen herum funktioniert.

00:36:36: Weil wir schon ja da nicht nur sozusagen den Haken hinter das Wort Auftrag setzen wollen, sondern weil wir das auch wirklich so als, ja wie soll man sagen, Kiefunktion von uns sehen, Dinge zu erklären.

00:36:54: Weil wir merken ja selber, wir müssen ja nur mal selber auf Social Media gucken, wie viel Quatsch einfach unterwegs ist.

00:37:02: Und da sollte schon unser Anspruch sein, dass wir da ein bisschen aufräumen und irgendwie... Leute sagen, hey, das habe ich bei das Ding gehört und ich glaub denen das.

00:37:12: Das, glaube ich, ist so extrem wichtig in dieser Welt, wo einfach Fake News sind ja überall unterwegs und jetzt gerade mit KI.

00:37:23: Also mittlerweile ist es ja selbst ich scheitere manchmal daran.

00:37:28: Es gibt ja immer wieder diese Clips, wo man echte und KI-Videos unterscheiden soll.

00:37:33: Da scheitere ich ja auch schon.

00:37:35: dran und ich würde mich jetzt mal als schon Affin dafür irgendwie bezeichnen.

00:37:42: Ich hoffe es.

00:37:45: Und deswegen haben wir einfach schon immer versucht Nachrichten irgendwie außerhalb eines Nachrichtengefäßes im Programm einen gewissen Platz zu geben, aber auch immer mit dem Anspruch vielleicht ein bisschen mehr zu erklären, als man das in anderen Formaten, die älter sind, machen würde.

00:38:04: Und welche Rolle spielt das, was ich ja auch gerade schon angesprochen habe, dieses irgendwie eine Stimme von jungen Menschen für junge Menschen zu sein in einer Gesellschaft, die die Themen, die junge Menschen interessieren, nicht so sehr auf dem oberen Drittel des Settels hat, um es mal so zu formulieren.

00:38:22: Ist es auch, also prägt es irgendwie deine Arbeit auch, ist es, was worüber du dir Gedanken machst?

00:38:27: Ja, also wir merken das schon, dass das... Wir ja teilweise auch, ich überlege gerade ein Beispiel, wo wir das konkret hinterlegt haben.

00:38:40: Ich glaube so dieses Thema Stadt und Land zum Beispiel.

00:38:45: Gerade, wenn ich jetzt Richtung Baden-Württemberg gucke, es betrifft eigentlich beide Bundesländer, dass wir natürlich auch sehr viele ländlich geprägte Regionen haben.

00:38:55: Ein Thema, was mich auch persönlich sehr umtreibt, wie viele Stammhörerinnen und Hörer wissen dürften.

00:39:02: Auf jeden Fall ein Thema, seit sowas wie Busanbindung, dass ich irgendwie, wenn ich nicht um siebzehn oder dreißig den letzten Bus genommen habe, habe ich ein Problem.

00:39:14: Und sowas kriegen wir schon immer wieder gespiegelt und versuchen das natürlich auch abzubilden.

00:39:18: Oder gerade im nächsten Jahr stehen Landtagswahlen an in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz.

00:39:24: Da werden wir schon auch sehr stark darauf gucken, Mensch, was sind denn die Themen, die junge Menschen umtreiben und welche Parteien bieten denn dafür welche Lösungen an?

00:39:35: Das wollen wir dann schon abbilden und da nochmal sehr klarziehen.

00:39:42: Was sind so die Themen, die junge Menschen gerade umtreiben?

00:39:47: Wohnraum zum Beispiel, auch sicherlich sehr großes Thema.

00:39:52: Da müssen wir natürlich ran und ich glaube, Das ist auch gesetzt bei uns im Leitungsteam, dass wir sagen, das können wir auch nicht ignorieren.

00:40:02: Also diese Themen aus einer jungen Perspektive zu betrachten, sicherlich wichtiger denn je.

00:40:07: In Zeiten, wo das dann doch ein bisschen kurz kommt politisch oft.

00:40:10: Jetzt haben wir jetzt schon zum Beispiel dieses Stadtland-Thema, hast du angesprochen, was ja schon auch darauf hinweist.

00:40:18: Alle in dieser Gen Z haben die gleichen Themen und die gleichen Probleme und sprechen die gleiche Sprache.

00:40:26: Wir kommen so ein bisschen zu dem Thema.

00:40:28: vielleicht auch Kritik an diesem Begriff und Kritik an so Einteilungen in Generationen, weil das gibt ja nicht die Gen Z, oder?

00:40:39: Also ich würde das eben sofort unterschreiben, dass es... eben nicht die Gensi gibt.

00:40:46: Und ich bin auch überhaupt kein Fan davon, immer dieses Generationen-Ding aufzumachen, weil allein wenn ich bei uns in die Redaktion gucke, da gibt es da gibt es Leute, die sind deutlich über unserer Zielgruppe.

00:41:01: Wenn du die aber von Mikrofon setzt oder die in Text schreiben lässt, dann klingt es so als wäre das von einem Mittezwanzigjährigen.

00:41:08: Und deswegen, es ist wahnsinnig.

00:41:12: Schwierig, Leute in Schubladen zu stehen, aber das war es eigentlich schon immer.

00:41:16: Bei Generationen ist es schon wieder okay, alle in Schubladen zu stehen.

00:41:24: Also, was ich immer so denke, ja, diese Generation, das ist ja erstmal eine soziologische Einteilung.

00:41:32: Und natürlich gibt es für Generationen immer so Sachen, die die Generation einen, so große politische gesellschaftliche Umwälzungen, ja vor allem auch ganz oft bei der GenSie, weil das sicherlich so die Corona-Pandemie, die da ein großer Einschnitt war für viele junge Menschen.

00:41:46: Aber daraus dann, und das ist vielleicht dann die Kritik an... uns Medien so ein bisschen daraus dann so eine Zielgruppe zu machen und dann zu sagen so ja wir wollen jetzt die Gen Z erreichen das ist dann glaube ich sehr sehr kurz gesprungen und vielleicht und da würde mich deine Einschätzung interessieren vielleicht sind wir auch so ein bisschen selbst schuld in Anführung sein selbst mit dran schuld dass so ein bestimmtes Bild einer Gen Z einfach entstanden ist die dieser Vielfalt die es in dieser Generation gibt gar nicht so gerecht wird.

00:42:16: Ja, wir sind ja allein schuld, weil wir jetzt schon wieder über Genzi sprechen und niemanden dabei haben.

00:42:23: Und allein wenn wir sagen die Medien.

00:42:26: Ja klar.

00:42:27: Aber

00:42:27: am Ende muss man irgendwo ja anfangen mal Schubladen zu bilden, weil ansonsten sprechen wir immer von allen und das ist natürlich auch nicht, das ist natürlich auch nicht gut.

00:42:37: Aber ich bin total bei dir, dass wir natürlich auch mit verantwortlich sind, dass wir dieses Bild tragen.

00:42:43: Auf jeden Fall ist das so.

00:42:45: Aber.

00:42:47: Ich würde immer sagen, dass ich es nicht gut finde.

00:42:50: Weil einfach so viele Unterschiede einfach bestehen.

00:42:55: Ich glaube, da ist auch da die Antennen relativ fein.

00:43:00: Das habe ich dem vorgespräch.

00:43:01: Kann man ja schon auch erzählen.

00:43:03: Habe ich dir das schon auch erzählt?

00:43:04: Anekdoten helfen ja manchmal.

00:43:07: Ich bin vor kurzem mit dem Zug nach Hamburg gefahren.

00:43:10: Das war zur Zeit, als das Wacken Open Air stattfand.

00:43:13: Und dann bin ich da ins Gespräch gekommen mit zwei jungen Metal-Fans.

00:43:17: Auch Anfang zwanzig, würde ich schätzen.

00:43:20: Und dann haben die mich so gefragt, was ich so beruflich mache.

00:43:22: Dann habe ich so hier dieses Medienzeug irgendwie.

00:43:25: Versuch zu erklären.

00:43:26: Und dann hat der Eide so ein bisschen provokant zufolge gefragt, ach, dann bist du das, der uns immer als Gen Zee abstempelt.

00:43:33: Und da muss sich schon erstmal ein bisschen lachen.

00:43:36: und dann habe ich mich so versucht rauszureden.

00:43:38: Ja, ich sehe das schon auch kritisch mit dem Begriff.

00:43:41: Aber da hatte er mich natürlich ein bisschen.

00:43:45: Weil die fanden das gar nicht lustig, dass sie als J&Z bezeichnet werden.

00:43:48: Also wir haben damit nichts zu tun mit dem Bild, was da irgendwie so vorherrscht, wie wir alle so sind und was wir alle so gut finden und wie so reden und so.

00:43:57: Da haben die sich jetzt gar nicht wieder erkannt.

00:44:00: Begegnet dir sowas auch.

00:44:02: Ja, ich habe zum Beispiel nie das Gefühl gehabt, dass über mich als Millenial so viel gesprochen wurde.

00:44:07: Oder die Millenials sind alle, was auch immer.

00:44:12: Also klar, in der Schule hieß es auch immer, die Generation vor euch, die war fleißiger, die war schlauer.

00:44:17: Ich glaube, da werden wir nie rauskommen.

00:44:19: Genau,

00:44:20: das ist

00:44:21: ein

00:44:21: Bild, das sich irgendwie immer wieder wiederholt.

00:44:24: Aber irgendwann hat es ja schon einfach angefangen, dass man so sehr viele Dinge, die man vielleicht in der Welt blöd fand, dann Gen Z in die Schuhe geschoben

00:44:34: hat.

00:44:34: Und das finde ich tatsächlich nicht okay.

00:44:38: Mit Sicherheit, Sinn haben sich Ansprüche und Anforderungen verändert, aber dass man so die Schuldigkeit immer so auf Gen Z abwälzt, da gehe ich oft einfach nicht mit.

00:44:51: Und ganz viele entlarven sich auch dadurch allein schon, dass sie von Gen Z sprechen.

00:44:57: dass sie von Gen Z sprechen oder dann schon magst, okay, der oder diejenigen hat gar nichts verstanden.

00:45:05: Ja, das stimmt.

00:45:07: Und es ist ja auch für viele fast schon so eine Art Schimpfwort geworden irgendwie.

00:45:13: Und dann diese ganzen Missverständnisse, die dann entstanden sind.

00:45:15: Eigentlich wollte ich dich das auch noch fragen, was sind denn eigentlich die größten Missverständnisse über die Gen Z?

00:45:20: Aber dann wären wir ja auch schon wieder.

00:45:21: Wahrscheinlich ist das größte Missverständnis, dass es die Gen Z einfach gar nicht gibt.

00:45:26: Absolut.

00:45:26: Absolut, ja.

00:45:29: Und warum redet mir der trotzdem so viel darüber?

00:45:33: Das ist eine gute Frage.

00:45:35: Ich glaube tatsächlich, dass es natürlich leicht ist, Schuld, was ich gerade schon gesagt habe, einfach dann irgendwo hinzuschieben und zu sagen, ja, aber es sind die.

00:45:45: Deswegen laufen bestimmte Dinge so.

00:45:47: Deswegen funktioniert die Wirtschaft nicht mehr, weil die jungen Leute der Gensi nicht mehr arbeiten wollen und Work-Life Balance über alles stellen.

00:45:54: Das ist natürlich Quatsch.

00:45:56: Das ist einfach Quatsch.

00:45:57: Ja,

00:45:57: es ist gut, dass wir das einmal festgestellt haben.

00:46:00: Genauso wenig wie jeder Jan Sieler.

00:46:03: Ich habe Anführungssträche in die Luft gemacht.

00:46:06: Jeder Jan Sieler irgendwie bei Fridays for Future mitgelaufen ist, weil das war ja auch ganz lange so ein Bild.

00:46:10: Die sind ja alle für Klimaschutz irgendwie, was natürlich so auch nie gestimmt hat.

00:46:15: Wahrscheinlich eher sogar ein sehr kleiner Prozentzahl der Menschen aus dieser Altersgruppe da irgendwie dabei waren.

00:46:22: Und aber dann das sofort auch medial.

00:46:25: natürlich so ein bisschen übergestülpt wurde das Bild.

00:46:27: Also das kann man ja an ganz vielen Beispielen glaube ich festmachen und das ist für mich so eigentlich damit das Prägenste, dass man dem halt nicht gerecht wird, wie divers, nur weil wie gesagt irgendwie die Geburtsjahre irgendwie die gleichen sind, wie divers so eine Gruppe einfach ist.

00:46:42: Und dann wieder vielleicht auch so die der Rückgriff, was bedeutet das für euch, die ihr Programm macht dann am Ende?

00:46:49: oder was bedeutet das für uns, die Medien machen, wie Ja, wie schaffen wir es, diese Realität da draußen vielleicht auch besser oder angemessener abzubilden?

00:47:01: Ich glaube, am Ende ist es das, dass man sagt, man spricht nicht über sie, sondern man spricht mit ihnen.

00:47:09: Und in dem Fall.

00:47:10: Das sind ja auch unsere Fehler.

00:47:14: Aber allein dadurch das und ich habe dann natürlich leicht reden, weil ich in der Redaktion eigentlich nur Leute habe, die aus Gen.

00:47:20: Z kommen.

00:47:22: und Programm für Gen Z machen.

00:47:26: Das ist natürlich leichter.

00:47:27: In dem älteren Format wird es dann schon schwieriger, wenn man den Anspruch hat, eben auch jüngere Menschen abholen zu wollen.

00:47:35: Aber ich glaube nur so funktioniert es.

00:47:39: Genauso wie wir einen Elektriker holen, wenn wir irgendwie kaputten Stromkasten zu Hause haben.

00:47:48: sagen wir ja auch nicht, was weiß ich, behundeten Postboten rein.

00:47:52: Also so plump dieser Vergleich jetzt natürlich klingt.

00:47:56: Und so einfach ist es vielleicht.

00:47:59: Ich glaube, dass dieser Dialog mit Jensi einfach ganz oft fehlt.

00:48:04: Und ich würde vielleicht auch anders denken, wenn ich nicht seit vielen Jahren jetzt mit jungen Leuten zusammenarbeiten würde und das einfach jeden Tag hautnah mitbekomme.

00:48:16: Natürlich.

00:48:18: hat das auch Einfluss auf mich, wie ich das sehe und bekommen dann einen anderen Einblick, als wenn ich sozusagen diesen Einblick nicht hätte, dann würde ich vielleicht auch anders denken.

00:48:27: Und das lässt sich ja, glaube ich, und das wird jetzt schon fast pathetisch, aber das lässt sich ja fast schon auf das ganze Land irgendwie übertragen mit all den Dingen, die gerade in der Diskussion sind oder über die man schimpft oder die man blöd findet.

00:48:44: Als du das gerade erzählt hast, habe ich sofort an die Debatte, die ja relativ aktuell gerade ist über die Wehrpflicht nachgedacht, wo es dann irgendwie die eine oder andere Talk-Sendung gab über diese preilwillige Wehrpflicht Light irgendwie, die es da jetzt geben soll und da einfach keine Menschen saßen, die es betrifft.

00:49:03: Also das ist auch da und das ist so typisch für auch für politische aber auch für mediale Debatten glaube ich ganz oft, dass man dann einfach über die Leute sprecht statt mit ihnen so.

00:49:13: Also das ist mir da auch ganz, ganz krass aufgefallen, wo ich so denke, der Herr Anwalt hat.

00:49:18: Also dann habt ihr nicht einen gefunden, der davon direkt betroffen wäre, der jetzt diesen Brief oder die jetzt diesen Brief dann irgendwann kriegen wird und was die eigentlich dazu sagen, das fand ich bezeichnend.

00:49:29: Voll.

00:49:29: Und ärgert mich auch regelmäßig.

00:49:32: dass man, dass man da nicht guckt, also genauso wie man eben, es ist ja irgendwie journalistisch normal, dass man irgendwie Seite und Gegenseite beleuchtet, dass das bei solchen Debatten dann irgendwie immer ausgeklemmert wird.

00:49:47: Und genau, da sind wir dann auch wieder bei dem Thema, was wir ja gerade schon hatten, so diese Repräsentanz von jungen Menschen.

00:49:53: Gerade auch medial ist, glaube ich, ein Thema, was wir uns alle irgendwie mehr auf die Fahne schreiben sollen.

00:49:59: Und ihr habt es natürlich in eurer DNA mit drin.

00:50:02: Und deswegen finde ich umso wichtiger die Arbeit, die ihr bei das Ding macht, die viele andere natürlich auch machen, um speziell halt die Themen oder die Dinge, die junge Leute halt interessieren und die natürlich auch unterhalten und natürlich auch Spaß haben.

00:50:16: haben sollen und das macht ihr ganz großartig.

00:50:20: Ich selber kenne das Ding sehr auch aus meiner Jugend sozusagen, weil ich früher sehr oft bei Rock am Ring war und das Ding ja quasi das Festivalradio da ist.

00:50:30: und deswegen habe ich mich auch sehr gefreut mit dir zu sprechen, weil es irgendwie so auch Erinnerungen bei mir so ein bisschen hervorruft und ich das damit sehr krass verbinde.

00:50:39: Deswegen das noch als persönliche Not am Ende gesagt, lieber Max, viel, viel da.

00:50:43: ich könnte auch stundenlang mit dir weiterreden.

00:50:44: Das sage ich jetzt nicht nur so, sondern weil ich das wirklich interessant finde und ein wichtiges Thema.

00:50:51: Abseits von mir reden hier im Podcast ja oft über KI und Technologie, auch total wichtig natürlich, aber so diesen Blick auf, wie gehen wir eigentlich mit den Menschen um, die so bei uns arbeiten und was hat das für Auswirkungen auf das Programm, was wir machen und die Dinge, die wir nach außen senden, finde ich, kann man auch ab und zu mal darüber reden und mit dir macht das besonders Spaß.

00:51:10: Vielen Dank, lieber Max, dass du zu Gast warst.

00:51:12: Vielen Dank, dass ich da sein durfte.

00:51:20: Max wird übrigens auch bei den Medientagen München zu Gast sein, vom Zweiundzwanzigsten bis zum Vierundzwanzigsten Oktober.

00:51:25: Jetzt kommt der Werbeblock, wie ihr unschwer erkennen könnt.

00:51:28: Da wird er nochmal über das Thema sprechen auch, was wir heute schon angerissen haben, zwischen Cringe, da ist das Wort wieder, und Karriere, fünf Dinge, die ich über junge Teams und moderne Führung gelernt habe.

00:51:40: Also wer bei den Medientagen das nicht verpassen will, sollte sich diese Masterclass anschauen.

00:51:45: Und ganz grundsätzlich, wenn ihr noch kein Ticket habt für die Medientage, ein bisschen ist noch, aber kauft euch doch einfach schon mal eins, dann habt ihr es und dann sehen wir uns am zwanzigsten und vierundzwanzigsten, vom zwanzigsten bis vierundzwanzigsten Oktober natürlich im Haus of Communication in München.

00:52:02: Da würde ich mich doch sehr freuen.

00:52:04: und den Link zum Ticket und zu den Infos und zum Programm und alles was ihr wissen musst.

00:52:11: Das findet ihr natürlich in den Show Notes.

00:52:14: Das war's von mir an dieser Stelle.

00:52:15: Macht's gut, bleibt stabil und Bis zum nächsten Mal.

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